Vorhaben 3609S10005 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Singuläre<br />
Radonfreisetzungen<br />
Entsprechend des verwendeten konzeptionellen Modells und dessen numerischer Umsetzung<br />
müssen die in Abschnitt 9.3 getroffenen Aussagen jetzt dahingehend präzisiert werden, dass die<br />
Exhalationsrate im Mittel unabhängig von der Jahreszeit um einen konstanten Wert schwankt.<br />
Lediglich die Stelle, an der die Haldenluft konvektiv austritt, wechselt vom Plateau- zum Fußbe-<br />
reich und umgekehrt. Die kurzzeitigen Schwankungen der Exhalationsrate im Stundenbereich<br />
können signifikant von diesem konstanten Mittelwert abweichen.<br />
Hier sei zudem noch anzumerken, dass es sich bei der Exhalationsrate derzeit um eine rechneri-<br />
schen Wert, gewissermaßen um eine Hilfsgröße handelt, der einer direkten Messung mit den<br />
verwendeten Methoden nur sehr schwierig zugänglich ist (siehe Abschnitt 10.5).<br />
Der berechnete Wert der Exhalationsrate ist insbesondere von der angenommenen Mächtigkeit<br />
des konvektiv durchströmten Kanals abhängig ist. Es wurde ein plausibler Wert von 1 m ange-<br />
nommen. Wird diese Mächtigkeit erhöht, so verringert sich der Wert der rechnerisch ermittelten<br />
Exhalationsrate umgekehrt proportional. Dagegen sind die Unsicherheiten in der rechnerisch<br />
ermittelten Gesamtexhalation (Produkt aus Exhalationsrate und Austrittsfläche) mit deutlich ge-<br />
ringeren Unsicherheiten behaftet.<br />
Bspw. wurden die hier berechneten konvektiven Exhalationsraten von bis zu ca. 900 Bq/(m²*s)<br />
bisher an realen Halden nicht so gemessen. Dies kann durch die hier teilweise verwendeten em-<br />
pirischen Parameter bedingt sein. Auf der anderen Seite liegen den Autoren bisher keine belast-<br />
baren Messungen zu konvektiv bedingten Exhalationsraten vor. Die Belastbarkeit der angewen-<br />
deten Messungen der Exhalationsrate mit der Messbox muss insbesondere <strong>für</strong> hohe konvektive<br />
Anteile in der Exhalation aufgrund von durchgeführten Abschätzungen angezweifelt wer-<br />
den(siehe Abschnitt 10.5). Den Autoren ist allerdings bekannt, dass alternative Methoden erfolg-<br />
reich eingesetzt wurden, mit denen bspw. die konvektive Haldendurchströmungsgeschwindigkeit<br />
gemessen werden kann (bspw. Tracergasmethoden).<br />
10.4 Überblick über einige Schlüsselparameter der durchgeführten Messkampagnen<br />
Zur Verbesserung der Lesbarkeit sollen die wesentlichen Parameter der in den beiden Kampag-<br />
nen untersuchten Standorte nochmals zusammengestellt werden. Dies geschieht vergleichend in<br />
tabellarischer Form. Einige der Parameter werden dabei <strong>für</strong> die Zeiträume angegeben, in denen<br />
sowohl konvektive Freisetzung aus der Halde als auch Kaltluftabfluss erfolgt. Sämtliche angege-<br />
bene Werte sind ungefähre über entsprechende Zeiträume gemittelte Werte. Für die mittlere ef-<br />
fektive Exhalationsrate sei nochmals darauf hingewiesen, dass es sich lediglich um einen rech-<br />
nerischen Hilfsparameter handelt, der von der angenommenen Mächtigkeit des konvektiv durch-<br />
strömten Bereiches abhängig ist (siehe Diskussion oben).<br />
Datum: Seite:<br />
20.09.2011 132/169