Stark, Eberhard, 1973 - Universität Stuttgart
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49<br />
2.2 Deformationen des Durchschnittsmodells<br />
Bei der Berechnung der Varianzen und Kovarianzen nach den Formeln (3.5) bis (3.7)<br />
werden die Restfehler der Punkte eines Punkthaufens benützt, die sich nach der<br />
Einpassung der'Modelle auf alle Punkte ergeben. Da diese Restfehler als wahre bzw.<br />
quasiwahre Fehler betrachtet werden können (siehe S. 35), müßte für das Durchschnittsmodell<br />
die Bedingung erfüllt sein:<br />
L: ~ v.. 0 (3.8a)<br />
i J 1 J<br />
Das ist auch der Fall. Dagegen ist zunächst noch nicht klar, ob auch für die<br />
einzelnen Punkte des Durchschnittsmodells gilt:<br />
mit<br />
j<br />
n<br />
L: V ••<br />
j 1 J<br />
0 (3.8b)<br />
Nummer des Punktes im Durchschnittsmodell<br />
1. .. n<br />
Anzahl der Messungen pro Punkt<br />
Ist dies nicht der Fall, so enthalten die einzelnen Punkte des Durchschnittsmodells<br />
noch je einen deterministischen Fehleranteil, den man auch als konstanten<br />
systematischen Fehler bezeichnen könnte. Bei den 47 verwendeten Modellen des Testfeldes<br />
Rheidt stellte sich ein solcher Trend heraus, der pro Punkt i berechnet<br />
wird aus<br />
t.<br />
1<br />
1 n . l.: vij<br />
(3.9}<br />
1 j<br />
Anzahl der Modelle<br />
Die Gesamtheit der t; kann als 11 Modelldeformation des Durchschnittsmodells 11<br />
bezeichnet<br />
werden. Ein Mittelwert über das gesamte Modell läßt sich als quadratisches<br />
Mittel der t; bilden. Tabelle 3.5 enthält die Ergebnisse einschließlich<br />
der auftretenden Maximal- und Minimalwerte. Da sich die beiden Varianten der relativen<br />
Orientierung praktisch nicht unterscheiden, werden sie nicht gesondert<br />
aufgeführt.<br />
tx ty tz<br />
Quadr. Mittel 0.01 0.01 0.08 m<br />
Max. Wert 0.03 0.03 0.20 m<br />
Min. Wert 0.00 0.00 0.01 m<br />
l.:<br />
i<br />
t; 0.00 -0.01 0.01 m<br />
Tabelle 3.5<br />
Deformation (Trend) im Durchschnittsmodell<br />
Wie sich die Deterministik an den einzelnen Punkten verhält, ist den Abbildungen<br />
3.6 und 3.7 zu entnehmen, in denen der Lage- und der Höhen-Trend für die beiden<br />
Orientierungsfälle graphisch dargestellt ist. Man erkennt, daß die Lagedeformation<br />
vernachlässigbar klein ist, während in der Höhe noch spürbare Verbiegungen<br />
auftreten. Die nicht korrigierten systematischen Bildfehler wirken sich also in<br />
erster Linie auf die Höhe im Modell aus.