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Der GMOfinder - DLR Online: Deutsche Lebensmittel Rundschau

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638 Originalarbeiten «<br />

dotierten Weinprobe im Vergleich zur wässrigen Standardlösung<br />

der Polyphenole zeigen, dass eine Verschiebung der<br />

Retentionszeiten durch die Probenmatrix vernachlässigt<br />

werden kann.<br />

Validierungsparameter<br />

Bei den Polyphenolen Gallussäure, Protocatechusäure,<br />

Protocatechualdehyd, Caftarsäure, Vanillinsäure, Kaffeesäure,<br />

Syringasäure, (–)-Epicatechin, p-Cumarsäure, Syringaaldehyd,<br />

Ferulasäure, (–)-Epicatechingallat und trans-<br />

Resvertrol erfüllte bereits der kleinste Standard von<br />

0,1 mg/L das erforderliche Signal/Rausch-Verhältnis der<br />

Bestimmungsgrenze. Bei Tyrosol und (+)-Catechin lag die<br />

Nachweisgrenze bei 0,1 mg/L und die Bestimmungsgrenze<br />

bei 0,2 mg/L.<br />

Die Wiederfindungsraten der einzelnen Polyphenole lagen<br />

im Bereich von 99,1 bis 115,8 %, die Korrelationskoeffizienten<br />

der Regressionsgeraden im Bereich von 0,9944 bis<br />

0,9999.<br />

Tabelle 2 veranschaulicht die Ergebnisse der Verfahrens-<br />

Standardabweichungen der Polyphenole. Es zeigten sich<br />

nur geringe prozentuale Variationskoeffizienten des zehnfach<br />

gemessenen Polyphenolgehaltes im Bereich von 0,06<br />

bis 0,90 %, wodurch sich für die optimierte Methode eine<br />

sehr gute Wiederholpräzision ergab.<br />

Analytik der Weine<br />

Wie aus Tabelle 3 ersichtlich, stellen die Polyphenole Tyrosol<br />

und Caftarsäure in den untersuchten Weißweinen die<br />

mengenmäßig (> 10 mg/L) stärksten Vertreter dar. Die<br />

Caftarsäure zählt zu den Weinsäureestern der Hydroxyzimtsäuren<br />

und ist ein Hauptbestandteil der nicht-flavonoiden<br />

Polyphenole im Weißwein (Lee und Jaworski, 1987;<br />

Mozetič et al., 2006). Tyrosol stellt ein Gärungsnebenprodukt<br />

dar, dessen Gehalt von der eingesetzten Hefespezies<br />

sowie der Konzentration an Zucker und Tyrosin abhängig<br />

ist. In vielen Weißweinen stellt Tyrosol die Haupt-Polyphenolkomponente<br />

mit Gehalten von 6 bis 25 mg/L dar<br />

(Sapis, 1967). Mit Gehalten zwischen 1 und 10 mg/L finden<br />

sich in den gemessenen Weinen Protocatechusäure, Vanillinsäure,<br />

Kaffeesäure und p-Cumarsäure. Alle weiteren<br />

mit der Methode bestimmbaren Polyphenole liegen nur in<br />

Gehalten von weniger als 1 mg/L in den Weißweinen vor;<br />

die Gehalte an Gallussäure, Protocatechualdehyd, Syringasäure<br />

und trans-Resveratrol liegen meist unter der Bestimmungsgrenze<br />

bzw. waren nicht detektierbar. Diese geringen<br />

Polyphenolgehalte in Weißweinen spiegeln die in der Literatur<br />

berichteten Gehalte wider (Peña-Neira et al., 2000;<br />

Komes et al., 2007).<br />

Fazit<br />

Zur Bestimmung der wichtigsten Weißwein-Polyphenole<br />

mittels HPLC-UV hat sich die Pentafluorphenyl-Phase als<br />

stationäre Trennphase als geeignet herausgestellt. Sowohl<br />

die ausgewählten Selektivitätseigenschaften als auch die<br />

Partikelbeschaffenheit und die geringe Partikelgröße der<br />

verwendeten Kinetex-Säule (75 × 4,6 mm; 2,6 μm; Phenomenex)<br />

haben zu einer verkürzten Trenndauer von weniger<br />

als 20 Minuten und damit zu einer deutlichen Optimierung<br />

der bisherigen Polyphenol-Trennmethoden geführt. Die Ergebnisse<br />

der Polyphenolgehalte von Weißweinen mit unterschiedlichen<br />

Zucker- und Alkoholgehalten zeigen, dass von<br />

einem Matrix-bedingten Einfluss auf die Trennleistung der<br />

entwickelten Bestimmungsmethode abgesehen werden<br />

kann. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass es sich bei<br />

den mengenmäßig am häufigsten in den gemessenen Weißweinen<br />

vorkommenden Polyphenole um Tyrosol und Caftarsäure<br />

(> 10 mg/L) sowie Protocatechusäure, Vanillinsäure,<br />

Kaffeesäure und p-Cumarsäure (> 1 mg/L) handelt.<br />

Literatur<br />

• Bonerz DPM, Pour Nikfardjam MS, Creasy GL: A new RP-HPLC Method<br />

for analysis of polyphenols, anthocyanins, and Indole-3-acetic acid in<br />

wine. Am J Enol Vitic 59, 106–109 (2008).<br />

• Cheynier V, Osse C, Rigaud J: Oxidation of grape juice phenolic compounds<br />

on model solutions. J Food Sci 53, 1729–1732 (1988).<br />

• Goldberg DM et al.: Method to assay the concentrations of phenolic<br />

constituents of biological interest in wines. Anal Chem 68, 1688–1694<br />

(1996).<br />

• Komes D et al.: Study of phenolic and volatile composition of white wine<br />

during fermentation and a short time of storage. Vitis 46, 77–84 (2007).<br />

• Kromidas S: Validierung in der Analytik. Wiley-VCH, Weinheim (1999).<br />

• Lee CY, Jaworski A: Phenolic compounds in white grapes grown in New<br />

York. Am J Enol Vitic 38, 277–281 (1987).<br />

• Mozetič B et al.: Determination of polyphenols in white grape berries cv.<br />

Rebula Acta Chim Slov 53, 58–64 (2006).<br />

• Peña-Neira A et al.: A survey of phenolic compounds in Spanish wines<br />

of different geographical origin. Eur Food Res Technol 210, 445–448<br />

(2000).<br />

• Rechner A, Patz C-D, Dietrich H: Polyphenolanalytik von Fruchtsäften<br />

und Weinen mittels HPLC/UV/ECD an einer fluorierten RP-Phase. Deut<br />

Lebensm-Rundsch 94, 363–365 (1998).<br />

• Sapis C: Thèse de Docteur en Oenologie, Université de Bordeau II; zitiert<br />

in: Ribéreau-Gayon P et al. (Eds.): Handbook of Enology, Volume 2.<br />

The Chemistry of Wine, Stabilization and Treatments. 2nd Edition, John<br />

Wiley & Sons Ltd (2006).<br />

Die kompletten Beiträge aus „Angewandte Wissenschaft Originalarbeiten exklusiv<br />

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» 108. Jahrgang | Dezember 2012 | <strong>DLR</strong>

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