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2,66 MB - Regionale Planungsgemeinschaften in Thüringen ...

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1. RAUMSTRUKTUR 1–1<br />

1. Raumstruktur<br />

Der Begriff Raumstruktur kennzeichnet das Ersche<strong>in</strong>ungsbild e<strong>in</strong>es größeren Gebietes, welches geprägt wird durch die<br />

räumliche Verteilung von Bevölkerung, Arbeitsplätzen und Infrastrukturen <strong>in</strong> ihren Standorten und wechselseitigen funktionalräumlichen<br />

Verflechtungen.<br />

Die landesplanerische Raumkategorisierung LEP, 2.3.1 und Karte 1 ordnet die Planungsregion Südwestthür<strong>in</strong>gen<br />

dem Ländlichen Raum zu. Innerhalb dieser Raumkategorie werden bestimmte Teilräume aufgrund ihres Entwicklungspotenziales,<br />

des damit im Zusammenhang stehenden Ordnungsbedarfes und des besonderen Abstimmungs- und Kooperationserfordernisses<br />

als Stadt- und Umlandräume im Ländlichen Raum spezifiziert. Diese nachrichtlich aus dem Landesentwicklungsplan<br />

Thür<strong>in</strong>gen 2004 wiedergegebene räumliche Differenzierung orientiert sich nicht an den adm<strong>in</strong>istrativen<br />

Grenzen, sondern berücksichtigt die strukturellen und wirtschaftlichen Verflechtungen, die die jeweiligen Räume zu<br />

e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>heit werden lassen.<br />

Die für die Standortbetrachtung bedeutsamen Grenzen dieser Raume<strong>in</strong>heiten lassen sich nicht allgeme<strong>in</strong>gültig festlegen<br />

und s<strong>in</strong>d, auch auf den E<strong>in</strong>zelfall bezogen, fließend. Dabei können örtliche, überörtliche bzw. regionale Raume<strong>in</strong>heiten<br />

so abgrenzbar se<strong>in</strong>, dass sie e<strong>in</strong>en sogenannten Verflechtungsraum darstellen. Dieser Verflechtungsraum kann je nach<br />

Funktionalität auf räumlicher Ebene unterschiedliche Geltungsbereiche ergeben.<br />

1.1 Raumstrukturelle Entwicklung<br />

1.1.1 Stadt- und Umland-Räume im Ländlichen Raum<br />

G 1-1<br />

Der Landesentwicklungsplan bestimmt Eisenach, Suhl / Zella-Mehlis und Sonneberg mit e<strong>in</strong>em nicht geme<strong>in</strong>descharf abgegrenzten<br />

Umland als Stadt- und Umlandräume <strong>in</strong> der Planungsregion Südwestthür<strong>in</strong>gen LEP, 2.3.4 i.V.m. 2.3.2.<br />

Die Stadt- und Umlandräume Eisenach, Suhl / Zella-Mehlis und Sonneberg sollen <strong>in</strong>sbesondere<br />

durch die<br />

▪ Verbesserung der Standortvoraussetzungen für wirtschaftliche Aktivitäten,<br />

▪ Vertiefung der Verflechtungsbeziehungen,<br />

▪ Funktionsoptimierung der sozialen Infrastruktur<br />

als landesbedeutsame Leistungsträger und Impulsgeber im wirtschaftlichen, sozialen und<br />

kulturellen Bereich gesichert und weiterentwickelt werden.<br />

Begründung G 1-1<br />

Auf Grund ihrer Leistungsfähigkeit übernehmen die Städte Eisenach, Suhl / Zella-Mehlis und Sonneberg als Polarisationskerne<br />

Entwicklungsfunktionen für regionale Teilräume <strong>in</strong> der Planungsregion Südwestthür<strong>in</strong>gen. Gleichzeitig verb<strong>in</strong>det<br />

sich damit auch die Anforderung, geme<strong>in</strong>sam mit ihrem Umland als leistungsfähige Standorträume im nationalen und<br />

europäischen Wettbewerb bestehen zu können.<br />

Mit Blick auf die Funktionalität der Städte Eisenach, Suhl / Zella-Mehlis und Sonneberg als höherstufige Zentrale Orte ist<br />

es notwendig, deren Siedlungs- und Versorgungskerne als primäre Netzknoten zu stärken, da sie <strong>in</strong> hoher räumlicher<br />

Konzentration herausragende Infrastruktur und qualitativ hochwertige Versorgungs- und Dienstleistungsangebote vorhalten.<br />

Aus ihrer Funktion als Entwicklungsräume und der damit verbundenen Siedlungsdynamik erwächst für die Stadt- und<br />

Umlandräume das Erfordernis, Siedlungs- und Freiraum zu ordnen. Dazu bedarf es, auch vor dem H<strong>in</strong>tergrund der anhaltenden<br />

ungünstigen demographischen Entwicklung und dem sozioökonomischen Wandel, e<strong>in</strong>er engen <strong>in</strong>terkommunalen<br />

Abstimmung und Kooperation. Durch den Ausbau und die Vertiefung der Kooperationen und Interaktionen <strong>in</strong> diesen<br />

Räumen sollen Funktionsgefährdungen oder wesentliche Bee<strong>in</strong>trächtigungen <strong>in</strong> der Wahrnehmung der zugewiesenen<br />

zentralörtlichen Aufgaben vermieden, geme<strong>in</strong>same Interessen- und Problemlagen bewältigt und räumlich geordnet<br />

sowie funktionalräumliche Verflechtungen nachhaltig tragfähig gestaltet werden. Möglichkeiten, raumbezogen abgestimmt<br />

zu agieren, bieten sich u.a. durch Entwicklungskonzepte für die Stadt- und Umlandräume (auch funktionsspezifisch),<br />

geme<strong>in</strong>deübergreifende Flächennutzungsplanungen oder vorhabenkonkrete Planungen mit überörtlicher Raumbedeutsamkeit.<br />

Das bezieht sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie auf die weitere Siedlungsflächen- und Infrastrukturentwicklung. Mit dem Ziel, die Funktionsfähigkeit<br />

der Siedlungs- und Versorgungskerne der Städte Eisenach, Suhl / Zella-Mehlis und Sonneberg zu erhalten<br />

und weiter zu verbessern, verb<strong>in</strong>det sich die Forderung nach E<strong>in</strong>schränkung der Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme für Siedlungs-<br />

und Verkehrszwecke als auch nach Effektivierung bestehender Siedlungsareale außerhalb dieser zentralörtlichen<br />

Strukturen. Gerade der ständig wachsende Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Gesamtfläche erfordert e<strong>in</strong>e<br />

konsequentere Ausrichtung der räumlichen Planung h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er Konzentration der Bautätigkeit. In verstärktem Maße<br />

s<strong>in</strong>d auch standörtlich geeignete Brachflächen für Siedlungs- und Infrastrukturbedarf zu revitalisieren, um damit die<br />

räumliche Ausdehnung der Siedlungsfläche <strong>in</strong> das Umland der Städte zu begrenzen.<br />

Regionalplan Südwestthür<strong>in</strong>gen

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