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Der GMOfinder - DLR Online: Deutsche Lebensmittel Rundschau

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632 Analytik & Co. «<br />

Meldungen<br />

Auf den Spuren der Bor-Isotope<br />

Saubere Antikörper<br />

Rainin PureSpeed-Proteinspitzen<br />

von Mettler Toledo vereinfachen<br />

die Reinigung von Antikörpern<br />

und rekombinanten<br />

Proteinen. Im Gegensatz zu<br />

Schwerkraft-Affinitätssäulen und<br />

Spin-Säulen wird bei dieser Proteinspitze<br />

die Probe mehrfach über<br />

ein gepacktes Harzbett mit<br />

kleinem Totvolumen gezogen.<br />

Dies ermöglicht die Kontrolle der<br />

Kontaktdauer mit dem Harz und<br />

erhöht die Bindungskinetik.<br />

Durch Waschen werden Fremdkörper<br />

entfernt, bei der abschließenden<br />

Elution mit geringem<br />

Volumen entsteht hochkonzentriertes<br />

Funktionsprotein.<br />

www.mt.com<br />

Das Element Bor kommt in sehr geringen<br />

Konzentrationen in Pflanzen,<br />

im Wasser oder auch im Boden<br />

vor. Mithilfe des Borisotopenmusters<br />

(Verhältnis Bor-10 und Bor-11) können<br />

gezielt Spuren verfolgt werden.<br />

So kann beispielsweise der Standort<br />

von Pflanzen bestimmt werden: Sind<br />

die Herkunftsangaben von Spargel,<br />

Paprika und Kaffeebohne korrekt?<br />

Ebenso kann mithilfe des Bors ermittelt<br />

werden, wie unser Klima vor einer<br />

Million Jahre aussah. Denn Ergebnisse<br />

aus Isotopenstudien deuten<br />

bei fossilen Korallen daraufhin, dass<br />

von einer Bor-Isotopenanalyse auch<br />

Klimaforscher profitieren können.<br />

Das im Kalk eingelagerte Bor wird<br />

für Klimauntersuchungen genutzt.<br />

Über die Borisotopie wird versucht,<br />

den pH-Wert des Ozeans vor Millionen<br />

von Jahren zu bestimmen, um<br />

damit auf die damalige CO 2<br />

-Konzentration<br />

in der Atmosphäre schließen<br />

zu können.<br />

Doch um Isotopenverhältnisse derart<br />

genau messen zu können, werden<br />

Referenzmaterialien benötigt. Die<br />

Bundesanstalt für Materialforschung<br />

und -prüfung (BAM) bietet weltweit<br />

den größten Satz an Bor-Isotopen-<br />

Referenzmaterialien an. Wie wichtig<br />

diese Qualitätskontrolle ist, zeigt ein<br />

Blick auf die Konzentrationsverhältnisse,<br />

denn pro Gramm Pflanzenproben<br />

befinden sich nur rund 5 µg Bor,<br />

was die Analytik deutlich erschwert.<br />

www.bam.de<br />

Listerieninfektionen<br />

Über kontaminierte <strong>Lebensmittel</strong><br />

können Listerien aufgenommen werden.<br />

Diese sind in der Lage, in fast<br />

alle Arten der menschlichen Zellen<br />

einzudringen und sich dort zu vermehren.<br />

Wissenschaftler der Justus-<br />

Liebig-Universität Gießen unter der<br />

Leitung von Prof. Dr. Trinad Chakraborty,<br />

Direktor des Instituts für Medizinische<br />

Mikrobiologie, haben nun<br />

aufgeklärt, wie infizierte Zellen unterscheiden,<br />

ob es sich um tote oder<br />

lebende Listerien handelt. Von dieser<br />

Unterscheidung hängt ab, wie stark<br />

die Reaktion des Immunsystems ausfallen<br />

muss. Lebende Listerien sind<br />

weitaus gefährlicher und erfordern<br />

eine starke Reaktion des Immunsystems.<br />

Bei toten Mikroorganismen<br />

hingegen reicht eine schwächere<br />

Entzündungsreaktion aus, bei der<br />

die Immunzellen am Ort der Infektion<br />

nur in geringem Maße mobilisiert<br />

werden.<br />

Die Wissenschaftler identifizierten<br />

alle Gene des Erregers, die nach einer<br />

Infektion mobilisiert werden. Viele<br />

davon wurden gezielt ausgeschaltet<br />

und das Verhalten der Knockout-Mutanten<br />

untersucht. Dadurch<br />

konnte ein Mechanismus entschlüsselt<br />

werden, der infizierte Zellen befähigt,<br />

lebende von toten Erregern<br />

zu unterscheiden. In Zusammenarbeit<br />

mit Prof. Dr. Percy Knolle, Institut<br />

für Molekulare Medizin und Experimentelle<br />

Immunologie, Rheinische<br />

Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn,<br />

konnte festgestellt werden, dass lebende<br />

Listerien im Inneren von Makrophagen<br />

kleinste Mengen an Nukleinsäuren<br />

freisetzen. So versuchen<br />

die Bakterien, die Immunantwort in<br />

den Zellen abzuschwächen. Aber sie<br />

legen auch eine Spur, die von den zellulären<br />

Sensoren RIG-I, MDA5 und<br />

STING im Innern der Fresszellen erkannt<br />

werden kann. Es handelt sich<br />

dabei um eine sehr frühe und differenzierte<br />

Form der Erkennung, dass<br />

es sich um ein lebendes Bakterium<br />

handelt, da tote Listerien keine Nukleinsäure<br />

sezernieren. Die Aktivierung<br />

der intrazellulären Sensoren der<br />

Fresszellen durch die Bakterien-Nukleinsäuren<br />

startet eine Signalkaskade:<br />

Antibakteriell wirkende Substanzen<br />

werden produziert und eine<br />

starke Entzündungsreaktion ausgelöst.<br />

Dies führt zur Rekrutierung vieler<br />

weiterer Immunzellen, um die<br />

Eindringlinge auszuschalten und<br />

eine lang anhaltende Immunität zu<br />

etablieren.<br />

Zeinab Abdullah et al.: RIG-I detects<br />

infection with live Listeria by sensing<br />

secreted bacterial nucleic acids.<br />

EMBO Journal, online veröffentlicht<br />

am 12. Oktober 2012.<br />

» Dezember 2012 | <strong>DLR</strong>

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