Der GMOfinder - DLR Online: Deutsche Lebensmittel Rundschau
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636 Originalarbeiten «<br />
Zucker- und Alkoholgehalten auf die Trennleistung der optimierten<br />
Bestimmungsmethode untersucht.<br />
Material und Methoden<br />
Chemikalien<br />
Die Standards Gallussäure, Protocatechusäure, Tyrosol,<br />
Protocatechualdehyd, (+)-Catechinhydrat, Vanillinsäure,<br />
Syringasäure, (–)-Epicatechin, Kaffeesäure, p-Cumarsäure,<br />
Syringaaldehyd, Ferulasäure und trans-Resveratrol wurden<br />
von Sigma Aldrich (Taufkirchen), (–)-Epicatechingallat von<br />
AppliChem (Darmstadt) und die Caftarsäure von Phyto-<br />
Plan (Heidelberg) erworben. Ethanol p. a. (Merck, Darmstadt)<br />
wurde zur Herstellung der Kalibrierlösungen verwendet.<br />
Acetonitril (HPLC-grade, Prolabo, Darmstadt)<br />
und Phosphorsäure (85 %, Merck, Darmstadt) wurden zur<br />
Fließmittelherstellung verwendet.<br />
Weine<br />
Zur Überprüfung der Eignung der Kinetex-PFP-Säule zur<br />
Bestimmung des Polyphenolgehaltes im Weißwein wurden<br />
folgende Weine unterschiedlicher Rebsorten und Alkoholgehalte<br />
herangezogen: Bernkasteler Badstube Riesling trocken<br />
(2010, 11,5 %Vol., 8,1 g/L Restzucker), Riesling feinherb<br />
(2010, 11 %Vol., 22,1 g/L Restzucker), Riesling<br />
Zeltinger Schlossberg fruchtsüß (2010, 11 %Vol., 69,7 g/L<br />
Restzucker), Rivaner QbA trocken (2011, 12 %Vol.,<br />
6,4 g/L Restzucker), Blanc de Noir QbA trocken (2011,<br />
13 %Vol., 7,7 g/L Restzucker), Gewürztraminer QbA trocken<br />
(2011, 13,5 %Vol., 1,8 g/L Restzucker).<br />
Analytische Methode<br />
Die Chromatografie der Polyphenole erfolgte an einem<br />
Agilent Technologies System der Serie 1200 mit UV-Detektor.<br />
Zur Trennung der einzelnen Polyphenole wurde<br />
eine Kinetex-PFP-Säule (75 × 4,6 mm; 2,6 μm; TMS encapped)<br />
der Fa. Phenomenex verwendet. Als Fließmittel<br />
A wurde Wasser/Phosphorsäure (99,5/0,5 %; v/v; pH 1,6)<br />
und als Fließmittel B Acetonitril/Wasser/Phosphorsäure<br />
(50/49,5/0,5 %; v/v; pH 1,9) verwendet (Rechner et al.,<br />
1998; Bonerz et al., 2008). In Tabelle 1 ist das verwendete<br />
Stufen-Gradientensystem wiedergegeben. Die Flussrate<br />
betrug 1 mL/min; das Injektionsvolumen lag bei<br />
20 μL. Die Chromatogramme wurden bei den Wellenlängen<br />
280 und 320 nm aufgenommen.<br />
Tab. 1 Gradientenprogramm<br />
Time [min] % A % B<br />
0 90 10<br />
13 62 38<br />
20 60 40<br />
22 0 100<br />
27 0 100<br />
28 90 10<br />
35 90 10<br />
Probenvorbereitung<br />
Die Proben und Kalibrierstandards wurden membranfiltriert<br />
(Cellulose-Acetat-Membran; 0,45 μm; VWR, Darmstadt,<br />
Deutschland) und anschließend direkt injiziert.<br />
Validierungsparameter<br />
Die Kalibrierstandards wurden im Bereich von 0,1 bis<br />
200 mg/L je Analyt in einer 10 %igen Ethanollösung p. a.<br />
angesetzt. Die Zuordnung der Polyphenole im Wein erfolgte<br />
anhand der Retentionszeiten der Peaks der entsprechenden<br />
Standards. Zur Untersuchung der Matrixeinflüsse<br />
des Weines wurde zusätzlich eine Weinprobe mit 10 mg/L<br />
der aufgeführten Polyphenole aufdotiert und die Retentionszeiten<br />
verglichen. Die Quantifizierung erfolgte mittels<br />
linearer Regression der Peakflächen der Kalibrierstandards<br />
und wurde als Konzentration in mg/L angegeben. Zur Ermittlung<br />
der Nachweis- und Bestimmungsgrenzen wurde<br />
ein Signal/Rausch-Verhältnis von 3:1 bzw. 10:1 beim<br />
kleinsten Standard herangezogen (Kromidas, 1999). Zur<br />
Ermittlung der Wiederfindungsraten der verwendeten Polyphenole<br />
wurde der Kalibrierstandard der Konzentration<br />
10 mg/L gemessen. Zur Ermittlung der Verfahrens-Standardabweichungen<br />
der Polyphenole wurde die mit 10 mg/L<br />
aufdotierte Weinprobe zehnfach gemessen.<br />
Ergebnisse und Diskussion<br />
Chromatografische Trennung<br />
Bei dieser Methode wird eine Säule mit einer Pentafluorphenyl-Phase<br />
(Abb. 1) eingesetzt, die aufgrund ihres Aufbaus<br />
mit den aromatischen und polaren Molekülbestandteilen<br />
der Polyphenole Wechselwirkungen ausbilden kann.<br />
Weiterhin zeichnet sich die verwendete Kinetex-Säule<br />
durch die kurze Trennlänge (75 μm) und die geringe Partikelgröße<br />
der stationären Phase (2,6 μm) aus, wodurch eine<br />
verkürzte Trenndauer der Polyphenole erreicht werden<br />
kann. Im Gegensatz zu vollporösen Partikeln bestehen die<br />
Partikel der verwendeten Kinetex-Säule aus einem festen<br />
Kern mit einer porösen Hülle. Dadurch wird eine reduzierte<br />
Diffusionsstrecke der Analyten erreicht, was zu einer<br />
verbesserten Auflösung und einer verkürzten Trenndauer<br />
führt (Phenomenex, Torrance, CA/USA).<br />
Bei den bisher in der Literatur beschriebenen Methoden<br />
wurden meist Säulen mit C18- bzw. Fluofix-Phasen (vollporöse<br />
Partikel, 5 μm Partikelgröße) mit einer Länge von<br />
250 mm verwendet, bei denen die Trennung der Polyphenole<br />
pro Lauf zwischen 45 und 70 Minuten dauert.<br />
Durch die Verwendung der Kinetex-PFP-Säule konnte die<br />
Trenndauer der Polyphenole auf weniger als 20 Minuten<br />
verkürzt werden. Die anschließenden 15 Minuten des Gradientenprogramms<br />
dienen der Spülung der Säule.<br />
Die verwendeten Eluenten Wasser/Phosphorsäure (99,5/<br />
0,5 % v/v; pH 1,6) und Acetonitril/Wasser/Phosphorsäure<br />
(50/49,5/0,5 % v/v; pH 1,9; Rechner et al. 1998; Bonerz et<br />
al., 2008) haben sich im Gegensatz zu anderen in der Literatur<br />
beschriebenen Eluenten aus beispielsweise Wasser<br />
» 108. Jahrgang | Dezember 2012 | <strong>DLR</strong>