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2,66 MB - Regionale Planungsgemeinschaften in Thüringen ...

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3. INFRASTRUKTUR 3–19<br />

▪ Ahlstädt – Lengfeld<br />

▪ Reurieth / Trostadt – Siegritz – Ebenhards<br />

Begründung G 3-27<br />

Der Schutz der Gewässer als Bestandteil des Naturhaushaltes sowie die Sicherung der Wasserdargebote für e<strong>in</strong>e eventuell<br />

spätere Nutzung s<strong>in</strong>d von erheblicher raumordnerischer Bedeutung im H<strong>in</strong>blick auf die Sicherung der Dase<strong>in</strong>svorsorge.<br />

Durch Schadstoffe<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> den verschiedensten Formen kann die Qualität des Grundwassers bee<strong>in</strong>trächtigt werden.<br />

Zunehmende Versiegelungen beh<strong>in</strong>dern die natürliche Versickerung der Niederschläge. Um Versorgungsengpässe<br />

<strong>in</strong> dicht besiedelten und <strong>in</strong> hydrologisch, hydrogeologisch und geologisch ungünstigen Gebieten auch <strong>in</strong> Zukunft ausgleichen<br />

oder qualitativ unzureichende Dargebote ersetzen zu können, ist es erforderlich, auch ungenutzte Wasservorräte<br />

zu sichern und ihrem Schutz e<strong>in</strong>e größere Bedeutung als bisher beizumessen. Daraus können sich Restriktionen für die<br />

Siedlungsentwicklung, die landwirtschaftliche Nutzung, die Rohstoffgew<strong>in</strong>nung, den Ausbau von Verkehrswegen usw. ergeben.<br />

Besondere Beachtung erfordern dabei Gebiete, die besonders anfällig auf Versauerung reagieren (Schiefergebirge)<br />

und auf Grund ger<strong>in</strong>ger b<strong>in</strong>diger Deckschichtmächtigkeit empf<strong>in</strong>dlich auf Schadstoffe<strong>in</strong>träge reagieren. Vor allem <strong>in</strong><br />

diesen Gebieten s<strong>in</strong>d Immissionsm<strong>in</strong>derung, Kalkung und Umwandlung von Fichtenmonokulturen wichtig.<br />

G 3-28 Die nachfolgend genannten möglichen Tr<strong>in</strong>kwassergew<strong>in</strong>nungsgebiete sollen vor Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

oder konkurrierenden Nutzungen gesichert werden.<br />

▪ Vessertal bei Vesser und Breitenbach<br />

▪ E<strong>in</strong>zugsgebiete der Quellbäche der Schmalkalde bei Kle<strong>in</strong>schmalkalden<br />

▪ Engnitztal bei Hüttengrund<br />

G 3-29<br />

Begründung G 3-28<br />

Die genannten möglichen Tr<strong>in</strong>kwassergew<strong>in</strong>nungsgebiete stehen <strong>in</strong> der Planungsregion Südwestthür<strong>in</strong>gen langfristig für<br />

die Tr<strong>in</strong>kwassergew<strong>in</strong>nung zur Verfügung.<br />

Die Salzlast der Werra soll langfristig soweit reduziert werden, dass ihr früherer Zustand als<br />

Süßwasserbiotop annähernd wiederhergestellt werden kann.<br />

Begründung G 3-29<br />

Die Werra ist seit mehr als vier Jahrzehnten e<strong>in</strong> salzbelasteter Fluss. Die E<strong>in</strong>leitung salzhaltiger Abwässer der Kali-Industrie<br />

<strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und Hessen führte zur Entstehung des längsten Fließbrackgewässers Deutschlands, verbunden mit<br />

negativen Auswirkungen sowohl für die Tier- und Pflanzenwelt als auch mit erheblichen Nutzungse<strong>in</strong>schränkungen für<br />

den Menschen. Insbesondere betroffen s<strong>in</strong>d die Tr<strong>in</strong>kwassergew<strong>in</strong>nung, die Wasserversorgung von Landwirtschaft und<br />

Industrie, die Wasserkraftnutzung und die Fischerei.<br />

Nach der Wiedervere<strong>in</strong>igung Deutschlands trat 1992 das Bund-Länder-Verwaltungsabkommen zur Reduzierung der<br />

Werra-/Weser-Versalzung <strong>in</strong> Kraft, das 1999 umgesetzt werden konnte. Im Ergebnis der Umsetzung der Maßnahmen ist<br />

es gelungen, den Grenzwert für die Chloridkonzentration von 2.500 mg/l am Messpegel Gerstungen/Werra seit 2001<br />

ganzjährig e<strong>in</strong>zuhalten. Dieser aus dem Jahr 1942 stammende Grenzwert entspricht allerd<strong>in</strong>gs nicht mehr dem Stand<br />

modernen Gewässerschutzes. Bis heute zählt die Werra trotz aller Verbesserungen der letzten Jahre zu den Gewässern<br />

mit der schlechtesten Güteklasse <strong>in</strong> Europa.<br />

Alternativen zur jetzigen Salzwasserentsorgung sowie e<strong>in</strong>e deutliche Reduzierung der Grenzwerte für die Chloridkonzentration<br />

und die Wasserhärte s<strong>in</strong>d zw<strong>in</strong>gend erforderlich, um die Werra im E<strong>in</strong>klang mit den Zielen der EG-Wasserrahmenrichtl<strong>in</strong>ie<br />

langfristig wieder zu e<strong>in</strong>em naturnahen Gewässer werden zu lassen.<br />

3.3 Soziale Infrastruktur<br />

Aufgrund der demographischen Veränderungen (Bevölkerungsrückgang, Alterung der Bevölkerung) sowie der rückläufigen<br />

Entwicklung der öffentlichen F<strong>in</strong>anzierungshilfen, erhalten jegliche Formen der Zusammenarbeit auf unterschiedlichen<br />

Ebenen (<strong>in</strong>terkommunal, überregional, länderübergreifend) für die Zukunft e<strong>in</strong>e steigende Bedeutung. Der LEP,<br />

6.2.1 unterstützt solche Bestrebungen. Insbesondere bei der Gewährleistung der gleichwertigen Versorgung mit E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Angeboten der sozialen Infrastruktur sollen die verschiedenen Akteure <strong>in</strong> die Lage versetzt werden, geme<strong>in</strong>same<br />

Interessen- und Problemlagen zu bewältigen.<br />

3.3.1 Gesundheit<br />

G 3-30<br />

Die stationäre Versorgung der Bevölkerung soll durch e<strong>in</strong> bedarfsgerechtes Netz von Krankenhäusern, orientiert am<br />

System der Zentralen Orte, sichergestellt werden LEP, 4.3.9. Aussagen zur ambulanten Versorgung der Bevölkerung<br />

(möglichst wohnstandortnah) s<strong>in</strong>d ebenfalls im LEP, 4.3.9 enthalten.<br />

Durch das Zusammenwirken von stationären, ambulanten, rehabilitativen und pflegerischen<br />

E<strong>in</strong>richtungen soll e<strong>in</strong>e leistungsfähige mediz<strong>in</strong>ische und pflegerische Versorgung gesichert<br />

werden.<br />

Regionalplan Südwestthür<strong>in</strong>gen

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