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Kap. 15, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. Ausgabe

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<strong>15</strong> Elektro-Warmwasserversorgung<br />

tungssystem auf Werte über 60 ˚C anzuheben, falls das<br />

aus irgendwelchen Gründen, z. B. wegen der Wasserhygiene,<br />

erforderlich ist.<br />

Warmwasser-Wärmepumpen für die Versorgung von Einoder<br />

Zweifamilienhäusern werden in unbeheizten Kelleroder<br />

Nebenräumen aufgestellt. Die für die Wassererwärmung<br />

benötigte Umweltwärme und Abwärme wird der<br />

Luft des Aufstellraumes entzogen. Im Sommer ist es wegen<br />

der hohen Außenlufttemperatur vorteilhaft, wenn<br />

möglichst viel Luft durch die Kellerfenster in den Aufstellraum<br />

gelangt. Während der kalten Jahreszeit fließt Wärme<br />

aus dem Erdreich und aus den angrenzenden Räumen<br />

durch die Wände und Decken in den Aufstellraum. Dazu<br />

kommt die Abwärme von Heizkesseln, Kühl- und Gefriergeräten,<br />

Wasch- und Trockengeräten, die in den Aufstellraum<br />

gelangt. Es hat sich gezeigt, daß hierdurch die Kellerlufttemperaturen<br />

- auch in gut wärmegedämmten<br />

Wohnhäusern - in längeren Kälteperioden kaum unter<br />

10 ˚C absinken. Meistens liegen sie ganzjährig zwischen<br />

12 und 18 ˚C. Damit bestehen gute Voraussetzungen zum<br />

Betrieb einer Warmwasser-Wärmepumpe.<br />

Hierzu ein Berechnungsbeispiel:<br />

Für die Warmwasserversorgung eines Vier-Personen-<br />

Haushalts beträgt der durchschnittliche Nutzwärmebedarf<br />

4,8 kWh pro Tag. Die Wärmeverluste der Warmwasserleitungen<br />

und des Warmwasserspeichers werden mit<br />

4,2 kWh pro Tag angenommen. Etwa die Hälfte davon fällt<br />

im Aufstellraum an. Die Wärmepumpe muß also eine Wärmemenge<br />

von 9kWh pro Tag bereitstellen. Bei einer Arbeitszahl<br />

von 3 werden diese 9 kWh zu einem Drittel - das<br />

sind 3 kWh - aus der Stromversorgung kommen. Zwei<br />

Drittel - das sind 6 kWh - werden über die Kellerluft aus<br />

Umwelt- und Abwärme gewonnen. Verteilt auf 24 Stunden<br />

des Tages ergibt sich ein ständiger Wärmeentzug über die<br />

Kellerluft von 250 W. Da die Speicher- und Leitungsverluste<br />

der Warmwasseranlage im Aufstellraum etwa 90 W<br />

betragen, müssen noch 160 W aus anderen Wärmequellen<br />

bereitgestellt werden. Hierfür kommen in Frage: die<br />

Außenluft durch das Kellerfenster, sowie Wände, Decke<br />

und Fußboden des Aufstellraumes und andere wärmeabgebende<br />

Hausgeräte.<br />

<strong>15</strong>/22<br />

Gesamtinhalt<br />

<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />

Für bestimmte Warmwasser-Wärmepumpen gelten für<br />

den Aufstellraum Mindestgrößen, z. B. mindestens 40 m3 Raumvolumen. Ein großer Aufstellraum sowie Fenster<br />

oder Lüftungsöffnungen vergrößern das Angebot an nutzbarer<br />

Umweltwärme. Praxiserfahrungen zeigen, daß während<br />

des Wärmepumpenbetriebes die Kellerlufttemperatur<br />

vorübergehend um höchstens 4 Grad absinken kann.<br />

Damit die Warmwasser-Wärmepumpe wirtschaftlich arbeitet,<br />

soll die Lufttemperatur im Aufstellraum bestimmte<br />

Mindestwerte, z. B. 8 ˚C, nicht unterschreiten. Kann wegen<br />

zu niedriger Lufttemperaturen im Aufstellraum die<br />

Wärmepumpe einmal vorübergehend nicht zufriedenstellend<br />

arbeiten, dann schaltet sich bei den meisten Warmwasser-Wärmepumpen<br />

automatisch die eingebaute Zusatzheizung<br />

ein. Im Normalfall sollte vorzugsweise nur die<br />

Wärmepumpe in Betrieb sein.<br />

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, daß der Zusatzeffekt<br />

einer gewissen Kellerluftabkühlung von den meisten Interessenten<br />

positiv beurteilt wird. Es muß in diesem Zusammenhang<br />

aber stets darauf hingewiesen werden, daß<br />

eine bestimmte Kühlung zur Vorratshaltung oder Getränkelagerung<br />

durch eine Warmwasser-Wärmepumpe allein<br />

nicht gewährleistet werden kann, weil die Temperatur im<br />

Aufstellraum während des Wärmepumpenbetriebes selten<br />

mehr als 3 bis 4 K absinkt. Der durch die Wärmepumpe<br />

verursachte Wärmeentzug ist in erster Linie davon abhängig,<br />

wieviel <strong>Energie</strong> für die Warmwasserversorgung<br />

benötigt wird. Bei längeren Bedarfspausen - z. B. bei Urlaubsabwesenheit<br />

- fällt die Kühlung des Aufstellraumes<br />

durch die Wärmepumpe praktisch ganz aus.<br />

Für den elektrischen Anschluß einer Warmwasser-Wärmepumpe<br />

reicht eine normale Wechselstromsteckdose.<br />

Kalt- und Warmwasseranschluß werden über Rohrleitungen<br />

ausgeführt. Darüber hinaus muß am Aufstellort ein<br />

Abfluß vorhanden sein, um das Ausdehnungswasser des<br />

Sicherheitsventils sowie an der Wärmepumpe aus der<br />

Luftfeuchtigkeit anfallendes Kondensat abzuleiten.<br />

Stichworte<br />

Warmwassser-Wärmepumpen<br />

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