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Das <strong>eBook</strong> • Journalistische Praxis 16<br />
nachzufragen. Gleiches gilt umgekehrt. Wer die Argumente einer Bürgerinitiative<br />
entkräften will, gibt sie möglicherweise nicht korrekt oder verkürzt<br />
wieder.<br />
• Je authentischer die Quelle, desto glaubwürdiger. Wenn jemand über ein<br />
Ereignis berichtet: War er wirklich dabei oder gibt er die Ereignisse aus<br />
zweiter Hand wieder? Jeder kennt das Stille Post-Spiel. Was am Ende herauskommt,<br />
hat mit dem, was die erste Person erzählt hat, oft kaum noch<br />
etwas zu tun.<br />
Wikipedia als Quelle<br />
Wikipedia gehört mittlerweile zu den meistbesuchten Internetseiten. Wer eine<br />
Erklärung sucht, schaut oft bei Wikipedia nach und selten im Lexikon. Wikipedia<br />
schreibt über sich selbst: „Wikipedia ist eine im Januar 2001 gegründete<br />
Online-Enzyklopädie in zahlreichen Sprachen. (...) Die Artikel der Online-Enzyklopädie<br />
werden weltweit von Freiwilligen kollektiv erstellt, und jeder Internetbenutzer<br />
kann die Artikel nicht nur lesen, sondern meist auch bearbeiten, auch<br />
anonym. Bestand hat, was von den anderen Benutzern akzeptiert wird. Bisher<br />
haben international etwa 1.016.000 angemeldete und eine unbekannte Zahl<br />
nicht angemeldeter Nutzer zur Wikipedia beigetragen. Mehr als 6.700 Autoren<br />
arbeiten regelmäßig bei der deutschsprachigen Ausgabe mit.“ Das bedeutet,<br />
die Artikel bei Wikipedia verändern sich ständig. Jeder und jede kann Artikel<br />
verfassen und bearbeiten, etwas hinzufügen, löschen oder korrigieren.<br />
Auf wikipedia.org findet man Artikel und Informationen zu fast allen Themen.<br />
Manche von ihnen sind qualitativ hochwertig, andere nicht. Es gab in der<br />
Vergangenheit Fälle bewusster Falschmeldungen, PR-Abteilungen schönten<br />
Einträge. In der Rubrik Humor sammelt Wikipedia selbst Fake-Artikel. Zur<br />
Qualitätssteigerung gibt es ein Netz von Administratoren, die Einträge kontrollieren.<br />
Fachredakteure bewerten Einträge und versehen einzelne Beiträge mit<br />
Prädikaten wie „exzellent“ oder „Überarbeitungsbedarf“. Vergleichsanalysen<br />
mit der Encyclopaedia Britannica haben keine signifikant höhere Fehlerhäufigkeit<br />
bei Wikipedia ergeben.<br />
Es ist also erlaubt, Wikipedia in seine Recherche einzubeziehen. Texte der Wikipedia<br />
geben häufig einen guten Überblick und können z. B. als Ausgangspunkt<br />
der Recherche dienen. Oft finden sich auch nützliche Links zum Thema. Man<br />
sollte aber darauf achten, ob es „Warnhinweise“ der Fachredakteure gibt. Die<br />
einzige Quelle darf Wikipedia nicht sein.<br />
Zitiert: http://<br />
de.wikipedia.org/<br />
wiki/Wikipedia,<br />
Zahlen nach dem<br />
Stand vom 31.<br />
Oktober 2009<br />
Vorsicht bei Statistiken<br />
Unabhängig von der Quelle gilt: Immer mitdenken! Beim Lesen einer Information<br />
nie den eigenen Kopf ausschalten. Die erste Überprüfung ist die nach dem<br />
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