Jegenstorfer 2 / 2013
Jegenstorfer 2 / 2013
Jegenstorfer 2 / 2013
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Fusionsprojekt mit Scheunen und<br />
Münchringen<br />
Das Fusionsprojekt wurde durch die eingesetzten Arbeitsgruppen<br />
intensiv betreut. Innerhalb kürzester Frist konnten<br />
die relevanten Daten von Münchringen zusammengetragen<br />
sowie aufgearbeitet und mit denjenigen von Scheunen und<br />
Jegenstorf abgeglichen werden. Mit Hilfe der publizierten<br />
Vergleichsliste erhalten die Stimmberechtigen einen umfassenden<br />
Überblick über die Beurteilung der Fusion zum heutigen<br />
Zeitpunkt. Anlässlich der Informationsveranstaltungen<br />
vom 22. März in Scheunen, vom 25. April in Münchringen<br />
und 7. Mai in Jegenstorf ist die Bevölkerung über den aktuellsten<br />
Prozessstand in Kenntnis gesetzt worden. Unterstützt<br />
wurden die Gemeindevertreter durch Personal des Amtes für<br />
Gemeinden und Raumordnung, welches jeweils die Einschätzungen<br />
zur Fusion aus kantonaler Sicht wiedergab.<br />
Neue Erkenntnisse wurden nicht gewonnen,<br />
so dass die Vergleichslisten<br />
nicht ergänzt werden mussten. Dies<br />
bedeutet, dass die wichtigsten Themenkreise<br />
erfasst sind. Ziel ist es nun,<br />
der Bevölkerung Zeit einzuräumen, sich<br />
aus verschiedensten Blickwinkeln mit<br />
der Fusion auseinanderzusetzen und<br />
sich mit Gesprächen und Austausch von Informationen in<br />
den Meinungsbildungsprozess einzubringen. Weil in Münchringen<br />
die Abstimmung über eine Fusion an der Urne erfolgt,<br />
können die drei Gemeinden nicht gleichzeitig über das Geschäft<br />
befinden. Deshalb wird in Scheunen und Jegenstorf<br />
die Fusion anlässlich der Gemeindeversammlungen von<br />
Dienstag, 17. September <strong>2013</strong> traktandiert. Die Münchringer<br />
Stimmberechtigten fällen ihren Entscheid zum gleichen<br />
Geschäft anlässlich der eidg. und kant. Abstimmung vom<br />
22. September <strong>2013</strong>. Sollte in allen Gemeinden eine Zustimmung<br />
erfolgen, wird die Fusion per 1. Januar 2014 vollzogen.<br />
In einem nächsten Schritt werden die formellen Grundlagen<br />
zur Fusion erarbeitet. Es handelt sich dabei um den Fusionsvertrag<br />
mit Anhängen und das Fusionsreglement. Diese<br />
rechtlichen Grundlagen stellen den eigentlichen Inhalt der<br />
Abstimmung über die 3er-Fusion dar. Sobald die Gemeinderäte<br />
den Vertrag und das Reglement genehmigt haben,<br />
werden diese Dokumente ebenfalls publik gemacht, auf der<br />
Homepage aufgeschaltet und öffentlich aufgelegt.<br />
Weil bei den Vergleichslisten der Fokus vor allem auf die<br />
Sichtweise der jeweiligen Gemeinden gerichtet ist, soll diese<br />
Berichterstattung auch den Blickwinkel des Kantons etwas<br />
ausleuchten: Es ist bekannt, dass der Kanton Bern über<br />
strukturelle Defizite verfügt, an deren Verbesserung er kontinuierlich<br />
arbeitet. Ein wichtiges Element in unserer föderativen<br />
Landschaft stellen die Gemeinden dar, welche stark<br />
und leistungsfähig sein sollen. Der Kanton Bern sieht keinen<br />
Anlass für eine umfassende Gebietsreform. Er möchte aber<br />
bewusst und konsequent Erneuerungen in der Gestalt von<br />
Gemeindefusionen fördern, dabei aber vorläufig bewusst<br />
keinen Zwang ausüben.<br />
Auf das Kantonsgebiet verteilt, existieren aktuell insgesamt<br />
379 Gemeinden. 30 % davon zählen weniger als 500 EinwohnerInnen,<br />
weitere 20 % weniger<br />
als 1‘000. Kumuliert und einwohnergewichtet,<br />
entsprechen diese Hälfte der<br />
Gemeinden zusammen knapp 10 % der<br />
Kantonsbevölkerung. Gesamtschweizerisch<br />
weist der Kanton Bern mit Abstand<br />
die grösste Gemeindedichte auf, gefolgt<br />
von der Waadt und dem Aargau. Seit<br />
dem Inkrafttreten des Fusionsgesetzes 2005 sind 22 Fusionen<br />
mit 52 beteiligten Gemeinden beschlossen worden.<br />
Aktuell sind 62 Gemeinden in insgesamt 16 Projekten in<br />
einen Fusionsprozess involviert.<br />
Der Kanton Bern unterstützt die Fusionsbestrebungen mit<br />
immateriellem Support und, bei erfolgreichem Projektabschluss,<br />
mit einem Fusionsbeitrag. Neben einer hälftigen<br />
Kostenbeteiligung an die Projektaufwendungen würde nach<br />
einer erfolgreich verlaufenen Abstimmung und dem Vollzug<br />
der Fusion ein Beitrag von knapp Fr. 740‘000 an die «neue<br />
Einwohnergemeinde Jegenstorf» entrichtet. Die Abteilung<br />
Gemeinden und Raumordnung AGR berät die Gemeinden in<br />
ihren Fusionsvorbereitungen. Sie verfügt über personelle Ressourcen<br />
und über grosse rechtliche und fachliche Erfahrung.<br />
Dadurch gewinnt das Geschäft an Qualität.<br />
Den Gemeinderäten ist daran gelegen,<br />
bei der Meinungsfindung auch<br />
die kantonale Sicht zu berücksichtigen.<br />
Schlussendlich sind alle GemeindebürgerInnen<br />
auch BürgerInnen des Kantons<br />
Bern. Allein die Tatsache, dass von<br />
der steuerlichen Gesamtbelastung , der<br />
kantonale Anteil rund 60 % beträgt,<br />
verstärkt die Argumentation, auch diese Sichtweise entsprechend<br />
zu würdigen.<br />
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Der <strong>Jegenstorfer</strong> 2/13