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Stark, Eberhard, 1973 - Universität Stuttgart

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Um wirkliche Aufschlüsse über die Genauigkeit zu erhalten, ist es sinnvoll, die<br />

beiden Untersuchungsmethoden miteinander zu verbinden. Es können damit aus praktischen<br />

Versuchen Rückschlüsse auf die Fehlereigenschaften eines gewählten Verfahrens<br />

gezogen werden, die wiederum auf theoretische Weise auf andere Gegebenheiten<br />

übertragbar sind.<br />

Im folgenden seien die bisher vorliegenden Genauigkeitsuntersuchungen im Modell<br />

nach diesen Gesichtspunkten zusammengestellt und beurteilt.<br />

4.2 Theoretische Untersuchungen<br />

4.2.1 Vereinfachter stochastischer Ansatz<br />

Erste Untersuchungen zur Genauigkeit im Modell sind von FINSTERWALDER IBI , 191<br />

und GOTTHARDT I 151 durchgeführt worden. Auf theoretischem Wege werden die Genauigkeiten<br />

der Orientierungselemente abgeleitet und aus den restlichen y-Parallaxen<br />

die entstehenden Modelldeformationen berechnet. Da die Ungenauigkeiten im<br />

Modell in erster Linie als Funktion der Orientierungsparameter betrachtet werden,<br />

wird versucht, durch Verbesserung der Orientierungsverfahren und durch Variation<br />

der zur relativen Orientierung verwendeten Bildpunkte eine Genauigkeitssteigerung<br />

zu erreichen. Man wußte, daß auch systematische Fehler einen nicht geringen Einfluß<br />

besitzen, doch war über ihre Art und Größe noch zu wenig bekannt.<br />

LöSCHER j42j und MEIER j43l haben aufgrundtheoretischer Überlegungen mathematische<br />

Zusammenhänge zwischen Höhen- bzw. Lagefehler im Modell und Filmverzug,<br />

Unebenheit und optischen Fehlern hergestellt und Formeln dafür angegeben. Die Ableitungen<br />

dienten hauptsächlich dazu, den günstigsten Öffnungwinkel für photogrammetrische<br />

Meßkammern zu finden.<br />

HEIMES I 251 wendet die Methode der Simulation an, indem er schematisch angenommenen<br />

Bildkoordinaten zufällige Fehler überlagert und das Ergebnis verschiedener<br />

Modellbildungen mit den Sollwerten vergleicht. Ihm geht es darum, eine Aussage<br />

über die Genauigkeitsunterschiede zwischen der klassischen zweistufigen<br />

Modelleinpassung und einer strengen Lösun9 zu machen, die direkt von den Bildkoordinaten<br />

auf Geländekoordinaten übergeht. Die Fehlerfortpflanzung ist für NW-,<br />

WW- und OWW-Aufnahmen in der Lage etwa die gleiche, während in der Höhe die OWW­<br />

Kammer eindeutig die besten Ergebnisse 1 iefert. Dies zeigt, daß die Annahme von<br />

rein zufälligen Fehlern nur theoretische Bedeutung hat, da MEIER /441 bei empirischen<br />

Untersuchungen gefunden hat, daß man für WW- und OWW-Kammern in der Höhe<br />

etwa gleiche Ergebnisse erhält. HEIMES bestätigt weiterhin die schon von LöSCHER<br />

j4ll gewonnene Erkenntnis, daß ein zusätzlicher Paßpunkt in Modellmitte keinen<br />

Einfluß auf die Genauigkeit hat. Zum Schluß stellt er noch fest, daß das Vorhandensein<br />

von systematischen Fehlern die Unterschiede von strenger und stufenweiser<br />

Ausgleichung nahezu verschwinden läßt.<br />

Die Annahme von gleichgewichtigen Bildkoordinaten, die den bisher angegebenen<br />

Untersuchungen zugrunde gelegt wurde, trifft in der Praxis nicht zu, sodaß die<br />

Ergebnisse nur bedingte Gültigkeit haben. Daher hat man sich auch mit solchen<br />

Fällen befaßt, tn welchen den Bildkoordinaten verschiedene Gewichte zugeordnet<br />

werden.

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