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Wissenschaftliche Analyse einer ... - Hannahdenker.de

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wohingegen die wissenschaftlich-kritische Auseinan<strong>de</strong>rsetzung in <strong>de</strong>r dritten Person<br />

beschrieben wird, um die nötige wissenschaftliche Distanz zu gewährleisten.<br />

2. Familien- und Leseklima<br />

2.1 Individuelle Leseautobiographie<br />

Zu irgen<strong>de</strong>inem Zeitpunkt in meinem Erwachsenenleben ist mir das Bild eingefallen, das<br />

meine eigene Lesebiographie wohl am treffendsten charakterisiert. Ich sehe ein kleines Baby,<br />

das unter einem riesigen, schweren Haufen von Büchern fast erstickt und um Luft ringt. Dazu<br />

muss ich wohl Folgen<strong>de</strong>s erklären: ich bin in <strong>einer</strong> sehr klassisch-bürgerlichen Familie<br />

aufgewachsen. Mein Vater ist Professor für Erziehungswissenschaft und meine Mutter war<br />

früher Lehrerin für Deutsch, Philosophie und Geschichte (inzwischen Schulleiterin am<br />

Gymnasium). Im Haus m<strong>einer</strong> Eltern türmen sich die Bücher bis unter die Decke. Es gibt in<br />

einem doch sehr geräumigen Haus keine einzige Ecke, in <strong>de</strong>r es keine Bücher gibt.<br />

Entsprechend <strong>de</strong>m Bildungshintergrund m<strong>einer</strong> Eltern war (und ist) Lesen <strong>einer</strong> <strong>de</strong>r<br />

be<strong>de</strong>utendsten Faktoren von Bildung und – nach ihrer Interpretation – <strong>de</strong>r Möglichkeit zur<br />

Teilhabe an gesellschaftlichem Leben und <strong>de</strong>m Verständnis von Welt. Vielleicht gibt es in<br />

Nuancen unterschiedliche Schwerpunkte. Mein Vater betont wohl eher Weltverständnis durch<br />

tägliche Zeitungslektüre (natürlich nicht eine Zeitung, son<strong>de</strong>rn neben „Süd<strong>de</strong>utscher Zeitung“<br />

und „Frankfurter Rundschau“ auch noch „Die Zeit“) und meine Mutter legt <strong>de</strong>n Schwerpunkt<br />

auf literarische Bildung im Sinne klassischer Literatur, aber auch gegenwärtiger, hochwertiger<br />

Belletristik.<br />

Bücher sind und waren für meine Eltern immer ein selbstverständlicher und alltäglicher<br />

Lebenshintergrund, wenn nicht gar Lebensmittelpunkt. Das beginnt mit <strong>de</strong>r allmorgendlichen<br />

Zeitungslektüre meines Vaters, geht über in die samstäglichen Einkaufsbummel m<strong>einer</strong><br />

Mutter in <strong>de</strong>n Buchla<strong>de</strong>n – nie ohne min<strong>de</strong>stens drei neue Bücher mit nach Hause zu nehmen<br />

und schließt mit einen gefüllten Urlaubskoffer mit Freizeitlektüre. Und spiegelt sich<br />

außer<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r jährlichen Ankunft eines neuen Philosophie-Lexikon Ban<strong>de</strong>s wie<strong>de</strong>r. (Seit<br />

neuestem nicht mehr, da die 1970 bestellte Reihe nun ihren letzten Band veröffentlicht hat.)<br />

Der Bücherhaushalt m<strong>einer</strong> Eltern (über-)entspricht <strong>de</strong>r Voraussetzung, dass ein großer<br />

Buchbesitz im Haushalt vorhan<strong>de</strong>n ist (siehe auch Elternfragebogen im Anhang C).<br />

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