Der Ruf der Glocken Mai 2013 - Seelsorgeeinheit Tiengen ...

Wie Konrad und Lilly Sutter aus Waldshut bei ihren Forschungen über
historische Glocken nachgewiesen haben, war der aus Dogern
zugezogene Johann Dietsche in Tiengen „Weißgerber“ und Stadtrat.
Weißgerber behandelten vor allem Schaf- und Ziegelfelle und stellten
dünne Leder her. Johann Dietsche war 1735 der Taufpate beim ersten
Kind des Tiengener Bildhauers Joseph Dietsche, von dem u. a. die
Skulpturen „Joseph“ und „Maria“ bei zwei der Tiengener Brunnen
stammen.
Im Jahre 1736 erhielten die Hl. Kreuzkapelle und die Klosenkapelle
(auch Mauritiuskapelle genannt, ehemaliger Standort Detzelnerstr. 8
oberhalb des Klausenhofes) je ein am 25. Juni 1736 geweihtes
Glöcklein. Die kleinen Glocken waren von Burkhard Schalch in
Schaffhausen gegossen worden. Das im Turm der Klosenkapelle
hängende 40 kg schwere Glöcklein kam, nachdem die Klosenkapelle
Anfang des 19. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgebrochen wurde, in
die Pfarrkirche und fand ihren Platz wie das Glöcklein von 1721 in der
Laterne unterhalb der Turmspitze.
Glocken vom Ende des 19. Jahrhunderts
1886 schrieb Stadtpfarrer Andreas Schill (von 1880-1913 Pfarrer in
Tiengen) :
Abb. 7: Pfarrer Andreas Schill
„Das Geläut in unserer schönen
Stadtpfarrkirche ist ein ziemlich dürftiges.“ Im
darauffolgenden Jahr 1887bezog die
Pfarrgemeinde unter Stadtpfarrer Andreas
Schill drei neue Glocken, dieses Mal erneut
von der Glockengießerei Rosenlächer in
Konstanz. Die Familie Rosenlächer übte den
Beruf der Glockengießer über mehrere
Generationen aus und verfügte über viel
Erfahrung. Die Errechnung und Konstruktion
des Glocken-Schnittprofils ist eine der
wichtigsten Arbeiten vor dem Guss.
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