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Der Ruf der Glocken Mai 2013 - Seelsorgeeinheit Tiengen ...

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<strong>Glocken</strong> aus dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

Im Staatsarchiv Freiburg habe ich Aufzeichnungen über drei <strong>Glocken</strong><br />

aus dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t gefunden, die bis 1808 auf dem Kirchturm <strong>der</strong><br />

kath. Pfarrkirche hingen, dann aber, weil nicht mehr brauchbar,<br />

umgeschmolzen werden mussten. Über Inschriften, Bil<strong>der</strong> und Wappen<br />

dieser drei <strong>Glocken</strong> ist zu lesen:<br />

Die <strong>Glocken</strong>inschrift lautete:<br />

Die mittlere Glocke von 1640<br />

Ave Maria gratia plena Dominus tecum 1640<br />

Gegrüßet seist du, Maria, voll <strong>der</strong> Gnade, <strong>der</strong> Herr ist mit dir. 1640<br />

In den Aufzeichnungen steht, dass von den vier Fel<strong>der</strong>n des Wappens<br />

nur <strong>der</strong> „im ersten Oberwinkel und linken Unterwinkel befindliche St.<br />

Blasische Hirsch“ klar zu erkennen ist.<br />

Anmerkung: Im Dreißigjährigen Krieg wurden <strong>Tiengen</strong> und <strong>der</strong> Klettgau,<br />

beginnend mit dem Jahr 1633, immer wie<strong>der</strong> von Not, Elend und Tod<br />

heimgesucht. Nur in wenigen Orten unserer Heimat wie in Krenkingen<br />

o<strong>der</strong> Schwaningen überlebten die <strong>Glocken</strong> die Wirren des Krieges.<br />

Wenn nicht wie in Waldshut die <strong>Glocken</strong> rechtzeitig in die Schweiz in<br />

Sicherheit gebracht wurden, wurden sie mutwillig zerstört o<strong>der</strong> ihres<br />

Materialwertes wegen vom Turm geholt, um zu Kanonen<br />

umgeschmolzen zu werden. Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Regierung des Grafen von<br />

Sulz in <strong>Tiengen</strong>, Pfarrer und ein Teil <strong>der</strong> <strong>Tiengen</strong>er Bevölkerung suchten<br />

während des Dreißigjährigen Krieges immer wie<strong>der</strong> Zuflucht in <strong>der</strong><br />

nahen Schweiz, so in Rheinau und Zurzach. <strong>Tiengen</strong> war wohl Anfang<br />

<strong>der</strong> 40-er Jahre nicht in <strong>der</strong> Lage, allein für eine neue Glocke zu sorgen<br />

und nahm deshalb die Hilfe des Klosters St. Blasien in Anspruch. Dies<br />

vielleicht auch deswegen, weil die zum Kirchspiel <strong>Tiengen</strong> gehörigen<br />

Orte Breitenfeld, Detzeln und Gutenburg <strong>der</strong> Herrschaft des Klosters St.<br />

Blasien unterstanden.<br />

Die 1640 gegossene Glocke muss wohl in den letzten Kriegsjahren in<br />

Mitleidenschaft gezogen worden sein, da bereits acht Jahre später eine<br />

neue Glocke mit <strong>der</strong> gleichen Inschrift gegossen wurde.<br />

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