Jegenstorfer 2 / 2013
Jegenstorfer 2 / 2013
Jegenstorfer 2 / 2013
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men. Falls Münchringen ablehnt, haben wir im November<br />
noch einmal die Möglichkeit, über eine Zweierfusion mit<br />
Jegenstorf abzustimmen.<br />
Wie ist die Stimmung im Dorf für die Fusion?<br />
Eigentlich sehr positiv. Die Jungen hier haben das Thema ja<br />
auch aufgegriffen. Es ist schon seit ein paar Jahren immer<br />
wieder ein Thema. Einerseits spielen die Finanzen eine Rolle,<br />
andererseits ist es sehr schwierig, Leute für den Gemeinderat<br />
zu finden. Wir haben 80 Einwohner, davon 50 Stimmberechtigte.<br />
Darunter sind leider nur wenige, die sich für den<br />
Gemeinderat zur Verfügung stellen. Das Amt wird immer<br />
komplexer und ist ehrenamtlich, neben einer Arbeit fast nicht<br />
mehr zu bewältigen. Das ist für mich auch ein wesentlicher<br />
Grund, weswegen wir fusionieren müssen.<br />
Dazu wird der Druck des Kantons auf die kleinen Gemeinden<br />
immer grösser. Da fusionieren wir lieber jetzt, wenn wir noch<br />
«gesund» sind.<br />
Wie ist ihre Beziehung zu Jegenstorf?<br />
Ich habe eine ziemliche enge Beziehung zu Jegenstorf. Ich<br />
ging dort in die Sekundarschule, wurde dort konfirmiert und<br />
war ziemlich intensiv im Landfrauenverein tätig.<br />
Dazu kommen natürlich auch die Post und Läden dazu.<br />
Was machen Sie besonders gerne in Ihrem Amt?<br />
Ich kann sagen, dass ich in mein Amt hineingewachsen bin,<br />
und ich finde es sehr interessant. Ich habe sehr viel gelernt,<br />
auch aus gesetzlicher und rechtlicher Sicht, das ist sehr spannend.<br />
Es laufen ja alle Fäden bei mir zusammen, und das ist<br />
sehr abwechslungsreich. Aber doch nicht so, dass ich jetzt<br />
gerne lange im Amt bleiben möchte.<br />
Was machen Sie am wenigsten gerne?<br />
Ich stehe nicht gerne im Vordergrund. Ich kann es zwar, auch<br />
Sitzungen leiten, aber ich bin eigentlich nicht der Typ, der<br />
gerne vorne steht. Ich stehe lieber in der zweiten Reihe und<br />
unterstütze die in der vorderen Reihe. Dazu kommt noch, dass<br />
ich es gerne allen recht machen würde, und das ist einfach<br />
nicht möglich. Das belastet mich manchmal sehr. Damit muss<br />
ich lernen umzugehen. Ich freue mich aber doch sehr, wenn ich<br />
wieder mehr Zeit für meine Familie, meine Enkel und für meine<br />
Hobbys Tanzen, Theaterspielen und Musik habe. Vor allem während<br />
den Fusionsabklärungen war das Amt sehr zeitintensiv.<br />
Frau Zurbuchen ich danke Ihnen ganz herzlich für das<br />
Gespräch und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg im<br />
Gemeinderat und viel Freude mit Ihrer Familie.<br />
Interview: Susanne Iff<br />
Foto: Franz Knuchel<br />
Die Redaktion besucht<br />
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Die Schuhmacherei Wauschkuhn<br />
An der General-Guisanstrasse 12, nahe beim Bahnhof, weist<br />
das Schild «Schuhmacherei Wauschkuhn» zu einem älteren<br />
kleinen Gebäude. Es ist eine richtige Schuhmacherei, nicht<br />
einfach eine Reparaturwerkstatt für Schuhsohlen und Absätze.<br />
Seit 25 Jahren übt Georg Wauschkuhn dieses Handwerk<br />
aus. In die Schuhmacherkunst wurde er von Anton Ineichen<br />
eingeführt. Leider wird die Schuhmacherei an der General-<br />
Guisanstrasse Ende Mai geschlossen. Das bedeutet, dass es<br />
Zeit wird für einen Rückblick.<br />
Durch einen Unfall konnte Georg Wauschkuhn seinen geliebten<br />
Sport nicht mehr ausüben, und er übernahm 1988<br />
die Schuhmacherwerkstatt am Chrützeichweg von Anton<br />
<br />
Foto: Franz Knuchel<br />
Ineichen, um seine Freizeit mit Nützlichem auszufüllen. Kurz<br />
danach fand in Jegenstorf eine Gewerbeausstellung statt, an<br />
welcher er teilnehmen konnte. Danach erhielt er innert Wochenfrist<br />
sehr viele Reparaturaufträge. Nach Arbeitsschluss<br />
schusterte er oft bis 23.00 Uhr, manchmal sogar bis Mitternacht.<br />
Später verlegte er die Schuhmacherei an die General-<br />
Guisanstrasse.<br />
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Der <strong>Jegenstorfer</strong> 2/13