Vorhaben 3609S10005 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz
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Singuläre<br />
Radonfreisetzungen<br />
Eine weitere bedeutende Schlussfolgerung ist, dass Kaltluftabflüsse nicht auf hohe Tagestempe-<br />
raturen mit anschließender Strahlungsnacht beschränkt sind, sondern auch bei kühler Witterung<br />
auftreten können (Messung Steinsee). Die Haupttriebkraft der KL-Abflüsse ist der vertikale Tem-<br />
peraturgradient (T(2 m) > T(0,2 m)) und die Hangneigung. Daher sind Kaltluftabflüsse bei starker<br />
Hangneigung auch bei kleinen Temperaturdifferenzen möglich und daher auch bei relativ kühlen<br />
Wetterlagen.<br />
9 Grundlagen der Modellierung und Beispielrechnungen<br />
9.1 Theoretischer Hintergrund der Modellierung<br />
9.1.1 Konvektive Radonfreisetzung<br />
Zur Modellierung der diffusiven Radonfreisetzung aus relativ homogenem Material, wie Boden<br />
oder Aufbereitungstailings sowie die großmaßstäbliche Radonausbreitung liegen international<br />
umfangreiche Untersuchungen vor (z. B. [4], [8], [13], [14]).<br />
Dabei wird in der Regel unterschieden zwischen einerseits der Radonemanation, der infolge des<br />
Radiumzerfalls stattfindenden Radonfreisetzung aus dem Gesteinskorn in den Porenraum der<br />
Halde und andererseits dem diffusiven Transport im Haldenkörper.<br />
Beide Vorgänge werden vom Wassergehalt beeinflusst, da es zu Veränderungen des luftgesät-<br />
tigten Porenraumes und damit zur Veränderung der Tortuosität, welche sich direkt auf die effekti-<br />
ve Diffusionskonstante auswirkt, kommt. Zudem führen Veränderungen in der Feuchte zu einer<br />
Zunahme oder Abnahme der Wasserschicht um die einzelnen Gesteinskörner. Diese wirkt sich<br />
damit auf die Radonemanation, d. h. auf die Freisetzung aus dem Gestein in den Porenraum<br />
aus.<br />
Zwar ist die instationäre Modellierung der Bodenfeuchte als Stand der Technik zu bezeichnen,<br />
allerdings versagt diese Vorgehensweise in der Regel bei den sehr inhomogenen Haldenkör-<br />
pern.<br />
Aufgrund der begrenzten Transportgeschwindigkeit bei diffusivem Transport ist die Einbeziehung<br />
des oberflächennahen Haldenbereiches ausreichend. Aus diesem Grunde kann dieser Prozess<br />
mit ausreichender Genauigkeit durch eindimensionale Modellansätze abgebildet werden ([8]).<br />
Datum: Seite:<br />
20.09.2011 79/169