Stark, Eberhard, 1973 - Universität Stuttgart
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39<br />
Um auch einen Oberblick über die Genauigkeit der einzelnen Modelle zu geben, sind<br />
die Streuungen der einzelnen Modelle in Tabelle 3.3, S. 43 , zusammengestellt.<br />
Ein F-Test auf Gleichheit der Mittelwerte der Varianzen aus den beiden Orientierungsvarianten<br />
liefert folgendes Ergebnis für n 1<br />
-1 = n 2<br />
-1 = 46 Freiheitsgrade<br />
2<br />
X y z<br />
F = ~ 1. 07<br />
2<br />
1.09 1.05<br />
aa<br />
F a ( 1%) -2.19-<br />
F a<br />
(10%) -1.63-<br />
Die Unterschiede der mittleren Fehler sind also in allen drei Koordinatenrichtungen<br />
sowohl auf dem 1%- als auch auf dem 10%-Niveau nicht signifikant,<br />
sodaß beide Orientierungsfälle als gleich genau behandelt werden können.<br />
Die Streuung der Gewichtseinheit ergibt sich als quadratisches Mittel aus allen<br />
Modellen zu<br />
a 0<br />
2.2 )1m.<br />
Die Einzelwerte von a 0<br />
für jedes Modell sind in Tabelle 3.3, S. 43, entha1ten.<br />
Der Mittelwert gestattet eine signifikante Aussage über die Genauigkeit der Bildkoordinaten,<br />
da die Redundanz der Ausgleichung im einzelnen Modell etwa r = 60<br />
beträgt, abhängig von der Zahl der gemessenen Punkte. Da bei der Ausgleichung der<br />
relativen Orientierung die Verbesserungen der X-Koordinaten der Bildpunkte praktisch<br />
verschwinden, enthält a 0<br />
nur die Einflüsse der y-Verbesserungen. Zum Vergleich<br />
mit den gebräuchlichen Orientierungsverfahren, die zur Genauigkeitsbetrachtung<br />
die mittleren y-Parallaxen nach der Ausgleichung ermitteln, würde<br />
a 0<br />
= 2.2 Jlm etwa einer mittleren y-Parallaxe Py = 2·a 0<br />
= 4.4 ~m entsprechen.<br />
1.4 Filterung der Meßdaten<br />
Da die Ergebnisse in 1.3 aus rein empirischen Daten gewonnen wurden, enthalten<br />
sie alle Fehlereinflüsse des Aufnahme- und Meßprozesses. Mit den Begriffen der<br />
Statistik läßt sich ein meßbarer Vorgang in drei Komponenten aufspalten, nämlich<br />
in einen 11 deterministischen 11 , einen 11 Stochastischeni 1 und einen 11 Unregelmäßigen11<br />
Anteil. Der deterministische Anteil wird auch mit 11 Deterministik 11 oder<br />
11 Trend 11 und der unregelmäßige Anteil mit 11 Störung 11 11 Noise ,<br />
11 oder 11 Meßfehler 11 bezeichnet<br />
(LAUER 1371). Für den stochastischen Anteil verwendet KRAUS 1331 auch<br />
den Begriff der 11 korrelierten 11 Komponente. Im üblichen Sprachgebrauch in de·r<br />
Geodäsie und Photogrammetrie werden die unscharfen Begriffe des strikt systematischen<br />
Fehlers für Trend, des lokalsystematischen Fehlers für den stochastischen<br />
Anteil sowie des zufälligen Fehlers für die Störung verwendet, wobei<br />
Trend und stochastischer Anteil selten begrifflich klar auseinandergehalten<br />
werden.<br />
Für die folgende Ableitung wird angenommen, daß kein Trend vorhanden ist, was in<br />
III.2.2 für den vorliegenden Fall gezeigt wird. Der Meßwert oder das<br />
11<br />
Signal 11 1<br />
besteht damit noch aus zwei unabhängigen Teilen, nämlich dem stochastischen und<br />
dem unregelmäßigen Anteil, wofür üblicherweise die Bezeichnungen s und r benützt