Juli 2013 Jahresgabe
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Joseph aus Mtwara<br />
Was war das für ein Krach, der aus dem Nähkästchenzimmer<br />
kam? Tom öffnete die Tür und schaute<br />
sprachlos auf das Nähkästchen. Da saßen Bahati, Kati<br />
und Matata, jeder mit einer Trommel vor sich und spielten<br />
mit Begeisterung wilde Rythmen. „He, was ist mit<br />
den Briefen?“ fragte sie Tom. „Mann, ich habe doch<br />
ganz viele mitgebracht, nicht nur die Trommeln“, rief<br />
ihm Bahati zu und reichte Tom einen großen, weißen<br />
Umschlag. Als er ihn schwungvoll öffnete, fielen<br />
drei Bilder heraus. Matata schnappte sie sich<br />
und meinte: „Mensch, sieht der cool aus“. Dabei<br />
meinte er einen jungen Afrikaner auf den Fotos.<br />
Auch ein Briefbogen kam zum Vorschein. Den<br />
nahm Bahati und begann zu lesen: „Mtwara<br />
2003. Liebe Kinder in Deutschland! Ich, Pater<br />
Klaus, lebe in der Stadt Mtwara in Tansania,<br />
direkt am Indischen Ozean. Zu unserer Pfarrei<br />
Sankt Paul gehören auch viele Dörfer. In einem<br />
lebt Joseph mit seiner Mutter, Tante und Geschwistern.<br />
Der Vater starb vor einigen Jahren<br />
und so muss Joseph als ältestes Kind für die Familie<br />
sorgen. Seine vier Geschwister gehen noch zur<br />
Schule, helfen aber bei der Hausarbeit mit. Joseph<br />
ist für mich im Dorf wie ein „Hansdampf“, immer aktiv<br />
und freundlich. Im Jugendchor singt er mit und ist ein<br />
begeisterter Trommler. Ja, er schafft es sogar, drei<br />
Trommeln gleichzeitig zu spielen und dabei noch zu<br />
pfeifen. Für die Kinder im Dorf ist er ihr „großer<br />
Bruder“, der ihnen Spiele zeigt und auch mal bei<br />
den Schulaufgaben hilft. Er ist ein prima Kerl<br />
und ich hoffe, dass er seinen Weg im Leben<br />
gut geht. Diese Geschichte von Joseph aus<br />
Mtwara soll Euch Mut machen, Euer Leben in<br />
die Hand zu nehmen.<br />
Euer Pater Klaus