09.02.2014 Aufrufe

Der GMOfinder - DLR Online: Deutsche Lebensmittel Rundschau

Der GMOfinder - DLR Online: Deutsche Lebensmittel Rundschau

Der GMOfinder - DLR Online: Deutsche Lebensmittel Rundschau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

620 Thema des Monats «<br />

Tab. 3 Häufigkeit von 2er-, 3er-, 4er-, 5er- und 6er-Stacks in den im<br />

<strong>GMOfinder</strong> erfassten Spezies<br />

Spezies 2er 3er 4er 5er 6er Summe<br />

Mais 17 6 5 1 1 30<br />

Baumwolle 7 3 10<br />

Raps 8 1 9<br />

Soja 5 5<br />

Zuckerrübe 1 1<br />

Alfalfa 1 1<br />

Summe 39 10 5 1 1 56<br />

» <strong>Der</strong> <strong>GMOfinder</strong><br />

bietet ein offenes<br />

System für zukünftige<br />

Erweiterungen.<br />

«<br />

können, wurde eine entsprechende Suchfunktion<br />

eingebaut (Abb. 6). Je nach Verfügbarkeit<br />

von geeignetem Referenzmaterial<br />

können so z. B. Events gefunden<br />

werden, deren Status von „theoretisch“<br />

auf „experimentell überprüft“ angehoben<br />

werden könnte oder Events, bei denen<br />

die Null („keine Information vorhanden“)<br />

durch Recherchen gezielt verbessert<br />

werden könnte (Betrag ≠ 0).<br />

Fazit und Ausblick<br />

Aus dem Pareto-Diagramm der im <strong>GMOfinder</strong><br />

erfassten Pflanzenarten (Abb. 2) ist<br />

ersichtlich, dass acht Spezies bereits 85 %<br />

der erfassten Events ausmachen; viele<br />

weitere Arten sind nur mit je ein oder<br />

zwei Events vertreten. Nichtsdestotrotz<br />

reicht es nicht aus, sich nur auf die häufig<br />

vorkommenden Pflanzenarten zu konzentrieren,<br />

wie Funde von unerlaubten<br />

GVP in z. B. Papaya (2004) oder Leinsamen<br />

(2009) in Bayern anschaulich demonstrieren.<br />

<strong>Der</strong> <strong>GMOfinder</strong> enthält daher grundsätzlich<br />

Daten zu allen möglichen GVP; bei<br />

der Auswertung von Screenings können<br />

eindeutig irrelevante Spezies jedoch gezielt<br />

ausgeblendet werden, um den Fokus<br />

auf das Wesentliche zu setzen.<br />

Ein Trend in der gentechnischen Pflanzenzüchtung<br />

geht in Richtung Kombination<br />

erwünschter Eigenschaften durch<br />

gesteuertes Kreuzen von GVP oder durch<br />

erneute Transformation von GVP mit weiteren<br />

Zielgenen. Die dabei entstehenden<br />

„Stacks“ von Events sind in verarbeiteten<br />

<strong>Lebensmittel</strong>n praktisch nicht von ihren<br />

Ausgangsevents zu unterscheiden und<br />

stellen daher die Analytiker besonders bei<br />

der gezielten Quantifizierung vor große<br />

Herausforderungen. Die Häufigkeit und<br />

der Trend zu immer mehr Kombination<br />

werden auch in der Elemente-Matrix des<br />

<strong>GMOfinder</strong> deutlich (Tab. 3), in der die<br />

Stacks wie eigenständige Events geführt<br />

werden. Besonders in der wichtigen Kulturart<br />

„Mais“ scheint die Zusammenlegung<br />

von gentechnischen Veränderungen<br />

das Mittel der Wahl zu sein; noch liegt<br />

die Grenze bei der schrittweisen Kombination<br />

von sechs getrennten Events zu einer<br />

Kreuzung.<br />

Eine denkbare zukünftige Erweiterung<br />

für den <strong>GMOfinder</strong> wäre die Aufnahme<br />

von weiteren Nachweissystemen, sodass<br />

für Screenings auf andere genetische<br />

Elemente gezielt ausgewertet werden<br />

könnten. Zusätzliche Nachweissysteme<br />

könnten helfen, mehr GVP überhaupt zu<br />

erfassen und/oder zwischen den bereits<br />

erfassten GVP besser und einfacher differenzieren<br />

zu können.<br />

<strong>Der</strong> <strong>GMOfinder</strong> wird derzeit bereits erfolgreich<br />

am LGL eingesetzt. Durch beständige<br />

Ergänzungen und Funktionserweiterungen<br />

wird er auch in Zukunft ein<br />

gewichtiges Werkzeug zur Erleichterung<br />

der GVP-<strong>Lebensmittel</strong>analytik bleiben.<br />

Anschrift der Autoren<br />

Dr. Lars Gerdes<br />

Dr. Ulrich Busch<br />

Dr. Sven Pecoraro<br />

Bayerisches Landesamt für Gesundheit<br />

und <strong>Lebensmittel</strong>sicherheit (LGL)<br />

Veterinärstr. 2<br />

85764 Oberschleißheim<br />

Tel.: 09131/6808-5234<br />

ulrich.busch@lgl.bayern.de<br />

Literaturverweise und die Abbildungen<br />

4 bis 6 finden Sie unter<br />

www.dlr-online.de → <strong>DLR</strong> Plus<br />

Passwort: Bestimmungsgrenze<br />

» Dezember 2012 | <strong>DLR</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!