DIGITAL TESTED TV-Evolution (Vorschau)

Öko-Check
www.digitaltested.de
2.2011
Auf die inneren Werte kommt es an: Äußerlich ist der VPL-VW90ES seinen Verwandten
sehr ähnlich, bringt jedoch zusätzlich den Zauber von 3D ins Wohnzimmer
SONY VPL-VW90ES
Das ausladende Gehäuse aus dezent glänzendem,
schwarzen Kunststoff wirkt wie aus
einem Guss. Die zentrierte Optik umrahmen
zwei Öffnungen, durch die überschüssige Hitze
abgeführt wird. Die Gerätebasis samt Anschlüssen
fällt wesentlich kleiner als der Überbau aus,
was zu Problemen beim Anschluss der Kabel
führt. Ein ähnliches Problem ergibt sich beim
Wechsel der Verschleißteile. Sollte doch einmal
die Lampe oder der Filter ersetzt werden, müssen
Sie das Gerät auf den Kopf stellen. Positiv überrascht
waren wir dagegen vom nahezu lautlosen
Betrieb. Der VPL-VW90ES bleibt dank getrennter
Voreinstellungen für Lampe und Lüfter auch im
hohen Lampenmodus angenehm laufruhig.
Wie es sich für einen Heimkinoprojektor dieses
Kalibers gehört, ist das Gerät mit einer flexiblen
und komplett fernbedienbaren Optik ausgestattet.
Mithilfe eines Testrasters gerät die korrekte
Ausrichtung des Bildes zur Leinwand zum
Kinderspiel. Die Justierung der drei Farbpanels
gelang exakt und Farbsäume an Objektkanten
sind nur dann zu erkennen, wenn man sich
direkt an die Leinwand wagt. Profis finden im
Panelabgleich das richtige Werkzeug, um diese
Makel auszumerzen. Demgegenüber ist die
Bildabstimmung für heimkinoverwöhnte Augen
Schnellzugriffe für verschiedene
Bildprofile und einige
Steuerungstasten für HDMI-CEC
kompatible Wiedergabegeräte
Die Anzahl der Tasten und deren
Funktionen sind wohl durchdacht,
viele Direktzugriffe auf
wichtige Funktionen sind vorgesehen,
doch fehlt seltsamerweise
eine 3D-Taste
Die Entwickler von Sony haben
nur behutsam Änderungen vorgenommen,
trotzdem wirkt die
Fernbedienung noch etwas edler
als die Vorgänger
gut
Sony
VPL-VW90ES
TESTERGEBNIS
gut
PREIS/LEISTUNG
2.2011
nicht optimal ausgefallen. Die Farbtemperatur
ist zu kühl, der Gammaverlauf neigt dazu, Details
minimal zu verschlucken, und Rottöne zeigen
eine betont dunkle Färbung. Hier schlägt die
Stunde des Fachhändlers, denn an Möglichkeiten
zur Korrektur und Anpassung sämtlicher
Bildparameter mangelt es nicht. Der Farbtemperaturverlauf
lässt sich nahezu exakt auf die
Vorgaben der D65-Norm eichen. Übertroffen wird
dies nur noch von den Gammaprofilen: In nicht
weniger als zehn Voreinstellungen justieren Sie
die Tonwertverteilung besonders exakt. Darüber
hinaus kann der VPL-WV90ES über den Netzwerkanschluss
mittels mitgelieferter Software
„ImageDirector“ noch feinfühliger auf die Wohnumgebung
abgestimmt werden. Um die korrekte
Farbwiedergabe kümmert sich das ausgefeilte
und umfangreiche Farbmanagement Real Color
Processing (RCP).
