Vorlesung - Institut für Theoretische Astrophysik
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Starterreaktionen für die Molekülionen Chemie<br />
Ein anderer möglicher Zugang zu den sauerstoffhaltigen Molekülen sind<br />
die Reaktionen<br />
H + 2<br />
+ O −→ OH + + H (280)<br />
H + 3<br />
+ O −→ OH + + H2 . (281)<br />
Die weitere Reaktion verläuft dann nach (276) bis zum OH und H2O.<br />
Die Reaktion von OH oder H2O mit dem u.U. in merklichen Mengen<br />
vorhandenem H zur Bildung von H2 und O bzw. OH ist leicht endotherm<br />
(0.1 eV bzw. 0.9 eV) und deswegen in interstellaren Wolken nicht möglich.<br />
Insbesondere scheidet eine Bildung von H2 auf diesem Wege durch<br />
eine Gasphasenreaktionen aus.<br />
Eine Reaktion von OH mit H2 zu H2O und OH ist ebenfalls leicht endotherm<br />
und deswegen in interstellaren Molekülwolken nicht möglich. Das<br />
gleiche gilt auch für eine Reaktion von O mit H2 zu OH und O, d.h.<br />
eine direkte Bildung von OH in einer Gasphasenreaktion zwischen neutralen<br />
Teilchen ist ebenfalls nicht möglich. OH und H2O können in interstellaren<br />
Wolken nur auf dem oben angegebenen Weg durch Molekül-<br />
Ionenreaktionen gebildet werden und beide können nicht weiter mit dem<br />
häufigen Wasserstoff reagieren. Sie können aber sehr wohl mit anderen<br />
Atomen und Molekülen reagieren.<br />
Astrochemie (H.-P. Gail, WS 2010/11) Seite: 4.99