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Briefe in die chinesische Vergangen - Theses

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Englischen mit [J] repräsentiert ist. Der lange Vokal /iː/ wird verkürzt und der<br />

Konsonant /s/ durch <strong>die</strong> Konsonantenverb<strong>in</strong>dung /ks/, <strong>die</strong> mit dem Graphem [x]<br />

repräsentiert wird, ersetzt. Die tschechische Variante wird aus der Gesprächsform<br />

„džínsy“ gebildet. Die ersten zwei Grapheme werden als [č] transkribiert, zu der<br />

ersten Silbe wird e<strong>in</strong> [g] h<strong>in</strong>zugefügt und das Graphem [y] verändert sich auf [i].<br />

Im Fall der „M<strong>in</strong>ute“/ „m<strong>in</strong>uta“ wird nur <strong>die</strong> graphematische Gruppierung<br />

[ng] im Auslaut h<strong>in</strong>zugefügt, wobei <strong>die</strong> letzten Vokale /ɛ/ im Deutschen, /a/ im<br />

Tschechischen ungerührt bleiben. Anders wird <strong>die</strong>s beim Lexem „Sekunde“ /<br />

„sekunda“ gelöst. Während <strong>in</strong> der tschechischen Variante der am Ende stehende<br />

Vokal /a/ mit dem Grundlexem korrespon<strong>die</strong>rt, wird <strong>in</strong> der deutschen der Vokal /ɛ/<br />

auf /a/ geändert. Ähnlich wie bei „M<strong>in</strong>ute“ / „m<strong>in</strong>uta“ wird noch <strong>die</strong><br />

graphematische Gruppierung [ng] zu den letzten Silben h<strong>in</strong>zugefügt. Dies<br />

geschieht möglicherweise <strong>in</strong> der Analogie zur zweiten Silbe, dessen Auslaut auch<br />

durch <strong>die</strong> graphematische Verb<strong>in</strong>dung [ng] gebildet wird, welche wohl e<strong>in</strong>e<br />

Velarisierung <strong>in</strong>diziert.<br />

In „Krawatte“ / „kravata“ kommt es – außer der Reduzierung von dem<br />

verdoppelten Graphem [tt] zu e<strong>in</strong>em [t] <strong>in</strong> der deutschen Variante – zu der<br />

Verschmelzung der ersten und zweiten Silbe <strong>in</strong> beiden transkribierten Varianten<br />

vor. Statt „Kra-wa“ wird „Kwei“, statt „kra-va“ wird „kva“ verwendet. Während<br />

der deutsche Leser <strong>die</strong>se Stelle als /kˈvaj/ liest, spricht der tschechische sie als /k<br />

ˈva/ aus. Warum unterscheiden sich <strong>die</strong> Neologismen auf <strong>die</strong>ser Stelle, wenn der<br />

Unterschied <strong>in</strong> den Grundlexemen nur <strong>in</strong> der Verwendung von Vokalen im Auslaut<br />

/ɛ/ und /a/ liegt? Diese sprachspezifische Auslautrealisierung wird berücksichtigt<br />

und entsprechend transkribiert – also beide Vokale bleiben <strong>in</strong> der Transkription<br />

unverändert. Die gleiche Beibehaltung von Vokalen /ɔ/ und /ʊ/ f<strong>in</strong>den wir <strong>in</strong><br />

„Koffer“ / „kufr“. Das verdoppelte Graphem [ff] <strong>in</strong> der deutschen Variante wird<br />

zu e<strong>in</strong>em [f] reduziert. Der Schwa-Laut /ə/ ist <strong>in</strong>teressanterweise von dem<br />

deutschen Neologismus <strong>in</strong>s tschechische gleich noch mit der h<strong>in</strong>zugefügten<br />

graphematischen Gruppierung [ng] übergenommen. Mit <strong>die</strong>ser Gruppierung wird<br />

das Graphem [r] aufgelöst, was auf der phonetischen Ebene <strong>in</strong> dem tschechischen<br />

Neologismus mehr auffällt als <strong>in</strong> dem deutschen, da <strong>in</strong> dem deutschen<br />

Grundlexem e<strong>in</strong>e vokalische r-Variante vorkommt.<br />

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