Die Bildqualität des finalen VPL-VW90ES ist ein
wahrer Augenschmaus. Zwar erreicht dieser nie
ein absolutes Schwarz und auch die Kontrastmessung
attestiert dem Projektor keine perfekte
Darstellung, doch der subjektive Kontrasteindruck
ist deutlich besser, als es die Zahlen vermuten
lassen. In dunklen Sequenzen werden vereinzelte
helle Objekte sauber herausgestellt und
strahlen kräftig, dunkle Passagen weisen kein
störendes Restlicht auf. Diesen Kontrastumfang
verdankt Sonys VPL-VW90ES maßgeblich der
adaptiven Irisblende. Diese vermag die Helligkeit
dem Inhalt der Szene anzupassen, indem sie in
Echtzeit den Lichtdurchlass steuert. Gleichzeitig
sorgt eine aktive Gammaanpassung für gleichbleibend
brillante Details. Die Anpassung der Iris
geschieht unmerklich und lautlos, sodass das
Filmvergnügen nicht beeinträchtigt wird.
Sonys Projektor verzichtet zwar auf eine partielle
Konturverstärkung, jedoch vermag jedermann
innerhalb der 100 Stufen umfassenden
Schärfereglung die richtige Einstellung zu finden.
Bei bewegten Objekten hilft Sonys Motionflow,
Unschärfen zu vermeiden. Ein noch besseres
Ergebnis erzielen Sie durch Einblendung von
Schwarzbildern, allerdings kommt es je nach
zugespieltem Signal zu störendem Flimmern. Im
3D-Modus erzeugt der finale VPL-VW90ES eine
bessere Helligkeit als das Vorserienmodell und
liegt dennoch hinter den derzeitigen Referenzen.
Bildbreiten bis zu zweieinhalb Metern stellen
Max: 55,57 ˚C
Der große Korpus und die effektiv arbeitende Lüftung
lassen keine Verbrennungsgefahr aufkommen
Einstellungshilfen
Allgemein Verstärkung R-10/G-0/B-3
Bildmodus Kino 1 Vorspannung R-0/G-0/B-10
Kontrast 90
MPEG-Rauschunterdrückung
Aus
Helligkeit 48 Gammakorrektur Aus
Farbe 50
Adaptive Irisblende
Auto 1
Farbton 50
Lampenmodus Hoch
Schärfe 30
Farbtemperatur
Niedrig 1 oder
Benutzerdefiniert 2
Motionflow Niedrig
Das Menü im altbekannten Sony-Design hält Einstellungsmöglichkeiten
en masse bereit
kein Problem dar, denn der empfundene Bildkontrast
ist auch im 3D-Modus tadellos.
Kritische Blicke können allerdings Übersprecher
und Geisterbilder ausmachen, die besonders
bei im Vordergrund platzierten Objekten
auftreten. Mittels Reduzierung der Helligkeit
können sie diesem Effekt entgegen wirken, was
aber in einer flaueren Darstellung resultiert.
Als bislang einzigartig erweist sich die Kombination
aus 3D-Darstellung und aktivierter Zwischenbildberechnung
Motionflow: Sämtliche
Kameraschwenks wirken ruckelfrei und gleichbleibend
scharf, selbst schnelle Actionszenen
bleiben jederzeit nachvollziehbar und können
entspannt genossen werden. Weiterhin erlaubt
der VPL-VW90ES als erster Projektor die Konvertierung
von 2D-Material in räumliche Bilder. Dies
funktioniert je nach Ausgangsmaterial gut und
überbeansprucht die Zuschauer nicht. Für die
Synchronisierung mit der Shutterbrille ist kein
externer Infrarotemitter notwendig, denn dieser
ist bereits in das Projektorengehäuse integriert.
Alternativ kann ein externer Emitter an den Bildwerfer
angeschlossen werden. Damit Sie gleich
in das 3D-Erlebnis starten können, legt Sony
zwei Shutterbrillen bei, die ebenfalls zu den TV-
Modellen des Herstellers kompatibel sind.
Ergebnis
82 %
gut
Bewertungsschlüssel: 100–95 %: Referenzklasse, 94–90 %: ausgezeichnet, 89–85 %: sehr gut, 84–70 %: gut, 69–55 %: befriedigend, 54–40 %: ausreichend, 39–0 %: mangelhaft
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