stereoplay Der Verstärker der Zukunft? (Vorschau)

Editorial
Holger Biermann
Parallele
Welten
Anfang September ist in Berlin wieder
IFA-Zeit. Aber irgendwie macht sich
der Eindruck breit, als ob niemand
hinginge. Nachdem nun auch noch die
DM-Gruppe (Denon, Marantz, Boston)
Berlin eine Absage erteilt hat, bleiben von
den im HiFi-Markt noch aktiven Marken
nur Audiovox (Heco, Magnat, Oehlbach),
Canton, Onkyo, Pioneer, Quadral, Sony
und Yamaha übrig. In den ehemals so
stolzen HiFi-Hallen könnte also ein recht
übersichtliches Treiben herrschen ...
Da kommt bei mir einige Wehmut auf.
Vor allem nach dem Durchblättern der
Ausgabe 9/1982 – siehe „Vor 30 Jahren“
(Seite 8). Damals war die IFA erkennbar
der Motor für HiFi und High End in
Deutschland. Da pumpten auch die
kleineren Anbieter für dieses große Event,
um sich auf breiter Bühne zu zeigen. Die
Branche war wie elektrisiert von dem
IFA-Leuchtfeuer, das in die ganze Welt
hinausstrahlte.
Natürlich wird die Messe auch dieses
Jahr wieder mit beeindruckenden Innovationen
aufwarten. Es wird noch mehr
Fernseher geben mit noch schärferem
Bild, noch besserer Bedienbarkeit – und
natürlich mit Netzwerk-Anschluss. Man
hat ja jetzt zur IFA sogar einen Ansatz
gefunden, um die lästigen Lautstärke-
Unterschiede zwischen Film und Werbung
zu glätten. Toll, aber mit der HiFi-Szene
hat das nur herzlich wenig zu tun.
Dabei gibt es doch auch im High End
Entwicklungen für ein breiteres Publikum.
Wie zum Beispiel der volldigitale NAD-
Verstärker C 390DD (Seite 30), der sicher
bald günstigere und damit noch attraktivere
Nachfolger findet. Oder der Trend,
dass selbst ausgewiesene High Ender wie
Burmester, Restek, T+A und Wadia mittlerweile
anspruchsvolle Alleskönner-
Wandler für unter 2000 Euro anbieten.
Hier sollte sich die IFA der HiFi-Branche
wieder mehr öffnen. Vielleicht wird aus
den zwei Parallelwelten ja doch wieder
eine. Herzlichst Ihr
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Der Monat im Messlabor
Mitteltöner im Mittelpunkt
Im Test der Standboxen um 5000 Euro (ab Seite
14) drehte sich alles um die Mitteltöner. Die Frage
lautete: Sind große Kalotten oder AMT-Mitteltöner
den gängigen Konus-Membranen überlegen?
Die TESTfactory machte von jeder Variante
Einzelmessungen, um deren jeweilige Vorzüge zu
erforschen. Links im Diagramm sieht man das
Verhalten des Heco-Konus, der trotz seiner Größe
nur sehr wenig bündelt und insgesamt seine
Sache ziemlich gut machte. Welches Konzept
die Nase vorn hatte, lesen Sie auf Seite 22.
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