Gemeinde KalÃ¼bbe - Amt Itzstedt

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Begründung zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes 2030 der Gemeinde Tangstedt 3.17 Flächen für die Landwirtschaft Der Anteil an landwirtschaftlich genutzter Fläche betrug zum Zeitpunkt der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes ca. 2.504 ha und damit rund 62,83 % der Gemeindefläche, wobei die Grünlandnutzung mit einem Anteil von 53,3 % zur Ackernutzung mit 46,7 % überwog. Bei einer durchschnittlichen Bonitierung im Norden der Gemeinde zwischen 18 und 38 Punkten (Reichsbodenschätzung) sind Nutzungsspektrum und Ertragspotenzial begrenzt. Aus landwirtschaftlicher Sicht betrachtet handelt es sich um mittlere bis schlechte Ackerstandorte. Die Niederungsbereiche und sanddominierten Flurstücke sind als bedingt ertragsfähig einzustufen. Immissionsprobleme mit der Nachbarschaft sind in der Vergangenheit nicht aufgetreten und sind auch zukünftig nicht zu erwarten. Bei der Planung wurden die unten ersichtlichen, überschlägig ermittelten Mindestabstände zu Siedlungsgebieten berücksichtigt. Aufgrund der moderaten Siedlungsentwicklung ist der Flächenanteil der Landwirtschaft in der Vergangenheit weitestgehend konstant geblieben. Daran hat auch die Tatsache, dass sich die Anzahl der aktiven landwirtschaftlichen Betriebe in den letzten Jahrzehnten verringert hat, nichts geändert. Derzeit wirtschaften in der Gemeinde Tangstedt 30 Betriebe, die die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein mit Stand 31.05.2011 mit nachfolgenden Betriebsschwerpunkten mitgeteilt hat. Die Nummerierung richtet sich nach den laufenden Nummern in der Planzeichnung. Nummer Betriebsschwerpunkt überschlägig ermittelter Mindestabstand, voll/ halbiert 1 Rinder 100 m / 50 m 2 Auslaufend 3 Rinder 175 m / 87,5 m 4 Rinder 130 m / 65 m 5 Rinder Geringfügigkeit 6 Rinder Außenbereich 7 Rinder Außenbereich 8 Rinder / Pferde 180 m / 90 m 9 Pferde 80 m / 40 m 10 Pferde Geringfügigkeit 11 Rinder Geringfügigkeit 12 Rinder Geringfügigkeit 13 Rinder Geringfügigkeit 14 Rinder Geringfügigkeit 15 Rinder Außenbereich 16 Rinder Außenbereich 17 Rinder Außenbereich 18 Pferde Außenbereich 19 Rinder Außenbereich 20 Pferde Außenbereich 21 Rinder 100 m / 50 m 22 Pferde 100 m / 50 m 23 Pferde Außenbereich - 46 -
Begründung zur Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes 2030 der Gemeinde Tangstedt 24 Pferde 100 m / 50 m 25 gemischt, Biolandbetrieb Außenbereich 26 Rinder 170 m / 85 m 27 Rinder Außenbereich 28 Rinder Außenbereich 29 Rinder Außenbereich 30 Pferde Außenbereich Ein 31. Betrieb, der nicht Mitglied der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein ist, wirtschaftet in der Dorfstraße 81 im Ortsteil Tangstedt. Es werden in begrenzter Anzahl Pferde und Schafe gehalten. Ferner wird, überwiegend von Pachtflächen, Heu geerntet und Stroh eingelagert. Der Betrieb ist auf eine unmittelbare Bodenertragsbewirtschaftung ausgerichtet und fällt unter den Begriff der Landwirtschaft im Sinne des § 201 BauGB. Für den Betrieb findet eine Darstellung als ‚Fremdkörper‘ i. S. d. § 1 Abs. 10 BauNVO statt, der im Rahmen der erteilten Baugenehmigungen landwirtschaftlich tätig sein darf. Damit wird der derzeitige baurechtliche Genehmigungsstand berücksichtigt. Hinsichtlich der vom Betrieb ausgehenden Emissionen (Lärm, Geruch, Staub) gilt das ‚Verbesserungsgebot‘ und zugleich das ‚Verschlechterungsverbot‘. Im Ergebnis bedeutet dies, dass baurechtlich relevante Veränderungen unter engen Voraussetzungen möglich sind. In Bezug auf die Nachbarschaft dürfen diese aber nicht zu einer Verschlechterung, sondern sollen zu einer Verbesserung des Nebeneinanders von Wohnen und Landwirtschaft führen. Aufgrund des hohen Anteils der landwirtschaftlich genutzten Flächen im Gemeindegebiet kommt der Landwirtschaft eine besondere Bedeutung bei der Umsetzung der Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft zu. Entsprechend des Landesnaturschutzgesetztes (LNatSchG, 24.02.2010) hat die Landwirtschaft neben den Anforderungen, die sich aus dem Bundes- Bodenschutzgesetz ergeben, insbesondere die folgenden Grundsätze der guten fachlichen Praxis zu beachten: - Keine neue Entwässerung von Feuchtstandorten, - standortangepasste Landwirtschaft auf Feuchtstandorten, v. a. Aufgabe der ackerbaulichen Nutzung in den Niederungsbereichen, und extensive Grünlandnutzung möglichst großer Flächenanteile. Finanzielle Anreize für die extensive Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Nutzflächen und biotopgestaltende Maßnahmen bietet das Programm „Vertrags- Naturschutz“ des Landes Schleswig-Holstein. Der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Flächen wird bei Umsetzung der Darstellungen des Flächennutzungsplanes zurückgehen. Ausschlaggebend dafür ist in erster Linie die Siedlungsentwicklung in zukünftig wohnlich oder gemischt genutzten Bereichen (W, M), die Sondergebiete (SO), die Erweiterung des Nahversorgungszentrums (SO ‚Nahversorgungszentrum‘) und die vorgesehene Straße zur Schule und zum Kindergarten im Ortsteil Tangstedt. Auch wird die Erweiterung einer Fläche für den Gemeinbedarf ihren Beitrag zu dieser Entwicklung leisten. Auch die Tatsache, dass Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in den - 47 -
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