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stereoplay Der Verstärker der Zukunft? (Vorschau)

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KRAUTROCK<br />

Beak> >><br />

Beak> ist das Nebenprojekt von Portishead-Mastermind<br />

Geoff Barrow, <strong>der</strong> hier weitaus experimenteller<br />

vorgeht. Im Ansatz jagen Beak> auf ihrem<br />

Zweitling „>>“ erneut zerdehnte Vokale, fieselige<br />

Gitarrenfetzen und Postrock-Allerlei durch<br />

den Äther, doch die Fokussierung auf kaskadierende<br />

und mechanisch agierende Loops sowie hypnotische<br />

Rhythmen machen „>>“ zu einem fein<br />

KLANGTIPP konsumierbaren Gut.<br />

Musik:<br />

Zwischen Krautrock, Avantgarde und zerfahrenen<br />

Klang:<br />

Sound-Eskapaden.<br />

Invada / Cargo (48:25, auch als 2 LP) www.beak.bandcamp.com<br />

CA<br />

AFRO-ELEKTRO/POP The Very Best MTMTMK<br />

Mögen Phil Collins<br />

und Radiohead<br />

(siehe T-Shirt):<br />

The Very Best.<br />

PROGRESSIVE ROCK<br />

Asia<br />

XXX<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Vor 30 Jahren füllten Asia mit Melodic Rock die<br />

großen Stadien. Auf „XXX“ spielen sie immer<br />

noch den gleichen Sound, ihr Publikum ist aber<br />

deutlich kleiner geworden. Das liegt nicht an den<br />

vier Musikern selbst, die ihre Instrumente nach<br />

wie vor perfekt beherrschen, son<strong>der</strong>n am musikalischen<br />

Zeitgeist. Für den können Asia freilich<br />

nichts, aber die komplette Retro-Schiene fahren<br />

müssen sie auch nicht mehr unbedingt.<br />

Mehr Oldschool geht eigentlich nicht, muss aber<br />

auch nicht sein.<br />

Frontiers / Soulfood (49:33, auch als LP, Limited Edition) www.originalasia.com BH<br />

Bislang gelten Sänger Esau Mwamwaya und Produzent<br />

Johan Hugo noch als Geheimtipp. Ob jetzt<br />

mit prominenter Unterstützung <strong>der</strong> Durchbruch gelingt?<br />

Auf „MTMTMK“ greifen unter an<strong>der</strong>em<br />

Amadou & Mariam, aber auch R‘n‘B-Star K‘naan<br />

dem Afro-Elektro-Duo aus London unter die Arme.<br />

Die Gäste stehen auch für die Bandbreite des<br />

Albums: Hier treffen traditionelle Afro-Beats und<br />

Highlife-Gitarren auf globalen Dance-Sound – ein<br />

Musik:<br />

durchaus chartkompatibler („Kondaine“) Mix.<br />

Klang:<br />

Das Allerbeste aus zwei Welten – in Pop vereint.<br />

Cooperative / Universal (48:17, auch als LP) www.theverybestmusic.com SW<br />

SONGWRITER/POP Rumer Boys Don‘t Cry<br />

Egal ob in Schwarz-<br />

Weiß o<strong>der</strong> in Sepia-<br />

Tönen: Rumer liebt<br />

die (Klang-)Farben<br />

<strong>der</strong> 70er.<br />

SINGER/SONGWRITER<br />

Newton Faulkner<br />

Write It On Your Skin<br />

Ein wandelndes Singer/Songwriter-Klischee, dieser<br />

Newton Faulkner. Aber stets sympathisch und<br />

immer authentisch. „Write It On Your Skin“ ist eine<br />

Platte fürs Herz und für die Seele. Sonnenlichtdurchflutet,<br />

aber immer mit <strong>der</strong> nötigen Tiefe. Mit<br />

<strong>der</strong> Akustik-Gitarre in <strong>der</strong> Hand und lockeren<br />

Beats lässt es sich am Badesee eben gleich doppelt<br />

so gut abhängen. Für den perfekten Tag muss jetzt<br />

nur noch das Wetter mitmachen.<br />

Musik:<br />

Sommer-Songs mit Hirn: Unter <strong>der</strong> fluffig-knuffigen<br />

Klang:<br />

Oberfläche steckt ein nachdenklicher Kern.<br />

Ugly Truth / Sony Music (36:20) www.newtonfaulkner.com<br />

BH<br />

POP<br />

Maximilian Hecker<br />

Mirage Of Bliss<br />

FOTOS: Swanlights Image / Beggars, Peter Schings / Chimperator, Warner, Village Beat / Cooperative<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Auf den ersten Blick wirkt Rumers „Boys Don‘t<br />

Cry“ wie ein weiteres Album, das dem Hörer seinen<br />

Retro-Charme mit dem Holzhammer eintrichtern<br />

will: Artwork und Pressefotos, die liebevollen<br />

Arrangements, dazu die Karen-Carpenter-Gedächtnis-Samtstimme<br />

<strong>der</strong> 33-jährigen Britin: Das<br />

Album klingt wie ein Werk <strong>der</strong> 70er. Aber: Ihre<br />

Coverversionen von Songwritern <strong>der</strong> damaligen<br />

Zeit (Jimmy Webb, Tim Hardin, Todd Rundgren)<br />

atmen wun<strong>der</strong>bare (britische) Zurückhaltung.<br />

Eine meisterhafte Verbeugung vor den 70ern.<br />

Atlantic / Warner (55:09, auch als Deluxe Ed., LP) www.rumer.co.uk<br />

RS<br />

Auf seinem siebten Album „Mirage Of Bliss“ leidet<br />

Maximilian Hecker hörbar an <strong>der</strong> Liebe – eine<br />

Sensibilität, für die ihn Produzenten und Kritiker<br />

schätzen. Doch seine früheren Alben waren<br />

mehr von <strong>der</strong> Leidenschaft getrieben, weniger vom<br />

Leiden. „Mirage Of Bliss“ fehlt hingegen jedes<br />

Tempo. Hecker leidet so langsam, dass einem die<br />

Ohrmuschel einschläft. Auch Produzent Youth<br />

kann da lei<strong>der</strong> keine Abhilfe schaffen.<br />

Musik:<br />

Pop, <strong>der</strong> im Weichspülgang jeden Glanz und jede<br />

Klang:<br />

Fluffigkeit verloren hat.<br />

Blue Soldier / Rough Trade (55:20) www.maximilian-hecker.com<br />

NH<br />

AVANTGARDE<br />

Phillip Boa & The Voodooclub<br />

Loyality<br />

Immerhin, ganz so traumduselig wie auf seinem<br />

letzten Werk „Diamond Falls“ agieren Phillip Boa<br />

und sein Voodooclub auf „Loyalty“ nicht mehr.<br />

Ihm stand schon immer das intellektuell gespielte<br />

Eklektische am besten, das mit Leise und Laut,<br />

Hart und Zart kokettierte. Die mäan<strong>der</strong>nden Stimmungen<br />

gehören zwar zum Basis-Rezept eines Boa,<br />

können aber auf dem aktuell 17. Studioalbum nur<br />

noch punktuell überraschen.<br />

Musik:<br />

Zwar nicht mehr so einfallsreich wie früher, dafür<br />

Klang:<br />

aber immer noch unverkennbar Phillip Boa.<br />

Cargo / Cargo (42:22, auch als LP, Limited Edition) www.phillipboa.de<br />

CA<br />

9/12 <strong>stereoplay</strong>.de 105

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