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2,66 MB - Regionale Planungsgemeinschaften in Thüringen ...

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2. SIEDLUNGSSTRUKTUR 2–3<br />

G 2-4<br />

G 2-5<br />

dung weiterer Inanspruchnahme von Freiraum für Siedlungszwecke gilt es, das vorhandene Angebot an bereits erschlossenen<br />

Siedlungsflächen bzw. die durch rechtskräftige Bauleitplanungen gesicherten Potenziale zu nutzen. Vor<br />

dem H<strong>in</strong>tergrund e<strong>in</strong>er Reduzierung des räumlich bed<strong>in</strong>gten Verkehrsaufwandes und e<strong>in</strong>er Vermeidung von Zersiedelung<br />

empfiehlt sich auch e<strong>in</strong>e Überprüfung bisher nicht genutzter Bauflächen h<strong>in</strong>sichtlich ihres künftigen Bedarfes und ihrer<br />

standörtlichen Eignung. Das betrifft <strong>in</strong>sbesondere die Areale, die <strong>in</strong> den 1990er Jahren auf der Grundlage damaliger,<br />

jedoch nicht e<strong>in</strong>getretener Annahmen bestimmt wurden.<br />

Flächensparen muss als komplexe Managementaufgabe aufgefasst werden, deren Bewältigung durch komb<strong>in</strong>ierten und<br />

koord<strong>in</strong>ierten Instrumentene<strong>in</strong>satz erfolgt. Sowohl auf regionaler als auch auf kommunaler Ebene bedarf es dazu der<br />

Schaffung von Netzwerken relevanter Akteure. Im <strong>in</strong>terkommunalen Verbund eröffnen sich dabei Möglichkeiten für Entwicklungsflächen-<br />

bzw. Ausgleichsflächenpools.<br />

Generell besteht die Aufgabe, der Auslastung vorhandener Siedlungsentwicklungspotenziale <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit bestehenden<br />

Versorgungs- und Erschließungs<strong>in</strong>frastrukturen Vorrang vor Flächenneuausweisungen und dem Neubau von Infrastrukturnetzen<br />

e<strong>in</strong>zuräumen.<br />

Siedlungen mit regionaltypischen und die Landschaft prägenden Ersche<strong>in</strong>ungsbildern, wie<br />

<strong>in</strong>sbesondere<br />

▪ die fachwerkgeprägten Siedlungen im Grabfeld, im Heldburger Unterland, im Henneberger<br />

Land, <strong>in</strong> der Thür<strong>in</strong>ger Rhön, im Werratal zwischen Dankmarshausen und Treffurt<br />

und im Schmalkaldener Raum<br />

▪ die schiefergeprägten Siedlungen im Thür<strong>in</strong>ger Wald / Thür<strong>in</strong>ger Schiefergebirge<br />

sollen als Teil gewachsener Kulturlandschaften <strong>in</strong> ihrer Substanz, <strong>in</strong> ihrem Maßstab und ihrer<br />

baulichen Struktur erhalten werden.<br />

Begründung G 2-4<br />

In Südwestthür<strong>in</strong>gen f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong> reichhaltiger Bestand an Siedlungen mit typischen Ortsbildern, -grundrissen, -silhouetten<br />

und baulichen Ensembles, die als historisch überkommene Werte Zeugnis von den städtebaulichen und ortsgestalterischen<br />

Traditionen <strong>in</strong> der Region ablegen. Gleichzeitig prägen sie auch das Ersche<strong>in</strong>ungsbild der Kulturlandschaft. Im<br />

Rahmen der Siedlungsentwicklung ist es regionalplanerischer Anspruch, die durch bauliche Besonderheiten spezifisch<br />

geprägten Ersche<strong>in</strong>ungsbilder der Kulturlandschaft <strong>in</strong> ihrer Identität und Unverwechselbarkeit zu erhalten. In diesem Zusammenhang<br />

wird auch auf den Grundsatz G 4-2 im Kapitel Freiraumstruktur verwiesen. Nicht zuletzt bilden gerade<br />

diese Kulturlandschaften mit ihrem Siedlungsgepräge die Grundlage für die touristische Wertschöpfung <strong>in</strong> der Planungsregion<br />

Südwestthür<strong>in</strong>gen.<br />

Regional und überregional bedeutsame Kulturdenkmäler, die das Orts- und Landschaftsbild<br />

besonders prägen, wie <strong>in</strong>sbesondere<br />

▪ die Burgen Wartburg, Creuzburg, Normannste<strong>in</strong>, Maienluft und Veste Heldburg<br />

▪ das Kloster Veßra<br />

▪ die Ru<strong>in</strong>en Brandenburg, Hallenburg, Henneberg, Krayenburg, Osterburg und Straufha<strong>in</strong><br />

▪ Schloß Bertholdsburg<br />

▪ Schloß Wilhelmsburg<br />

▪ Schloß und Park Altenste<strong>in</strong><br />

▪ Schloß Landsberg mit Meierei<br />

▪ Schloß und Park Elisabethenburg<br />

▪ Me<strong>in</strong><strong>in</strong>ger Theater mit Englischem Garten<br />

▪ Schloß und Park Wilhelmsthal<br />

▪ Schloß Eisfeld<br />

sollen durch städtebauliche bzw. landschaftspflegerische Maßnahmen <strong>in</strong> ihrem Ersche<strong>in</strong>ungsbild<br />

erhalten und <strong>in</strong> ihrer räumlichen Wirkung vor Bee<strong>in</strong>trächtigungen geschützt werden.<br />

Begründung G 2-5<br />

Diese ausgewählten Kulturdenkmale prägen als herausragendes Gebäude / bauliches Ensemble, als historischer Landschaftspark<br />

oder Objekt der Gartenbaukunst <strong>in</strong> besonderer Weise das Orts- und/oder Landschaftsbild und erzielen überörtliche<br />

Wirkung. Wegen der überörtlichen bzw. regionalen und überregionalen Bedeutung dieser Kulturdenkmale mit ihren<br />

teilweise vorhandenen musealen E<strong>in</strong>richtungen wird ihnen raumordnerisch e<strong>in</strong> besonderer Stellenwert e<strong>in</strong>geräumt.<br />

Als repräsentative Bestandteile der Kulturlandschaft Südwestthür<strong>in</strong>gens steht für diese Objekte die Aufgabe ihrer baulichen<br />

Sicherung und denkmalgerechten Nutzung. E<strong>in</strong>e Grundbed<strong>in</strong>gung dafür, dass diese Objekte auch im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />

touristischen Attraktivität langfristig bewahrt werden können, ist ihr Umgebungsschutz und die Sicherung ihrer fernräumlichen<br />

Wirkung (Erhalt wichtiger Sichtbeziehungen). Als regional / überregional bedeutsame Kulturdenkmäler bilden sie<br />

Schwerpunkte von Aktivitäten des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege.<br />

Regionalplan Südwestthür<strong>in</strong>gen

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