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Vorlesung - Institut für Theoretische Astrophysik

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Reaktionsrate<br />

Wenn A eines der häufigeren Elemente C, N, O ist, das zum Bruchteil<br />

x ionisiert sein möge, und wenn der Stoßpartner B neutraler Wasserstoff<br />

ist, dann haben wir beispielsweise für eine Sternatmosphäre mit<br />

n ≈ 10 13 cm −3 eine Reaktionszeit τ ≈ 1/10 −9 · x · 10 −4 · 10 13 ≈ 1/x s.<br />

Vergleicht man dies mit einer Bildungszeitskala von 10 7 s bei radiativer<br />

Assoziation durch erlaubte elektronische Übergänge, dann wird klar,<br />

daß Ionen-Molekülreaktionen selbst bei ganz geringen Ionisationsgraden<br />

x noch effektiver als alle anderen Reaktionen sind.<br />

Im Fall von dichten, interstellaren Dunkelwolken ist n ≈ 10 5 cm −3 und es<br />

ergibt sich eine Reaktionszeitskala von τ ≈ 1/10 −9 ·x·10 −4 ·10 5 ≈ 10 8 /x s,<br />

also von einigen Jahren. Dies ist selbst bei geringem Ionisationsgrad kurz<br />

gegenüber der Lebensdauer einer Wolke von ≈ 10 7 a, sodaß in einer solchen<br />

Wolke die große Zahl der beobachteten Moleküle leicht durch den<br />

Prozeß der Molekül-Ionenreaktion gebildet werden können.<br />

Astrochemie (H.-P. Gail, WS 2010/11) Seite: 4.71

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