Der Ruf der Glocken Mai 2013 - Seelsorgeeinheit Tiengen ...

Die Klosenkapelle war den Heiligen Theodor und Mauritius geweiht, und
in der Hl. Kreuzkapelle war der rechte Seitenaltar ebenfalls diesen
beiden Heiligen geweiht.
Maria, die Mutter Jesu, war schon immer die Patronin der Stadt, der
Pfarrgemeinde und der Kirche. Sie ist viele Male in unserer Kirche
abgebildet.
Unklar ist warum das Bild des hl. Ubaldus (Bischof von Gubbio in
Umbrien, Italien, gest. 1160) auf die Glocke kam.
Der heilige Sebastian war der Schutzpatron zur Abwendung der Pest
und anderer Seuchen. Noch in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
forderte die Pest, der „Schwarze Tod“, in unserer Region viele Opfer. So
ist es verständlich, dass die Menschen den hl. Sebastian besonders
verehrten und ihn baten, er möge bei Gott Fürbitte einlegen, damit sie
von solchen Seuchen verschont blieben. In unserer Pfarrkirche ist eine
Glocke Sebastian geweiht und im Kirchenschiff wird an drei Stellen an
den Heiligen erinnert.
Auf der Glocke war das Sulzische Wappen angebracht.
Unter ihm stand I. L. G. Z. S.—-S. M. E. F. G. Z. S.
Johann Ludwig Graf zu Sulz –Schenkin Maria Eugenia Franziska Gräfin
zu Sulz
Landgraf Johann Ludwig II. von Sulz war der letzte Regent des
Geschlechts der Sulzer im Klettgau. Er regierte von 1648 bis 1687. Nach
dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete er 1660 Eugenia Maria
Franziska, Gräfin von Manderscheid.
Unter dem Wappen der Stadt Tiengen stand
Aus Hitz und Feuer bin ich geflossen—
Heinrich Fießli zu Zürich hat mich gegossen.
Laut einer Rechnung über die „newbey gebrachten gloggen von dem
gloggengießer Heinrich Fießli zu Zürich“ wog diese Glocke 12 Zentner
23 Pfund, der Zentner zu 50 fl, macht 646 fl 30 kr .fl=Gulden, kr=Kreuzer
4