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Juli 2013 Jahresgabe

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23<br />

Unsere Hilfe ist absolut notwendig<br />

Seit 58 Jahren lebt und arbeitet Pater<br />

Konrad Göpfert (84) als Missionar in<br />

Afrika – und doch ist und bleibt Münsterschwarzach<br />

seine Heimat, denn: „Die<br />

Abtei hat mich geprägt!“ 1947 trat der<br />

gebürtige Rimparer in das Kloster ein.<br />

1953 wurde er gemeinsam mit 41 weiteren<br />

Kandidaten zum Priester geweiht,<br />

kaum zwei Jahre später sandte ihn Abt<br />

Burkhard Utz als Missionar nach Ndanda<br />

in Tansania aus. Welch ein Glück für den<br />

jungen Benediktiner – denn: „Ich hatte<br />

sehr gehofft, in die Mission gehen und in<br />

der Evangelisierung arbeiten zu dürfen“,<br />

blickt Pater Konrad zurück. Dass Mission<br />

weit mehr bedeutet als die Verkündigung<br />

der Frohbotschaft, wurde ihm rasch klar:<br />

Als Pfarrer war er nicht nur Seelsorger,<br />

sondern schob den Bau von Kindergärten<br />

und Schulen an und kümmerte sich um<br />

die Gesundheitsversorgung. Die relativ<br />

rasche Ausbreitung des christlichen Glaubens<br />

in Tansania hat nach Ansicht Pater<br />

Konrads ihre wesentliche Ursache im Bau<br />

gut geführter Schulen und Krankenhäuser.<br />

„In den Krankenhäusern spüren die<br />

Menschen, dass Hilfe für alle da ist, und<br />

die Schulen eröffnen den Weg in eine bessere<br />

Zukunft.“ Zudem wirke der christliche<br />

Glaube gerade in der stark von Furcht<br />

und Aberglaube geprägten afrikanischen<br />

Glaubenswelt „ungeheuer befreiend“.<br />

Vier Abteien haben die Benediktiner in den<br />

letzten 100 Jahren in Tansania aufgebaut.<br />

Sie alle sind zu wichtigen Ausstrahlungszentren<br />

geworden und können nun Stück<br />

für Stück in einheimische Hände übergeben<br />

werden. „Möglich war diese enorme Aufbauarbeit<br />

nur dank der großen Unterstützung<br />

durch unsere Abteien und unsere vielen<br />

Wohltäter“, betont Pater Konrad. Doch mit<br />

der Afrikanisierung der Konvente sind die<br />

Aufgaben der Missionsbenediktiner für ihn<br />

keineswegs beendet. Während die Abtei<br />

Münsterschwarzach für bestehende Orte<br />

als Rückhalt erhalten bleiben soll, müsse<br />

man nun neue Aufgaben und Ziele angehen,<br />

ermuntert Göpfert. Ein Herzensanliegen<br />

ist dem 84-jährigen Vollblutmissionar<br />

der Nachbarstaat Mozambique. Dort hatte<br />

Benediktinerpater Ildefons Weigand im Jahr<br />

1997 etwa 45 Kilometer südlich des Grenzfl<br />

usses Ruvuma die Station Palma errichtet.<br />

Die Station grenzt an die vor 75 Jahren<br />

gegründete Pfarrei Imbuho, die jedoch seit<br />

Beginn des Bürgerkrieges im Jahr 1964 verwaiste.<br />

Seit vier Jahren leben nun wieder vier<br />

afrikanische Benediktinerinnen von Ndanda<br />

in der Pfarrei mit ihren 9000 Christen. Doch<br />

der Zustand sei „katastrophal“, berichtet Pater<br />

Konrad, von der Station seien praktisch<br />

„nur noch Ruinen übrig“. Für die Zukunft<br />

würde sich Pater Konrad deshalb nichts<br />

sehnlicher wünschen als einen Einstieg in<br />

die Seelsorgearbeit in Mozambique, denn<br />

„unsere Hilfe ist absolut notwendig!“ (ale)<br />

Anja Legge<br />

Geboren 1973 in Würzburg •<br />

Studium der Germanistik und<br />

Romanistik (Französisch und Italienisch)<br />

in Würzburg und Avignon<br />

• 1998/1999 Staatsexamen für<br />

Lehramt an Gymnasien • verheiratet, zwei Kinder<br />

• seit 2000 als selbständige Journalistin<br />

in Würzburg tätig.

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