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Vorhaben 3609S10005 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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Singuläre<br />

Radonfreisetzungen<br />

Das in Abbildung 38 dargestellte Ergebnis entspricht dabei durchaus den aus Messungen des<br />

konvektiven Beitrages bekannten Größenordnungen der Strömungsgeschwindigkeit.<br />

Auf dieser Grundlage soll eine vereinfachte Abschätzung zur Exhalationsrate durchgeführt wer-<br />

den. In [21] wurden z.B. Messungen der Rn-Bodenluftkonzentration in lediglich 0,7 m Tiefe vor-<br />

genommen. Diese bewegen sich im Bereich von ca. 100 kBq/m³. Wird dieser Wert angesetzt und<br />

die berechneten Strömungsgeschwindigkeiten entsprechend Abbildung 38 verwendet, so resul-<br />

tieren Exhalationsraten bis zu ca. 100 Bq/(m²s) unter der Annahme rein konvektiver Exhalation<br />

(Diese Annahme ist gerechtfertigt <strong>für</strong> Strömungsgeschwindigkeiten größer 10 -5 m/s, siehe oben).<br />

Dies liegt im Bereich der ebenfalls in [21] gemessenen Exhalationsraten.<br />

9.1.2 Kaltluftabflüsse<br />

Die an die Dynamik der Temperaturentwicklung gekoppelte Bewegung von Luftmassen kann<br />

gegenwärtig als grundsätzlich verstanden und modellhaft darstellbar eingeschätzt werden. Eine<br />

besondere Rolle spielen dabei das Phänomen der Kaltluftbildung und der daraus resultierenden<br />

Kaltluftabflüsse sowie die Bildung von Kaltluftseen. Es besitzt deshalb eine besondere Bedeu-<br />

tung, weil Kaltluftabflüsse bei den entsprechenden Witterungsbedingungen einen leistungsfähi-<br />

gen Transportmechanismus in den bodennahen Luftschichten darstellen können. Dadurch<br />

kommt es zur oberflächennahen Verlagerung hoher Konzentrationen über größere Entfernungen.<br />

Dies spielt insbesondere <strong>für</strong> die Ausbreitung von Gerüchen, von Luftschadstoffen und unter be-<br />

stimmten Bedingungen auch von Radionukliden eine große Rolle.<br />

Für die Modellierung von Kaltluftbewegungen und den daran gebundenen Transport von Luft-<br />

schadstoffen existiert eine Vielzahl kommerziell verfügbarer Programme. U. a. sei auf das Pro-<br />

gramm KLAM [6] verwiesen. Die wesentlichen wissenschaftlichen Grundlagen sind u. a. in [30],<br />

[31] und [32] dargestellt.<br />

Für das vorliegende Projekt wurde bewusst nicht auf derartige Kaltluftmodellierungen zurückge-<br />

griffen. Da<strong>für</strong> gab es eine Reihe von Gründen, die im Folgenden genannt werden sollen:<br />

− Die beobachteten hohen Radonkonzentrationen entstehen in Folge des komplexen ge-<br />

koppelten Zusammenwirkens der Haldendurchströmung, der sich dabei einstellenden<br />

Konzentrationen der Haldenluft und des Abtransportes des austretenden Radons inner-<br />

halb der Kaltluftschicht. Die kommerziell verfügbaren Programme stellen lediglich eine<br />

Lösung <strong>für</strong> den letztgenannten Aspekt dar. Aus der Sicht der Autoren kann jedoch nicht<br />

auf eine konsistente Kopplung der Prozesse verzichtet werden.<br />

Datum: Seite:<br />

20.09.2011 86/169

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