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Das eBook • Journalistische Praxis 26
Der Satzbau sollte kurz und klar sein. Nicht mehr als eine Information in einen
Satz packen. Die Hauptsachen stehen in Hauptsätzen, Nebensachen in Nebensätzen.
• Weite Satzklammern vermeiden.
Kompliziert: FBI-Agenten haben gestern Nacht US-Präsident Obama mit
Waffengewalt … (gezwungen?) …vor einem Attentat gerettet (aha!).
Einfach: US-Präsident Obama ist einem Attentat entgangen. In der
vergangenen Nacht haben …
• „Täter“ benennen, Aktiv bevorzugen
Kompliziert: Es ist beschlossen worden, den Schulausflug nach
Österreich zu machen.
Einfach: Die Schulpflegschaft hat beschlossen, …
• Hauptwortketten auflösen
Kompliziert: Er besitzt das Vermögen der richtigen Anwendung der Mittel
der Sprache.
Einfach: Er beherrscht die Sprache.
• Partizipialkonstruktionen auflösen:
Kompliziert: Der durch die dem NATO-Rat unterstehende Eingreiftruppe in
Bedrängnis geratene Generalsekretär wird morgen dem nach seinen eigenen
Worten von der Entscheidung überraschten US-Verteidigungsminister
seinen Rücktritt erklären.
Besser: Der Generalsekretär wird morgen dem US-Verteidigungsminister
seinen Rücktritt erklären. Der US-Verteidigungsminister ist nach seinen
eigenen Worten von dieser Entscheidung überrascht. Der Generalsekretär
war durch die Eingreiftruppe in Bedrängnis geraten, die dem NATO-Rat
untersteht.
• Auch die Satzperspektive kann eine unbewusste Wertung enthalten, weil
man eine Sichtweise übernimmt:
Beispiele: Herr Meier fuhr mit seiner Frau (und einigen Gepäckstücken) in
den Urlaub. Oder: Herr und Frau Meier fuhren in den Urlaub.
TWA-Absturz: Iran unter Verdacht.
Oder: TWA-Absturz: USA verdächtigen Iran.
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