Juli 2013 Jahresgabe
Juli 2013 Jahresgabe
Juli 2013 Jahresgabe
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
7<br />
Der demografische Wandel in Zahlen<br />
(immer bezogen auf Deutschland)<br />
Weitere durchschnittliche Lebenserwartung<br />
am 60. Geburtstag:<br />
Jahr Frau Mann<br />
1960 18,5 Jahre 15,5 Jahre<br />
2012 25 Jahre 21 Jahre<br />
Anteil der über 60jährigen<br />
an der Gesellschaft:<br />
1952 war jeder siebte über 60<br />
2012 ist es jeder vierte<br />
2030 wird es jeder dritte sein<br />
Zahl hochaltriger Menschen<br />
im Alter „80plus“:<br />
1953: 0,8 Mio.<br />
2000: 2,9 Mio.<br />
2020: ca. 5,1 Mio.<br />
Anteil der Pflegebedürftigen<br />
(mit Pflegestufe) in Altersgruppen:<br />
75-80 Jahre: 9,8%<br />
80-85 Jahre: 20,5%<br />
85-90 Jahre: 38% –<br />
90J. und älter: 57,8%<br />
Gut, dass es den Papa gibt<br />
Menschen mit Demenz in Altersgruppen:<br />
75-79 Jahre: 5,8%<br />
80-84 Jahre: 13,3%<br />
85-89 Jahre: 22,6%<br />
90 J. und älter: 33,5%<br />
(93 Jahre: 50%)<br />
Zahl der Menschen mit Demenz:<br />
2000: 934.000<br />
2012: 1,2 Mio.<br />
2030: ca. 2,5 Mio.<br />
Zahl der Kinder und Jugendlichen bis<br />
20 Jahren – Zahl der mind. 65jährigen:<br />
Jahre bis 20j. 65plus<br />
1970: 22,4 Mio. 10,8 Mio.,<br />
2010: 15,2 Mio. 16,7 Mio<br />
2030: ca. 12,9 Mio. 22,3 Mio.<br />
Geburtendefizit und<br />
Wanderungsgewinn (2011):<br />
663.685 Geburten, 852.328 Sterbefälle.<br />
Wanderungsgewinn: 279.000 Personen.<br />
Die Politik hat für Gerechtigkeit<br />
zwischen den<br />
Generationen zu sorgen.<br />
Das bedeutet etwa, dass<br />
Menschen, die lebenslang<br />
im Beruf oder in<br />
der Familie tätig waren,<br />
einen Anspruch auf eine<br />
ausreichende Rente haben<br />
und dass der Bereich<br />
Pfl ege als Berufsfeld aufgewertet<br />
wird.<br />
Der Zusammenhalt in<br />
der Familie steht bei alt<br />
und jung hoch im Kurs,<br />
die wechselseitigen materiellen<br />
und ideellen Unterstützungen<br />
sind sehr<br />
hoch. Aber es ist absehbar, dass das soziale<br />
Netz der Familie an Tragfähigkeit verlieren<br />
wird. Mobilität, weniger Kinder, mehr Trennungen<br />
sind einige Gründe dafür. Immer<br />
mehr alte Menschen haben so gut wie keine<br />
familiären Beziehungen. Immer mehr<br />
Kinder und Jugendliche haben im Alltag<br />
keine Kontakte zu alten Menschen. Für die<br />
Lebenszufriedenheit aller sind außerfamiliäre<br />
altersübergreifende Kontakte bis hin<br />
zu „Wahlverwandtschaften“ sehr wichtig!<br />
Für die und den einzelnen bedeutet es,<br />
sich auf eine längere Altersphase einzustellen:<br />
Geschenkte Zeit, die mit Sinn und<br />
Leben zu erfüllen ist. Altern bedeutet heute<br />
„lebenslang Lernen“, auch mit und von<br />
jungen Leuten. Es gilt, rechtzeitig soziale<br />
Netze zu knüpfen und zu überlegen, wie,<br />
wo und mit wem ich leben will, um der<br />
Gefahr der Vereinsamung zu entgehen.<br />
Auch in der Bibel ist das Leben im Generationenzusammenhang<br />
nicht selbstverständlich<br />
und braucht immer wieder die<br />
Ermahnung, etwa im „4. Gebot“ (Du sollst<br />
deinen Vater und deine Mutter ehren, damit<br />
es dir gut gehe) oder im Eintreten für<br />
die Witwen und Waisen. Wenn Junge und<br />
Alte miteinander „träumen“ (Joel 3,1) und<br />
wenn sie „miteinander Gott loben“ (Psalm<br />
148,12), beginnen sie die Vision, dass aus<br />
dem Gegeneinander und Nebeneinander<br />
von Jung und Alt ein Füreinander und Miteinander<br />
werden kann.<br />
Bernhard Kraus<br />
Dipl. theol. Pastoralreferent • Leiter<br />
des Seniorenreferates im Seelsorgeamt<br />
der Erzdiözese Freiburg