23.01.2014 Aufrufe

Stark, Eberhard, 1973 - Universität Stuttgart

Stark, Eberhard, 1973 - Universität Stuttgart

Stark, Eberhard, 1973 - Universität Stuttgart

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

35<br />

III.<br />

GENAUIGKEITSUNTERSUCHUNGEN IM RELATIV ORIENTIERTEN MODELL<br />

1. Ergebnisse der Orientierung<br />

1.1 Genauigkeitskriterien<br />

Die Fehleranalyse im relativ orientierten Modell mit Hilfe der ausgeglichenen<br />

Koordinaten setzt wahre Werte für den Vergleich voraus, die direkt im Modellsystem<br />

bekannt sein sollten. Da es nicht möglich ist, auf das Modell bezogene<br />

Soll-Koordinaten zu ermitteln, muß der Vergleich im Geländesystem durchgeführt<br />

werden. Dazu ist wiederum eine absolute Orientierung nötig, bei welcher die Genauigkeit<br />

wesentlich von der Anzahl und der Verteilung der Paßpunkte abhängt. Die<br />

Genauigkeitsstruktur im Modell soll jedoch durch die absolute Orientierung möglichst<br />

wenig beeinflußt werden. Deshalb wird nicht auf ausgewählte Punkte eingepaßt,<br />

sondern es werden alle gemessenen Bildpunkte als Paßpunkte benützt. Als<br />

Rechenverfahren dient eine räumliche Ähnlichkeitstransformation mit sieben zu bestimmenden<br />

Parametern. Dadurch wird erreicht, daß sich die Form des photogrammetrisch<br />

gebildeten Modells nicht ändert, die gesuchte Genauigkeitsstruktur also<br />

erhalten bleibt. Die Restfehler der Koordinaten der Paßpunkte im Gelände dürfen<br />

dann als Restfehler der Modellkoordinaten betrachtet werden.<br />

Es ist jedoch auch im Geländesystem nicht wirklich möglich, wahre Werte für' die<br />

Koordinaten zu bestimmen. Ist die Genauigkeit der terrestrischen Paßpunkte gegenüber<br />

der photogrammetrisch erreichbaren Genauigkeit sehr groß, ist es erlaubt,<br />

ihre Koordinaten als "quasiwahre" Werte zu betrachten (HöPCKE 1271). Diese Forderung<br />

dürfte im Testfeld Rheidt als erfüllt gelten (KUPFER l36j).<br />

Aus den quasiwahren Fehlern V; von n Größen i (z.B. Koordinaten der Punkte i)<br />

erhält man den quadratischen Mittelwert cr;, der auch als mittlerer Fehler aufgefaßt<br />

werden kann, aus<br />

( 3. 1)<br />

mit<br />

j<br />

1. .. n<br />

In den folgenden Abschnitten wird der mittlere Fehler einer Größe i grundsätzlich<br />

mit dem in der Statistik üblichen Symbold cr. bezeichnet und auch Streuung<br />

1 2<br />

oder Standardabweichung genannt. Das Quadrat des mittleren Fehlers cr; ist die<br />

Varianz oder Dispersion und wird auch mit Var(i) bezeichnet. Weiter wird noch<br />

die Kovarianz Cov(i,k) benötigt, die ein Maß für die statistische Abhängigkeit<br />

verschiedener Koordinaten angibt. Die übrigen verwendeten Begriffe sind an den<br />

entsprechenden Stellen erläutert, an denen sie auftreten.<br />

Ehe die Genauigkeitsstruktur im photogrammetrischen Modell im Detail untersucht<br />

wird, sollen einige mittlere Genauigkeitswerte zu den Bild- und Modellkoordinaten<br />

und zu den Orientierungselementen angegeben werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!