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<strong>KE</strong> <strong>Research</strong><br />

die Andersdenker<br />

Fragestellungen für die energiepolitische Debatte<br />

32) Man kann die Meinung vertreten, die Benutzung fachlich falscher<br />

Begriffe wie „Erneuerbare Energie“ sei legitim, weil sie in<br />

der Bevölkerung ja jeder kennt. Unser Standpunkt ist, daß derartige<br />

Ausdrücke bewußt zu propagandistischen Zwecken geschaffen<br />

wurden, um damit eine irreführende Botschaft in die Köpfe<br />

der Bürger zu transportieren. In unseren Texten und Beratungsempfehlungen<br />

lehnen wir daher deren Benutzung konsequent ab.<br />

Wenn man sich das „Aufräumen in den Köpfen“ zum Ziel setzt,<br />

gehört das Bereinigen der Begriffswelt mit an den Anfang.<br />

33) Aus Erdöl bzw. seinen Komponenten werden (nach dieser<br />

Einteilung) etwa 70.000 Produkte gefertigt. Tischler (2006)<br />

34) Größere Mengen von Uran werden außer in der Energiewirtschaft<br />

nur in der Rüstungsindustrie verwendet. Dabei geht es<br />

zum einen um Kernwaffen, zum anderen um Panzerungen und<br />

panzerbrechende Munition aus abgereichertem U-238.<br />

35) Das deutsche Bahnstromnetz wird mit einer Frequenz von 16<br />

2/3 Hz (anstatt 50 Hz im öffentlichen Netz) betrieben. Daher wird<br />

es aus eigenen Bahnstromgeneratoren gespeist. Ein solcher befindet<br />

sich an dem derzeit zwangsstillgelegten Kernkraftwerk<br />

Neckarwestheim 1 (Abb. 40).<br />

36) Es ist der häufigste Grundfehler fachunkundiger Bürger, sich<br />

in der Stromdebatte von Energiemengen (angegeben in kWh,<br />

MWh, GWh oder TWh) beeindrucken zu lassen. Bei Betrieb eines<br />

Stromnetzes kommt es darauf an, daß in jeder Sekunde diejenige<br />

Leistung (gemessen in MW oder GW) bereitgestellt werden kann,<br />

die alle gerade aktiven Verbraucher zusammengenommen abnehmen.<br />

Ist die produzierte Leistung zu klein, sinkt die Frequenz im<br />

Netz unter die normierten 50,0 Hz ab, ist sie zu hoch, steigt sie<br />

an, außerdem entsteht in beiden Fällen die Gefahr einer kaskadierenden<br />

Notabschaltung („Blackout“). Windanlagen erbringen<br />

bei Windstärke 7 ihre Maximalleistung, müssen bei Stärke 8 aber<br />

abgeschaltet werden, um nicht in Stücke gerissen zu werden.<br />

Beim Entstehen eines der oft sehr großflächigen Winterorkane<br />

muß daher der gesamte konventionelle Kraftwerkspark erst heruntergeregelt<br />

– und dann – nach Erreichen von Stärke 8 – in<br />

kurzer Zeit zugeschaltet werden.<br />

37) Hier ist sowohl das Schädigungspotential (der denkbare<br />

Schadensumfang eines Unfalls im Falle des Eintretens) als auch<br />

die Wahrscheinlichkeit des Eintretens zu berücksichtigen. Ferner<br />

ist die Analyse nach gleichen Kriterien auf sämtliche vorgeschlagenen<br />

Formen der Energiegewinnung auszudehnen. Dabei wird<br />

schnell klar, daß ein besonders hohes Schadenspotential von<br />

Staudämmen ausgeht. Beim bislang schlimmsten Staudammunfall<br />

kamen 1975 in China je nach Quelle über 170.000 Menschen<br />

ums Leben (teils durch Ertrinken, teils durch Seuchen).<br />

Ebenfalls sehr gefährlich sind Bergwerke und damit die auf sie<br />

angewiesenen Formen der Energieversorgung.<br />

Geradezu skandalös unsicher sind Biogasanlagen: Ihr Beitrag zur<br />

Energieversorgung ist nahezu bedeutungslos, aber sie sind immer<br />

wieder Verursacher von Unfällen mit gravierenden Personenschäden<br />

(EN 133). Im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung sind<br />

die in Deutschland und der Schweiz üblichen Leichtwasserreaktoren<br />

in Jahrzehnten nicht ein einziges Mal Ausgangspunkt eines<br />

Unfalls mit Personenschaden durch Strahlung gewesen.<br />

Abb. 40: Bahnstrom aus!<br />

Zum KKW Neckarwestheim<br />

I gehört ein eigener separater<br />

Bahnstromgenerator,<br />

der bis 2011 den größeren<br />

Teil der von der Bahn benötigten<br />

elektrischen Leistung<br />

produzierte. Der<br />

wurde dann auf Geheiß einer<br />

Kanzlerin praktisch<br />

ohne Vorwarnung abgeschaltet.<br />

Bei der Bahn sind die<br />

Stromkosten explodiert.<br />

Weil die aber staatseigen<br />

ist und folglich von Politikern<br />

kontrolliert wird, muß<br />

die sich öffentlich über<br />

„Öko-Strom“ freuen, den<br />

sie jetzt angeblich ausschließlich<br />

verwendet. Weniger<br />

lautstark folgen für<br />

den Bürger die Erhöhungen<br />

der Fahrpreise.<br />

www.handelsblatt.com/unternehme<br />

n/handel-dienstleister/steigendeenergiekosten-deutsche-bahn-plantpreiserhoehung/8396070.html<br />

Foto: EnBW AG<br />

Januar 2014 Seite 27 von 88<br />

Energiepolitik im Konzeptnebel – Ein Plädoyer für das „Aufräumen in den Köpfen“<br />

© Klaus Ermecke GmbH, 2014

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