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Der Ruf der Glocken Mai 2013 - Seelsorgeeinheit Tiengen ...

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Wegen Materialknappheit verzögerte sich die Lieferung mehrmals. Die<br />

Firma Grüninger bedauerte dies und machte das Angebot, eine bei ihr<br />

vorrätige Glocke mit Schwengel zu den gleichen Bedingungen zu liefern:<br />

42 kg im ebenfalls passenden Ton fis“ und mit dem Bilde des hl.<br />

Franziskus und <strong>der</strong> Inschrift „Hl. Franziskus bitte für uns“.<br />

Diesem Vorschlag stimmte <strong>der</strong> Stiftungsrat zu und so kam die neue<br />

Friedhofglocke im Januar 1937 in <strong>Tiengen</strong> an.<br />

Erneut dem Krieg zum Opfer gefallen<br />

1939 begann <strong>der</strong> Zweite Weltkrieg. Wie<strong>der</strong> wurden <strong>Glocken</strong> zu<br />

Kriegszwecken gebraucht, besser gesagt „missbraucht“. Eine<br />

„Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes über die Erfassung<br />

von Nichteisenmetallen“ vom April 1940 von Generalfeldmarschall<br />

Göring sah die Erfassung aller Bronzeglocken vor.<br />

Bronzeglocken bestanden meist aus 80 v.H. Kupfer und 20 v.H. Zinn.<br />

Die <strong>Glocken</strong> wurden in die vier Gruppen A, B, C und D eingeteilt. Nur die<br />

beson<strong>der</strong>s künstlerisch wertvollen und historischen D- <strong>Glocken</strong> waren<br />

von <strong>der</strong> Abnahme befreit. In je<strong>der</strong> Kirchengemeinde sollte nur eine<br />

läutefähige Glocke verbleiben. Hierunter fielen insbeson<strong>der</strong>e die <strong>Glocken</strong><br />

bis zu einem Gewicht von 25 kg. In <strong>Tiengen</strong> sollte demnach nur die<br />

kleinste Glocke mit dem geringsten Gewicht verbleiben.<br />

Die 6 <strong>Glocken</strong> <strong>der</strong> Pfarrgemeinde waren in die Gruppe A eingeteilt<br />

worden und wogen zusammen 4 198 kg. Die kleinste Glocke mit 90 kg<br />

aus dem Jahr 1721 war <strong>der</strong> Gruppe C zugeordnet worden. Gemeldet<br />

werden mussten von <strong>der</strong> Pfarrgemeinde auch die Glocke in <strong>der</strong><br />

Friedhofskapelle und die beiden <strong>Glocken</strong> in Breitenfeld und Detzeln.<br />

In einem Schreiben an das Landratsamt bat die Pfarrgemeinde, doch<br />

zwei <strong>Glocken</strong> mit 380 kg und mit 228 kg behalten zu dürfen und dafür<br />

auf die ganz kleine Glocke in <strong>der</strong> Laterne zu verzichten, die „nicht zum<br />

eigentlichen Geläut <strong>der</strong> Kirche gehört, auch nicht elektrisch bedient<br />

werden kann und ihr Schall für die große Gemeinde viel zu schwach ist“.<br />

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