Kap. 15, RWE Energie BAU-HANDBUCH / 12. Ausgabe
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<strong>15</strong> Elektro-Warmwasserversorgung<br />
<strong>15</strong>.4.3 Wassererwärmung mit Sonnenkollektoren<br />
Im Zusammenhang mit energiesparenden Techniken im<br />
Wohnbereich wird häufig die Nutzung der Solarenergie<br />
gewünscht. Unter den Klimaverhältnissen Deutschlands<br />
ist für die nächste Zeit die Warmwasserversorgung das<br />
Hauptanwendungsgebiet für die Nutzung der Sonnenstrahlungsenergie<br />
mit Kollektoren. Gründe hierfür sind vor<br />
allem der ganzjährige <strong>Energie</strong>bedarf, der auch das Sommerhalbjahr<br />
hindurch besteht, das relativ niedrige Temperaturniveau,<br />
welches bereits <strong>Energie</strong>gewinne ermöglicht,<br />
sobald das Wärmeangebot die übliche Kaltwassertemperatur<br />
von etwa 10 ˚C übersteigt, und der relativ schlechte<br />
Nutzungsgrad der weit verbreiteten älteren Brennstoffheizkessel<br />
bei der Wassererwärmung, vor allem in den<br />
Sommermonaten.<br />
Das Angebot an nutzbarer Sonnenstrahlungsenergie ist je<br />
nach Tageszeit, Jahreszeit und den Witterungsbedingungen<br />
außerordentlich großen Schwankungen unterworfen.<br />
<strong>15</strong>-19 Wassererwärmung mit Sonnenkollektoren,<br />
<strong>Energie</strong>gewinn und Zusatzenergiebedarf<br />
<strong>15</strong>/24<br />
Gesamtinhalt<br />
<strong>Kap</strong>itelinhalt<br />
An einem klaren Sommertag kann die eingestrahlte <strong>Energie</strong><br />
bis zu achtzigmal größer sein als an einem trüben<br />
Wintertag. Dreiviertel des jährlichen Strahlungsenergieangebotes<br />
entfällt auf das Sommerhalbjahr. Für die Wärmeversorgung<br />
im Wohnbereich können kurzfristige<br />
Schwankungen des Wärmeangebotes durch Wärmespeicher<br />
teilweise überbrückt werden. In sonnenarmen Perioden,<br />
z. B. im Winter, muß zur Deckung des Warmwasser-<br />
<strong>Energie</strong>bedarfs jedoch immer ein erheblicher Anteil an<br />
Zusatzenergie durch andere <strong>Energie</strong>träger wie Kohle, Öl,<br />
Gas oder Strom bereitgestellt werden.<br />
Zu einer Solaranlage für die Warmwasserversorgung gehören<br />
folgende Hauptbauteile:<br />
– Sonnenkollektoren, die die <strong>Energie</strong> der direkten und<br />
diffusen Sonnenstrahlung einfangen und in Wärme umwandeln.<br />
Die gewonnene Wärme wird an ein durchströmendes<br />
Wärmeträgermittel abgegeben. Damit<br />
möglichst wenig Wärme verlorengeht, sind Sonnenkollektoren<br />
wärmegedämmt. Besonders geringe Wärmeverluste<br />
haben Vakuumkollektoren.<br />
– Die Wärmeübertragung von den Sonnenkollektoren zu<br />
dem Warmwasserspeicher erfolgt über Rohrleitungen<br />
und einen Wärmeaustauscher. Das Wärmeträgermittel<br />
wird mit einer Pumpe im Kreislauf zwischen den Kollektoren<br />
und dem Wärmeaustauscher umgewälzt.<br />
– Ein größerer Warmwasserspeicher wird benötigt, um<br />
das aufgeheizte Trinkwasser für den späteren Verbrauch<br />
zu bevorraten. Dieser Speicher kann im Keller oder auf<br />
dem Dachboden des Hauses aufgestellt werden.<br />
– Die Nacherwärmung des Trinkwassers ist erforderlich,<br />
um jederzeit - also auch im Winter - die gewünschte<br />
Warmwassertemperatur sicherzustellen. Bisher war es<br />
üblich, die Nacherwärmung direkt im Warmwasserspeicher<br />
durchzuführen. Das kann durch einen Elektro-<br />
Heizeinsatz oder einen zusätzlichen Wärmeaustauscher<br />
erfolgen, der an den Heizwasserkreislauf eines<br />
Brennstoffkessels angeschlossen wird. Diese Nacherwärmung<br />
wird in der Regel nur im oberen Teil des<br />
Warmwasserspeichers vorgesehen, damit der untere<br />
Teil des Speichers für die anfallende Sonnenwärme<br />
aufnahmebereit bleibt.<br />
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Sonnenkollektoren