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Vorhaben 3609S10005 - DORIS - Bundesamt für Strahlenschutz

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Singuläre<br />

Radonfreisetzungen<br />

Mit den gemessenen Werten wurden Untersuchungen zur Modellierung durchgeführt. Dazu wur-<br />

den zunächst die bestimmenden physikalischen Prozesse identifiziert. Die beiden grundlegenden<br />

Prozesse<br />

− Halde als Radonquelle mit konvektiver Radonfreisetzung und<br />

− Transport des freigesetzten Radons innerhalb von Kaltluftabflüssen talwärts zu den Im-<br />

missionspunkten im Abstrom<br />

wurden in 2 Teilmodellen abgebildet und über die meteorologischen Randbedingungen (Wetter-<br />

statistik) miteinander gekoppelt. Die freie Konvektion in der Halde wird dabei durch Temperatur-<br />

unterschiede innen - außen getrieben, die Kaltluftabflüsse im Haldenabstrom durch Kaltluftbil-<br />

dung infolge Abstrahlung bei abnehmenden Temperaturen.<br />

Die Modelle wurden mit der Modellsoftware GoldSim erstellt. Um die Wirkungsweise der darge-<br />

stellten Prozesse und Ansätze zu demonstrieren wurden Beispielrechnungen unter vereinfach-<br />

ten, d. h. generischen klimatischen Randbedingungen durchgeführt. Dabei zeigte sich an der<br />

Exhalationsrate, dass eine erhöhte Exhalation zu solchen Zeitpunkten zu erwarten ist, wenn vor-<br />

her keine Durchströmung stattgefunden hat und sich im Haldeninneren eine hohe Aktivitätskon-<br />

zentration aufbauen konnte. Dies bedeutet, dass unter der Annahme guter Durchströmungsbe-<br />

dingungen die aktuell austretende Radonaktivitätskonzentration in hohem Maße von der Vorge-<br />

schichte der Durchströmung der letzten Tage abhängig ist.<br />

Anhand der durchgeführten Modellierungen wurde deutlich, dass trotz der zeitlich variablen mitt-<br />

leren Haldendurchströmungsgeschwindigkeiten und der resultierenden Abhängigkeiten der Kon-<br />

zentration die rechnerische Exhalationsrate nahezu konstant ist.<br />

Im Ergebnis der generischen Berechnungen kann die Hypothese bestätigt werden, dass die kon-<br />

vektiv dominierte Exhalationsrate zumindest <strong>für</strong> stationäre klimatische Bedingungen (konstante<br />

Temperatur) in weiten Bereichen oberhalb eines Schwellenwertes unabhängig von der Korngrö-<br />

ße bzw. der Permeabilität ist. Für den Zusammenhang zwischen Korndurchmesser und Permea-<br />

bilität liegt der Schwellenwert bei ca. 5 mm. Der zugehörige Schwellenwert <strong>für</strong> die Permeabilität<br />

beträgt somit ca. 3 · 10 -8 m².<br />

Mit dem Modell wurden die beiden durchgeführten Messkampagnen nachmodelliert. Dabei sollte<br />

geprüft werden, ob das am realen Objekt beobachtete Verhalten mit dem Modellansatz erfasst<br />

werden kann. Weiterhin sollten solche Parameter, die einer repräsentativen Messung nicht zu-<br />

gänglich sind, durch Vergleich der Modellergebnisse mit den Messewerten iterativ angepasst<br />

werden. In einem ersten Schritt wurden alle diejenigen Modellparameter belegt, die einer Mes-<br />

sung direkt zugänglich waren bzw. die direkt bestimmt worden sind. Danach wurden diejenigen<br />

Parameter belegt, die durch Plausibilitätsüberlegungen zugänglich sind bzw. die aufgrund der<br />

geringen Sensitivität abgeschätzt werden können.<br />

Datum: Seite:<br />

20.09.2011 18/169

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