Stark, Eberhard, 1973 - Universität Stuttgart
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Von Interesse ist der Scheitelwert C(O) der Kovarianzfunktion, der einer Kovarianz<br />
von unendlich dicht benachbarten Punktepaaren entspricht. Enth~t das<br />
Datenmaterial nur stochastische Anteile (s-Komponenten), ist C(O) gleich der<br />
Varianz V, während beim Vorhandensein von r-und s-Anteilen C(O) nur die Varianz<br />
2<br />
der s-Komponente angibt. In diesem Fall läßt sich die Varianz a des unregelr<br />
mäßigen Anteils über Formel (3.2) berechnen aus<br />
a 2<br />
r<br />
V - C(O)<br />
da die Komponenten s und r unabhängig voneinander vorausgesetzt sind.<br />
( 3. 4)<br />
Beim Testfeld Rheidt liegen die kürzesten Entfernungen zwischen zwei Punkten<br />
bei 3m und 6 m im Gelände. Das bedeutet, daß die Kovarianzen dieser Punkte<br />
direkt für die Ableitung des unregelmäßigen Anteils benützt werden können, da<br />
sie für praktische Fälle hinreichend dicht beieinander liegen. Es braucht also<br />
nicht die gesamte Kovarianzfunktion ermittelt zu werden.<br />
Die Kovarianzen werden für alle kurzen Intervalle aus den etwa 70 Punktepaaren<br />
für jedes einielne Modell berechnet, wobei die Koordinaten x,y und z getrennt behandelt<br />
werden. Mit Formel (3.4) lassen sich die Varianzen beziehungsweise<br />
Standardabweichungen des unregelmäßigen und des stochastischen Anteils modellweise<br />
ermitteln. Im konventionellen Sinn würde dies einer Aufspaltung in einen<br />
zufälligen und einen systematischen Fehleranteil entsprechen.<br />
Die für jedes einzelne Modell der Orientierungsvariante 2 (Benützung aller Punkte<br />
zur relativen Orientierung) berechneten Komponenten sind in Tabelle 3.3, S. 43,<br />
eingetragen. Die Mittelwerte aus allen 47 Modellen lauten<br />
Orientierungsvariante 1 Orientierungsvariante 2<br />
X y z X y z<br />
a s (11m) 4. 1 4.8 5.4 3.9 4.6 5. 2<br />
a r (!l m} 2.4 2.9 4.5 2. 5 2.8 4.4<br />
Zum Vergleich seien die mittleren Koordinatenfehler, die mit ok bezeichnet werden,<br />
an dieser Stelle wiederholt<br />
4.7 5. 5 6.9 4.6 5. 3 6. 9<br />
Die Streuungen ar des unregelmäßigen Anteils dürften die Grenze der photogrammetrisch<br />
erreichbaren Genauigkeit im Einzelmodell darstellen, da sie den eigentlichen<br />
unregelmäßigen Meßfehler angeben. Die relativ großen Beträge der Streuungen<br />
as des stochastischen Anteils zeigen, daß noch große systematische Bildfehler<br />
vorhanden sein müssen, die sich auf die Modellkoordinaten auswirken.<br />
Ein Verfahren zur Korrektur bestimmter Bildfehler ist zum Beispiel die Benützung<br />
von Reseaukammern. Doch läßt sich zeigen, daß mit diesen nur ein Teil der vorhandenen<br />
Fehler erfaßt werden kann. So versucht SCHORER 1521 durch Ausmessen von<br />
Reseaupunkten in verschiedenen Aufnahmen die 11 systematischen 11 Modellfehler von<br />
11<br />
den ZUfälligen 11 zu trennen. Er rechnet aus den Reseaupunkten unabhängige Modelle,<br />
die er auf fünf Paßpunkte einpaßt. Aus den Korrelationskoeffizienten der Modell-