Der Ruf der Glocken Mai 2013 - Seelsorgeeinheit Tiengen ...
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einigermaßen zu erleichtern, werden die hiesigen Einwohner zu einer<br />
frommen beysteuer aufgefor<strong>der</strong>t.“ Die Sammlung erbrachte das<br />
Ergebnis von 149 fl 43 kr. Am 5. Juni 1810 erhielt F. J. Rosenlächer den<br />
noch fehlenden Restbetrag von 563 fl 21kr.<br />
Zur Finanzierung trug auch die Schwarzenbergische Herrschaft durch<br />
Zahlung aus dem Rentamt in <strong>Tiengen</strong> bei. Die Fürsten von<br />
Schwarzenberg waren seit 1687 die Herren von <strong>Tiengen</strong> und<br />
Patronatsherren <strong>der</strong> Kirche. Nachdem die Landeshoheit 1806 an das<br />
Großherzogtum Baden übergegangen war, behielten sie bis 1812 die<br />
Standesherrschaft, die sie dann an das Großherzogtum Baden<br />
verkauften. Die zweitkleinste Glocke trug das Wappen <strong>der</strong> Fürsten von<br />
Schwarzenberg. Die kleinste <strong>der</strong> vier neu angeschafften <strong>Glocken</strong> war<br />
dem hl. Johannes Nepomuk geweiht, jenem Heiligen aus Böhmen, dem<br />
die beson<strong>der</strong>e Verehrung <strong>der</strong> Schwarzenberger galt, hatten sie ihren<br />
Wohnsitz doch in Wien o<strong>der</strong> auf ihren Besitzungen in Böhmen. In<br />
unserer Pfarrkirche wird an drei Stellen an den „Brückenheiligen“<br />
erinnert. Im hinteren Deckenfresko hat <strong>der</strong> Maler Eustachius Gabriel den<br />
Sturz des Heiligen über die Moldaubrücke in Prag und seinen „Aufstieg<br />
in Glorie“ festgehalten.<br />
Eine wichtige Rolle bei <strong>der</strong> Anschaffung <strong>der</strong> <strong>Glocken</strong> kam dem höchsten<br />
Beamten in <strong>der</strong> Landgrafschaft Klettgau, dem Regierungsdirektor<br />
Thaddäus von Weinzierl zu. Dieser wohnte im Schloss neben <strong>der</strong> Kirche<br />
und vertrat die Vorstellungen und Interessen <strong>der</strong> Schwarzenberger vor<br />
Ort.<br />
Die vier neuen <strong>Glocken</strong>, die 1809 auf den Kirchturm <strong>der</strong> Kirche kamen,<br />
waren nicht die einzigen <strong>Glocken</strong>, die im Turm hingen.<br />
Dort befanden sich noch zwei sehr kleine <strong>Glocken</strong> aus <strong>der</strong> ersten Hälfte<br />
des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />
<strong>Glocken</strong> aus dem 18. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />
Die heute noch vorhandene älteste Glocke auf den Ton g‘‘ gestimmt und<br />
mit einem Gewicht von 90 kg wurde 1721 von Tobias Schalch in<br />
Schaffhausen gegossen. Sie ist dem hl. Johannes d. Täufer geweiht.<br />
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