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Briefe in die chinesische Vergangen - Theses

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eiden Sprachen als „Ma-ja“ transkribiert. Der Konsonant /r/ wird ausgelassen,<br />

wodurch <strong>die</strong> logische Aussprache des Graphems [i] als /j/ entsteht. Die<br />

tschechische Variante verändert noch den Auslautvokal /e/ auf /a/, was me<strong>in</strong>es<br />

Erachtens noch zulässig ist. In „Donau“ / „Dunaj“ wird das Graphem [D] durch<br />

[T] ersetzt. Dadurch wird <strong>die</strong> sog. „Entstimmlichung“ des stimmhaften alveolaren<br />

Plosivs angedeutet, <strong>die</strong> <strong>in</strong> der Anlautposition im Deutschen typisch ist. In der<br />

tschechischen Variante wird noch der Auslautkonsonant /j/ mit H<strong>in</strong>blick auf <strong>die</strong><br />

mögliche „ch<strong>in</strong>esische“ Aussprache auf den offenen Vokal /ɔ/ geändert.<br />

In „Rom“ wird das Graphem [R] durch [L], im tschechischen „Řím“ dann<br />

das Graphem [Ř] durch [Š] ersetzt. In „Venedig“ können wir mehrere<br />

Veränderungen beobachten. Das Graphem [V] wird als [W] transkribiert. Zu der<br />

ersten Silbe wird <strong>die</strong> graphematische Gruppierung [ng] h<strong>in</strong>zugefügt. Hier wird der<br />

Konsonant /n/ vermutlich von der zweiten Silbe des Orig<strong>in</strong>als übergenommen, <strong>in</strong><br />

der Komb<strong>in</strong>ation mit dem Graphem [g] wird wohl <strong>die</strong> velarisierte Aussprache des<br />

Nasals /ŋ/ angedeutet. Die zweite Silbe „ne“ wiederholt sich dann noch e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong><br />

der Transkription als „de“. Das Graphem [g], das den durch <strong>die</strong> Auslautverhärtung<br />

entstandenen Konsonant /k/ repräsentiert, wird im Auslaut ausgelassen. In der<br />

tschechischen Transkription wird ähnlicherweise vorgegangen, obwohl es e<strong>in</strong>e<br />

andere Grundlage gibt, nämlich „Benátky“. In der ersten Silbe wird wieder <strong>die</strong><br />

graphematische Gruppierung [ng] h<strong>in</strong>zugefügt, was schon <strong>in</strong> der deutschen<br />

Variante ausführlich analysiert wurde. Die zweite Silbe „nát“ wird als „dan“<br />

transkribiert, wobei der lange Vokal /aː/ verkürzt wird. Bei den Konsonanten<br />

kommt es also zu e<strong>in</strong>er Art Metathese. Die letzten zwei Grapheme [ky] werden<br />

auf [gi] verändert. Phonetisch wird also <strong>die</strong> Komb<strong>in</strong>ation der stimmlosen<br />

Konsonanten /t/ und /k/ im Anlaut der letzten Silbe <strong>in</strong> stimmhaftes /g/<br />

transformiert. Insgesamt sche<strong>in</strong>t <strong>die</strong> tschechische Transformationsvariante mehr<br />

entfremdet als <strong>die</strong>jenige im Orig<strong>in</strong>altext.<br />

Um e<strong>in</strong>e bessere Übersicht zu verschaffen, wurden <strong>die</strong> Ergebnisse der<br />

Analyse <strong>in</strong> folgender Tabelle4 zusammengefasst:<br />

Ortsangabe<br />

Veränderte<br />

Stelle<br />

D. Trans. Ortsangabe Veränderte<br />

Stelle<br />

T. Trans.<br />

32

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