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WTCC.story<br />
67<br />
Ein Schweizer entdeckt die Welt<br />
Fredy Barth bestreitet in diesem Jahr seine erste Saison in der WTCC.<br />
Der Schweizer betritt völliges Neuland und trifft auf neue Strecken, Autos und Gegner.<br />
Trotzdem gelang schon ein kleiner Erfolg.<br />
Text: Fabian Schneider<br />
Foto: fredy barth<br />
Nach dem Ausstieg von Jörg Müller und der<br />
Reduzierung des Werksaufgebotes von BMW<br />
wird in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft<br />
nicht mehr viel Deutsch gesprochen. Neben Routinier<br />
Franz Engstler, der erneut mit seinem eigenen<br />
Team an den Start geht, gibt es mit dem<br />
Schweizer Fredy Barth nur einen weiteren<br />
deutschsprachigen Fahrer. Dass er in Brasilien<br />
an den Start ging, erinnerte allerdings mehr an<br />
eine Hau-Ruck-Aktion...<br />
»Eigentlich waren wir schon seit Oktober in<br />
Gespräche verwickelt«, erläutert der 30-jährige<br />
Barth. Es dauerte letztlich mehrere Monate und<br />
zwischendurch hatte er die Hoffnung schon fast<br />
aufgegeben, als es doch noch eine Wende zum<br />
Positiven gab. »Für mich war es nicht überraschend,<br />
in einem Diesel-Auto zu sitzen - sondern<br />
die Umstände, dass ein per Luftfracht<br />
eingeflogenes Fahrzeug doch noch rechtzeitig<br />
in Brasilien stand.«<br />
Ganz ohne vorherige Testmöglichkeiten fand<br />
sich Barth bei seiner WTCC-Premiere schnell<br />
zurecht. In seinem ersten Rennen verbesserte er<br />
sich um drei Positionen und sammelte als Neunter<br />
die ersten WM-Punkte seiner Karriere. »Ich<br />
bin nicht schnell zufrieden, aber nach dem<br />
Wochenende konnte man sagen, dass es nicht<br />
schlecht gelaufen ist.«<br />
Seat-Fahrer sitzen im selben Boot<br />
Die lange Pause zwischen den Rennen in Curitiba<br />
und Marrakesch schien eigentlich nicht ungelegen<br />
zu kommen, doch zu einer Testfahrt kam<br />
Barth erneut nicht. »Es dauerte einfach, bis die<br />
Autos aus Brasilien mit dem Schiff wieder zurück<br />
waren«, berichtet Barth. »Und es blieb zu wenig<br />
Zeit, bevor die Boliden wieder verladen werden<br />
mussten.« Testfahrzeuge gibt es in diesem Jahr<br />
nicht mehr, alle Seat-Piloten sitzen im selben<br />
Boot. Die Konkurrenz, wie etwa Chevrolet, legte<br />
dagegen Testfahrten ein.<br />
Auch ohne die Chance, den Seat Leon abseits<br />
der Veranstaltungen besser kennenzulernen, will<br />
Barth im Laufe der Saison regelmäßig in die<br />
Punkte fahren. »Ich möchte die Erwartungen<br />
nicht zu hoch setzen - nach dem ersten Mal bin<br />
ich aber zuversichtlich und kann mir vorstellen,<br />
noch weiter vorne dabei zu sein. Vielleicht reicht<br />
es ja auch mal für mehr als nur einen Achtungserfolg.<br />
Ich will mich allerdings nicht zu weit aus<br />
dem Fenster lehnen...« MSM