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Das <strong>eBook</strong> • Journalistische Praxis 31<br />
Meldungen und Berichte folgen einem strengen Aufbau, der sich stark von literarischen<br />
Texten, Erörterungen, Nacherzählungen oder Schulaufsätzen unterscheidet.<br />
Die Nachrichtenpyramide (siehe Schaubild) veranschaulicht deutlich<br />
den Aufbau von Nachrichten/Meldungen. Bei Nachrichten wird das Wichtigste<br />
gleich am Anfang vorweg ge nommen.<br />
Das ist notwendig, um den Lesern die<br />
schnelle Orien tie rung und die Auswahl<br />
unter den vielen Artikeln in der<br />
Tageszeitung zu erleichtern.<br />
Meldungen<br />
Meldungen sind die kürzes te Form der<br />
Nachricht. Sie stellen Vorgänge kurz<br />
und sachlich dar und sind in der Regel<br />
Einspalter, die zwanzig Zeilen nicht<br />
überschreiten. In dieser Kürze sollten<br />
die für das Thema wichtigen W-Fragen beantwortet werden: Was ist geschehen?<br />
Wo? Wer ist beteiligt? Wann? Wie ist es geschehen? Warum? Woher weiß<br />
man das? Nicht immer ist es sinnvoll oder nötig, alle sieben W-Fragen zu beantworten,<br />
aber anhand der W-Fragen kann man nach dem Schreiben schnell<br />
prüfen, ob man eine wichtige Information vergessen hat. Mit der Antwort auf<br />
die jeweils wichtigste W-Frage sollte die Meldung oder Nachricht beginnen.<br />
Berichte<br />
das Wichtigste zuerst<br />
weitere Informationen<br />
nach abnehmender<br />
Wichtigkeit anordnen<br />
Informationskern<br />
unterstützende Fakten<br />
und interessante<br />
Details<br />
Zusammenhänge<br />
und Hintergründe<br />
weniger wichtige<br />
Einzel heiten<br />
Der Bericht ist eine Nachricht in ausführlicher Fassung. Er berichtet umfassender<br />
über Ereignisse und vermittelt auch Zusammenhänge, Vorgeschichte<br />
und Hintergründe. Berichte sind die am häufigsten in Zeitungen zu findende<br />
Darstellungsform.<br />
Neben rein nachrichtlichen Berichten gibt es auch Berichtsformen, die nicht<br />
zwingend dem streng nachrichtlichen Aufbau folgen müssen. In Korrespondenten-<br />
und Hintergrundberichten sind Zusammenhänge und Hinter gründe<br />
oft wichtiger als die neue Information.<br />
Nur Fakten, Fakten, Fakten?<br />
In Nachrichten haben Wertungen und Meinungen nichts zu suchen. Das ist<br />
die gängige Praxis und Lehrbuchmeinung. Der Journalist soll sich nur an die<br />
Fakten halten und eine möglichst unparteiische Darstellung der Ereignisse<br />
geben. Subjektiver Journalismus ist nur in meinungsbetonten Darstellungsformen<br />
erlaubt. Diese Regel wird allerdings häufig durchbrochen, absichtlich<br />
oder unbeabsichtigt.<br />
.<br />
© media consulting team