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GESUNDHEIT<br />
Internationaler Erfolg<br />
Pflegeklassifikation DiZiMa ® beeindruckt auf der ACENDIO<br />
Seit 1995 unterstützt ACENDIO (Association for<br />
Common European Nursing Diagnoses, Interventions<br />
and Outcomes, Europäische Vereinigung für<br />
Pflegediagnosen, Interventionen und Ergebnisse)<br />
die Entwicklung der Pflegesprache. Die 9th European<br />
Conference of ACENDIO fand heuer in Dublin<br />
statt. Im Mittelpunkt der European Conference<br />
of ACENDIO stand speziell das Thema eHealth in<br />
der Pflege. Es ging dabei um die Auseinandersetzung<br />
mit Pflegeterminologien, -klassifikationen<br />
und um die Auswertung von Pflegedaten, um<br />
Pflege zu benennen und somit die Ergebnisse<br />
erfassbar sowie darstellbar zu machen. Die Vergleichbarkeit<br />
von Pflegedaten wird, so Präsident<br />
Prof. Walter Sermeus,<br />
eine wichtige Herausforderung<br />
für die Pflege<br />
im 21. Jahrhundert darstellen.<br />
Pflegekollegen aus aller<br />
Welt präsentierten ihre<br />
praktischen Erfahrungen im Umgang<br />
mit dem Pflegeprozess, -klassifikationen<br />
und -diagnosen. Zugleich wurden<br />
aber auch neue Forschungsergebnisse<br />
über Pflegeklassifikationen und Analysen von<br />
Pflegedaten vorgestellt. Durch den dynamischen<br />
Informationsaustausch zwischen Praktikern und<br />
Wissenschaftlern aus der Pflege und durch rege<br />
Diskussionen von unterschiedlichen<br />
Nationen konnten<br />
aktuelle Trends im Bereich<br />
Pflegeprozess identifiziert<br />
werden. Die Steiermark<br />
war durch DGKP Mag. Renate<br />
Ranegger, BSc, Mitarbeiterin<br />
der Organisationseinheit<br />
Pflege in der KAGes<br />
vertreten. Sie stellte dabei<br />
erstmals die Pflegeklassifikation<br />
DiZiMa® (Diagnose-,<br />
Ziele-, Maßnahmen), mit der<br />
mittlerweile über 6.000 Pflegende<br />
in<br />
der Steiermark arbeiten, am<br />
internationalen Markt vor.<br />
Sowohl Praktiker als auch<br />
Wissenschaftler waren von<br />
der Anzahl der User, der<br />
universellen Einsatzmöglichkeit<br />
und der zukünftigen Möglichkeit<br />
zur internationalen Vergleichbarkeit der<br />
DiZiMa® beeindruckt und zeigten großes<br />
Interesse. Im Rahmen der Konferenz<br />
konnten sehr viele neue Erkenntnisse über Pflegeklassifikationen<br />
gesammelt werden, die bei<br />
zukünftigen Weiterentwicklungen der DiZiMa®<br />
mit berücksichtigt werden.<br />
Diabetisches Fußsyndrom<br />
Erfolgreiche interdisziplinäre Kooperation von Graz und Voitsberg<br />
Mag. Ranegger präsentierte DiZiMa®.<br />
Der Kongress hat aber auch viele neue Fragen<br />
aufgeworfen, deren weitere Bearbeitung zu<br />
einer Optimierung im eHealth-Bereich führen<br />
und bei der nächsten European Conference of<br />
ACENDIO im April 2015 in Bern weiterdiskutiert<br />
wird.<br />
Mag. Renate Ranegger, BSc,<br />
KAGes-Management / Pflege<br />
renate.ranegger@kages.at<br />
© Ranegger<br />
Durch die Überalterung der Bevölkerung<br />
und Zunahme sogenannter Volkskrankheiten,<br />
wie Bluthochdruck, Fettleibigkeit und<br />
Zuckerkrankheit kommt es vermehrt auch zu<br />
Folgeerkrankungen. Eine davon ist das Diabetische<br />
Fußsyndrom (DFS). Dabei handelt<br />
es sich um eine Komplikation, die zur optimalen<br />
Behandlung eine interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mehrerer medizinischer<br />
Fachabteilungen erfordert.<br />
Seit zwei Jahren besteht in diesem Bereich<br />
eine äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
zwischen der Klinischen Abteilung für Endokrinologie<br />
und Stoffwechsel der Grazer<br />
Universitätsklinik für Innere Medizin (Univ.-<br />
Prof. Dr. Pieber) und der chirurgischen Abteilung<br />
des LKH Voitsberg (Univ.-Prof. Dr.<br />
Mischinger).<br />
Nach einem genauen Konzept werden wechselseitig<br />
Patienten vorgestellt. Einmal im<br />
Monat werden einem chirurgischen Konsiliararzt<br />
aus Voitsberg mögliche chirurgische<br />
Patienten an der DFS-Ambulanz vorgestellt,<br />
um dann gemeinsam mit den Patienten interdisziplinär<br />
einen Behandlungspfad festzulegen.<br />
Bei Bedarf werden Angiologen, Radiologen<br />
und Infektiologen beigezogen. Durch<br />
die Kooperation wird eine rasche und zielführende<br />
Behandlung der Patienten gewährleistet.<br />
75 Patienten wurden innerhalb von<br />
zwei Jahren gemeinsam behandelt. 41 (55%)<br />
davon wurden operativ im LKH Voitsberg<br />
versorgt. Das Modell hat sich damit rasch<br />
etabliert und erfreut sich großer Beliebtheit.<br />
Im Anschluss an die chirurgische Therapie<br />
können die Patienten an der Akutgeriatrie<br />
und Remobilisationseinheit (AG-REM) der<br />
medizinischen Abteilung des LKH Voitsberg<br />
(Prim. Dr. Mrak) mit ihrem diabetologischen<br />
Schwerpunkt optimal weiterbetreut und<br />
physiotherapeutisch früh mobilisiert werden.<br />
Für die Abteilungen bedeutet die Kooperation<br />
auch eine optimale Nutzung von<br />
Ressourcen und Bettkapazitäten und damit<br />
ein kosteneffizientes Arbeiten.<br />
Dr. Gerwin A. Bernhardt,<br />
LKH Voitsberg<br />
gerwin.bernhardt@lkh-voitsberg.at<br />
Dr. Gerd Köhler,<br />
LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
gerd.koehler@klinikum-graz.at<br />
14 Menschen helfen Menschen<br />
Juni 2013