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Motorsport Magazin Vettels großer Wurf (Vorschau)

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haben, denn nach einem guten Start verschwand<br />

Pedrosa schnell aus der Spitzengruppe und<br />

wurde mit rund 16,5 Sekunden Rückstand lediglich<br />

Sechster - in der ersten Runde hatte er noch<br />

geführt. Andrea Dovizioso und Randy de Puniet<br />

waren auf ihren Hondas schneller gewesen und<br />

beide haben bereits mehr Erfahrung mit Öhlins<br />

als der Spanier.<br />

Bei den Wintertests hatte es sogar noch kritischer<br />

ausgesehen, dennoch gab sich Pedrosa<br />

nicht einsichtig. »Ich bereue den späten Wechsel<br />

nicht. Im Moment finde ich kein Gefühl. Daher<br />

war der Winter nicht gut und einigermaßen<br />

schwierig. Der Grund liegt bei der Maschine oder<br />

mir, aber es läuft nicht. Die Maschine wackelt die<br />

Dani Pedrosa weicht<br />

keinen Zentimeter<br />

zurück: Er bleibt fest<br />

bei seiner Meinung.<br />

Der späte Aufhängungswechsel<br />

sei<br />

nicht falsch gewesen<br />

ganze Zeit«, sagte er. In Katar hatte der Spanier<br />

immerhin schon ein paar Modifikationen am<br />

Chassis, mit denen es etwas besser ging, der von<br />

ihm erhoffte Riesenschritt war es aber nicht.<br />

Am schlimmsten dürfte für ihn sein, dass er<br />

dank der Probleme noch kein Basis-Setup gefunden<br />

hat, um sich von dort an jede Strecke hinzuarbeiten.<br />

Ständig muss er momentan von vorne<br />

beginnen, da eben schon am Fundament etwas<br />

nicht stimmt. Und obwohl es offensichtlich<br />

scheint, dass die Probleme vom Wechsel der Aufhängung<br />

herrühren - wieso sollte er sonst die<br />

gleichen Symptome erleben wie Dovizioso voriges<br />

Jahr nach dem Umstieg -, wird bei Pedrosa<br />

weiter versucht, ein wenig die Verschleierungstaktik<br />

zu fahren; immerhin wäre es ja auch<br />

ungünstig einzugestehen, dass man sich selbst in<br />

die Probleme hineinmanövriert hat.<br />

Zum Saisonauftakt war neben den offensichtlichen<br />

Schwierigkeiten bei Pedrosa auch relativ<br />

klar ersichtlich, dass der Honda-Motor dieses<br />

Jahr im Vergleich zur Konkurrenz viel Kraft ausspuckt.<br />

Vor allem Dovizioso konnte auf der langen<br />

Geraden in Katar immer wieder Nicky<br />

Hayden in Schach halten und auch Valentino<br />

Rossi an der Spitze angreifen. Aber ausgerechnet<br />

der starke Motor war es, den Pedrosa danach zum<br />

Sündenbock für seine Leiden erklärte.<br />

»Der Motor ist der gleiche, den ich die vergangenen<br />

zwei Jahre hatte, es ist also kein Motor,<br />

den ich wirklich mag. Ich denke, unsere Maschine<br />

könnte mit einem anderen Motor viel besser<br />

sein«, richtete der Spanier aus. Nicht zufrieden<br />

sei er mit dem Charakter des Aggregats und die<br />

Kraftentfaltung komme ihm auch nicht entgegen.<br />

Für ihn waren das die Faktoren, warum das Pumpen<br />

in den Kurven auftritt und warum er sich<br />

mit Vibrationen herumschlagen muss.<br />

Man muss Pedrosa lassen, er ist beharrlich und<br />

zieht sein Ding durch. So ist nun ein Motor schuld,<br />

den er schon in der Vergangenheit nicht mochte,<br />

der ihn aber zu guten Ergebnissen führte und auch<br />

in Reichweite der WM brachte. Beispielsweise<br />

2008, als erst seine Verletzung vom Sachsenring<br />

ihn zurückwarf - bis dahin hatte er die Weltmeisterschaft<br />

angeführt. Ganz so schlimm kann der<br />

Motor in den vergangenen zwei Jahren also eigentlich<br />

nicht gewesen sein, es muss wohl doch noch<br />

woanders etwas im Argen liegen.<br />

Eines ist klar, irgendwann wird Pedrosa die<br />

Probleme aussortiert haben und es wird für ihn<br />

rund laufen. Dann wird er sagen, es sei ausgestanden<br />

- wahrscheinlich wird dann auch der<br />

Motor wieder super sein. Warum er den Wechsel<br />

zu Öhlins nicht als Problemquelle angibt, ist<br />

auch leicht zu erklären: wer gibt schon gerne zu,<br />

dass der Teamkollege richtig gehandelt hat und<br />

man selbst falsch. So hatte zwar Pedrosa 2009<br />

noch die besseren Ergebnisse, da war die WM<br />

für ihn aber schon nicht mehr zu gewinnen.<br />

Gleich ging es Dovizioso, der setzte eben sofort<br />

auf 2010. Ob Pedrosa sich insgeheim wünscht,<br />

es auch so getan zu haben, sei einmal dahingestellt,<br />

dass ihm der Teamkollege zunächst einmal<br />

um die Ohren fährt und De Puniet auf der Satellitenmaschine<br />

ihn auch ausstechen konnte, wird<br />

ihm aber sicher nicht so passen - egal ob jetzt<br />

die Aufhängung, der Motor oder die rechte<br />

kleine Zehe schuld hat.<br />

MSM

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