ETF-Magazin: "Tickende Bombe" (Q2 2013) - Börse Frankfurt
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JUNI <strong>2013</strong><br />
U<br />
nternehmensanleihen zählten in den vergangenen<br />
Jahren zu den rentabelsten Anlagen.<br />
Verschiedene Indizes, die diesen Markt abbilden,<br />
wie der Merrill-Lynch-EMU-Corporate-<br />
Index legten in den vergangenen fünf Jahren per Ende<br />
April <strong>2013</strong> um 40 Prozent zu. Noch stärker fielen die<br />
Zuwächse in den Hochzins-Segmenten aus. Besonders<br />
stark stiegen dabei die Anleihenkurse von Emittenten,<br />
die über keine Investment-Grade-Note der großen Rating-Agenturen<br />
verfügen. Der ML-Global-High-Yield-<br />
Index hat sich in den vergangenen fünf Jahren fast verdoppelt.<br />
Ein Grund dafür: Auf der Suche nach Rendite<br />
gehen institutionelle Investoren auch in risikoreiche<br />
Bond-Segmente, die sie früher gemieden haben.<br />
Und das Rad dreht sich weiter. Die Nachfrage der Investoren<br />
veranlasst Firmen auf der ganzen Welt, weitere<br />
Anleihen zu emittieren. Während die Emission von<br />
Anleihen guter Bonität (Investment-Grade) im ersten<br />
Quartal <strong>2013</strong> leicht hinter dem Vorjahresstand zurückblieb<br />
– wenn auch immer noch auf historisch hohem<br />
Niveau – kam es bei Hochzinsbonds zu einem neuen<br />
Emissionsrekord. Mehr als 20 Milliarden Euro in Europa<br />
und mehr als 100 Milliarden US-Dollar Bond-Volumen<br />
in den USA wurden im ersten Quartal im High-<br />
Yield-Bereich emittiert, zählt Dealogic DCM Analytics.<br />
Doch was passiert, wenn die Zinsen steigen, so<br />
wie 2006 und 2007? Damals reagierten die Zentralbanken<br />
mit höheren Zinsen auf den Konjunkturaufschwung<br />
in Europa und den USA – sofort kamen die<br />
Anleihenkurse unter Druck. Ideal wäre aus Investorensicht<br />
deshalb eine Unternehmensanleihe, welche<br />
nur die Bonität des Emittenten widerspiegelt und kein<br />
Zinsänderungsrisiko trägt. Solch ein Papier würde wohl<br />
auch bei steigenden Zinsen von einer anziehenden<br />
Konjunktur profitieren. Schließlich sinkt tendenziell<br />
das Ausfallrisiko, wenn sich für das emittierende Unternehmen<br />
das wirtschaftliche Umfeld verbessert.<br />
Attraktive Alternative. Zinsunabhängige Unternehmensanleihen<br />
gibt es bislang eher selten. Doch es<br />
existieren ähnliche Instrumente – etwa die iTraxx-<br />
Total-Return-Indizes. Sie bilden unabhängig von der<br />
allgemeinen Zinsentwicklung nur Veränderungen der<br />
Unternehmensbonität ab. Im Unterschied zu Corporate-Bond-Indizes<br />
zeigen nämlich die iTraxx-Indizes<br />
nicht die Kurse von Unternehmensanleihen, sondern<br />
die von Kreditausfallversicherungen (Credit Default<br />
Swaps), bei denen ausschließlich die Unternehmensbonität<br />
zählt. Gerade jetzt sind deshalb diese CDS-Indizes<br />
und auf ihnen basierende <strong>ETF</strong>s für Anleger interessant.<br />
Schließlich sind die Aussichten für die Weltwirtschaft<br />
derzeit gar nicht so schlecht: Die Einkaufsmanager-<br />
Indizes haben im ersten Quartal <strong>2013</strong> in den USA, Japan,<br />
China und Deutschland deutlich zugelegt, meldet der<br />
Indexprovider Markit. Teils liegt der Indikator sogar<br />
schon wieder über der kritischen 50-Punkte-Schwelle.<br />
Indexstände über dieser Marke weisen auf eine expandierende<br />
Ökonomie hin.<br />
Die Rendite einer Unternehmensanleihe wird von<br />
zwei Faktoren beeinflusst, von der Veränderung der<br />
Bonität (credit risk/yield) und der Veränderung des<br />
Zinsniveaus (interest rate risk/yield). Wie hoch die<br />
Rendite einer Unternehmensanleihe ausfällt, hängt<br />
von der Restlaufzeit des Bonds ab und der grundsätzlich<br />
gegenläufigen Entwicklung von Zinsen und Anleihenkursen.<br />
Steigende Zinsen führen zu fallenden<br />
Anleihenkursen. Typischerweise enthalten Unternehmensanleihen<br />
eine Zinssensivität, die vergleichbar ist<br />
mit einer Null-Kupon-Anleihe mit einer Restlaufzeit von<br />
sechs Jahren.<br />
Dagegen ist die Rendite eines iTraxx-Credit-Index vergleichbar<br />
mit dem Bonitätsrisiko einer Unternehmensanleihe.<br />
Die Zins-Sensivität ist dagegen gleichbedeutend mit<br />
dem Geldmarktsatz. Das Risiko einer Kursveränderung<br />
auf Grund eines geänderten Zinses ist nahe null. „Das<br />
bedeutet, dass Anleger durch iTraxx-Kredit-Indizes ausschließlich<br />
an der Veränderung der Unternehmensbonität,<br />
gemessen an den relevanten CDS-Märkten, partizipieren.<br />
Veränderungen der Kapitalmarktzinsen spielen so gut wie<br />
keine Rolle“, versichert Simon Klein, Leiter <strong>ETF</strong> und ETC<br />
Sales in Europa und Asien bei Deutsche Asset & Wealth<br />
Management. In dieser Position ist er verantwortlich für<br />
den Vertrieb der <strong>ETF</strong>s der Deutschen Bank, die unter der<br />
Marke db x-trackers firmieren. db x-trackers und<br />
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