09.02.2014 Aufrufe

Der GMOfinder - DLR Online: Deutsche Lebensmittel Rundschau

Der GMOfinder - DLR Online: Deutsche Lebensmittel Rundschau

Der GMOfinder - DLR Online: Deutsche Lebensmittel Rundschau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

650 Sonderthema: Mikrobiologische Methoden in der <strong>Lebensmittel</strong>analytik «<br />

Wer verbirgt sich<br />

hinter dem Ergebnis<br />

der „Bunten Reihe“?<br />

» Die vom LFGB<br />

geforderten Bestätigungsreaktionen<br />

entschärfen potenzielle<br />

Fehlerquellen.<br />

«<br />

immer die Keime, die in den Identifizierungspanels<br />

gar nichts umsetzen können“,<br />

erklärt eine Technische Assistentin.<br />

Zusatzuntersuchungen oder auch sensorische<br />

Merkmale können einbezogen<br />

werden, verlangen aber nach hochqualifiziertem<br />

Personal, nach Erfahrung und<br />

Zeit. Schnelle Ergebnisse im Rahmen der<br />

preiswerten Routineanalytik weisen allein<br />

aus diesen Gründen eine große Bandbreite<br />

an potenziellen Fehlern auf.<br />

Im Rahmen der von den akkreditierten<br />

Laboratorien durchzuführenden Ringversuche<br />

zeigt sich dann auch, dass Verifizierungsreaktionen<br />

häufig im Rahmen der<br />

Routine weggelassen werden. Ein vom<br />

Hersteller versehentlich mit Bacillus cereus<br />

kontaminierter Ringversuch, bei dem eigentlich<br />

Milchsäurebakterien nachgewiesen<br />

werden sollten, war erst kürzlich Stein<br />

des Anstoßes. Hier zählte nämlich eine<br />

Vielzahl der teilnehmenden Laboratorien<br />

die Bazillen einfach mit. Wuchsen sie doch<br />

auf dem Nährboden für die Milchsäurebakterien.<br />

Labors, die sich die Mühe der<br />

zusätzlichen Katalase-Bestimmung machten,<br />

die kontaminierenden Keime herausrechneten<br />

und „nur“ die Zahlen für die<br />

Milchsäurebakterien übermittelten, fielen<br />

ob der niedrigeren Keimzahlen beinahe<br />

aus der Wertung. Erst der Protest einiger<br />

Labors sorgte hier für Klärung.<br />

Optimierungspotenzial<br />

Entsprechend den mathematisch-statistischen<br />

Vorgaben zu prüfen, ist bei mikrobiologischen<br />

Untersuchungen an vielen<br />

Stellen nicht unbedingt möglich. Zu<br />

umfangreich würden die Prüfungen,<br />

wollte man auf die vielen Einfluss nehmenden<br />

Schwankungsmöglichkeiten reagieren.<br />

Die Stichprobenanzahl ist daher<br />

vor Gericht auch grundsätzlich „zu<br />

niedrig“, wie ein Rechtsanwalt für <strong>Lebensmittel</strong>recht<br />

bei der Durchsicht entsprechender<br />

Urteilsbegründungen ermittelte.<br />

Daher sollte das zu beherrschende<br />

Risiko einer mikrobiologischen Kontamination<br />

mindestens im Rahmen einer Validierungsstudie<br />

so umfangreich geprüft<br />

werden, dass es aufgrund der Wahrscheinlichkeitsbetrachtung<br />

lässlich ist,<br />

mit weniger Aufwand oder mit preiswerteren,<br />

instabileren Methoden zu verifizieren.<br />

Empfehlenswert ist es in jedem<br />

Fall, bei einem neukonzipierten Produkt<br />

die Marketingabteilung ein wenig auszubremsen.<br />

Das Produkt sollte entsprechend<br />

seiner Auslegung für die beabsichtigte<br />

Lebensdauer gelagert werden,<br />

um auszuschließen, dass Überraschungen<br />

auftreten. Wenn dies nicht möglich ist,<br />

können Lagerbedingungen immerhin simuliert<br />

werden. Manches Mal kann auch<br />

eine Beimpfung mit Referenzstämmen<br />

zeigen, ob ein Produkt analytisch Probleme<br />

aufweist. Zu beachten ist in jedem<br />

Fall, dass ein ähnliches Produkt eben<br />

nur ein ähnliches Produkt ist. Die Zugabe<br />

eines neuen Rohstoffes, die Änderung einer<br />

Zutat, die Modifikation eines Prozessschrittes,<br />

und sei sie noch so „vernachlässigbar“,<br />

macht aus einem altbekannten<br />

Produkt etwas Neues mit neuen Bedingungen<br />

für Keime, gar mit neuen Keimen.<br />

Hier auf eine erneute Validierung<br />

zu verzichten, ist unter Umständen fahrlässig,<br />

in jedem Fall aber ein Risiko.<br />

Die Kombination von konventioneller<br />

Analytik mit molekularbiologischen Methoden<br />

kann für mehr Sicherheit sorgen.<br />

Allerdings zeigt der DNA-Nachweis mittels<br />

PCR nicht unbedingt auf, dass noch<br />

lebensfähige Keime vorhanden sind. Um-<br />

» Dezember 2012 | <strong>DLR</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!