Der Ruf der Glocken Mai 2013 - Seelsorgeeinheit Tiengen ...

welchen örtliche kirchliche Stellen einem Wunsch die Glocken bei einer
Beerdigung zu läuten , nicht entsprechen zu können glauben, das
Glockengeläut durch die Ortspolizeibehörde herbeigeführt werden
müsse.“ Der Freiburger Erzbischof legte Protest ein und wies die
Pfarrämter darauf hin, dass es nicht ihre Pflicht ist, zum Läuten von
Kirchenglocken bei Beerdigungen von Nichtchristen mitzuwirken.
Ausblick
Zum Glück leben wir heute in einer Zeit, in der wir nicht befürchten
müssen, dass die Glocken zum Verstummen gebracht oder zu fremden
Zwecken missbraucht werden. Wenn es gelegentlich in Gemeinden zu
Beschwerden kommt, so gelten diese meist nicht dem schwingenden
Läuten, sondern dem als störend empfundenem nächtlichen Zeitschlag.
Diesem Anliegen kann in der Regel entsprochen werden, ist es ja nicht
die Absicht, Menschen zu Unzeiten zu wecken.
Das Läuten der Glocken wird heute als ein selbstverständlicher Teil
christlich- abendländischer Kultur angesehen, doch die Sprache der
Glocken ist heute manchen Zeitgenossen fremd geworden.
Möge der Klang der Glocken uns den Blick nach oben und zueinander
stets aufs Neue öffnen.
Quellen
Archiv der katholischen Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt Tiengen,
Faszikel IX,3. IX,6
Archiv der evangelischen Kirchengemeinde Tiengen
Staatsarchiv Freiburg S 44/1, Nr. 46
Deutscher Glockenatlas, Bd. 4 Baden, Kunstverlag München 1985
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