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DIGITAL TESTED TV-Evolution (Vorschau)

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Test l Vier AV-Receiver im Vergleich<br />

Max: 67,69 ˚C<br />

Die Videosektion erzeugt die höchste Wärmeentwicklung<br />

im Innerendes Gerätes<br />

Sämtliche AV-Anschlüsse wurden vergoldet und hochwertig verarbeitet. An den Bridge-<br />

Port kann eine iPod-Dockingstation angeschlossen werden<br />

sehr gut<br />

Harman Kardon<br />

AVR660<br />

TESTERGEBNIS<br />

sehr gut<br />

SIEGER PREIS/LEISTUNG<br />

2.2011<br />

Das On-Screen-Menü ist übersichtlich gestaltet und<br />

als Overlay programmiert<br />

HARMAN KARDON AVR660<br />

Der AVR660 des US-amerikanischen Herstellers<br />

Harman Kardon präsentiert sich optisch im typisch<br />

eleganten Hausdesign. Hinter der aufklappbaren<br />

Frontblende verbergen sich die wichtigsten Steuerelemente<br />

sowie Schnellanschlüsse für temporäre<br />

Verbindungen. Die Zugabe einer HDMI-Schnittstelle<br />

wäre an dieser Stelle jedoch wünschenswert gewesen.<br />

Diese befinden sich jedoch ausschließlich auf<br />

der Geräterückseite. Vier Eingänge und ein Ausgang<br />

warten auf ihren Einsatz. Bis zu sieben Lautsprecher<br />

werden von der internen Endstufe versorgt, die im<br />

Bassbereich durch zwei Subwoofer ergänzt werden<br />

kann. Alternativ lassen sich die Surround-Back-<br />

Kanäle als 2.1-Stereopaar in einer weiteren Hörzone<br />

betreiben. Die USB-Schnittstelle dient der Datenwiedergabe<br />

von externen Festplatten, ein iPhone kann<br />

über eine als Zubehör verfügbare Dockingstation<br />

angeschlossen werden. Der Name Netzwerkreceiver<br />

klingt verheißungsvoll, doch der Umgang mit den<br />

neuen Medien steckt beim AVR660 noch in den<br />

Angewählte Quellen werden<br />

sowohl direkt am Gerät als<br />

auch auf der Fernbedienung<br />

angezeigt<br />

Die Video- und Audiobearbeitungsmöglichkeiten<br />

befinden<br />

sich über dem numerischen<br />

Tastenfeld<br />

Die Abspieltasten könnten für<br />

eine bequemere Bedienbarkeit<br />

etwas mittiger angeordnet sein<br />

Kinderschuhen. Software-Updates müssen nach<br />

wie vor über einen USB-Stick aufgespielt werden<br />

und die Streaming-Formatvielfalt fällt mit Unterstützung<br />

für MP3 und WMA doch recht eingeschränkt<br />

aus. Auf Bild- und Videostreaming wurde komplett<br />

verzichtet. Die Internetradiowiedergabe funktioniert<br />

hingegen tadellos und wird durch umfangreiche<br />

Senderlisten und eine opulente Genreauswahl abgerundet.<br />

Für die Bearbeitung von Videosignalen<br />

zeichnet ein Faroudja-DCDi-Cinema-Chip verantwortlich.<br />

Dieser wertet SD-Zuspielungen, etwa von<br />

einer DVD, sichtbar auf. Der De-Interlacer* erkennt<br />

das Anliegen von Film- und Videomaterial automatisch,<br />

nur bei Filmbildern in 60 Hertz griff die Automatik<br />

nicht und wir mussten die 3 : 2-Erkennung<br />

manuell aktivieren. Einmal eingerastet, meistert die<br />

Vollbildwandlung auch komplexe Szenen. Bei Videomaterial<br />

fällt das Bildflimmern minimal aus. Die<br />

Skalierung auf die Full-HD-Auflösung (1 920 × 1 080<br />

Pixel) gelingt ansprechend scharf, zusätzliche<br />

Schärferegler lassen Bilder noch plastischer erscheinen.<br />

Ein übertriebener Einsatz provoziert vor<br />

allem bei einer SD-Zuspielung störende Artefakte.<br />

Die Rauschunterdrückung greift effektiv, kann ein<br />

Bildrauschen aber nicht vollends verhindern, im<br />

Gegenzug bleibt die Schärfe gleichwohl in höchster<br />

Stufe weitestgehend erhalten. Im Test kam es<br />

ärgerlicherweise zu vereinzelten Bildaussetzern. In<br />

diesen Fällen mussten wir das HDMI-Kabel entfernen<br />

und wieder einstecken, anschließend kam es zu<br />

keinen weiteren Komplikationen beim Handshake.<br />

Wie Harman Kardon gegenüber <strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong><br />

bestätigte, kann der verbaute Chipsatz um volle<br />

3D-Kompatibilität erweitert werden. Das Update zur<br />

plastischen Bildwiedergabe soll kurz nach Erscheinen<br />

dieser Ausgabe als Download zur Verfügung<br />

stehen. Für die klangliche Anpassung des AV-Receivers<br />

an seine Umgebung greift Harman Kardon auf<br />

das selbst entwickelte EzSet/EQ-System zurück.<br />

Die Ergebnisse des Einmessvorgangs überzeugten<br />

mit nur geringen Abweichungen. Die Überprüfung<br />

der automatischen Frequenzgangkorrektur zeigte im<br />

Test ein sehr gut ermitteltes Resultat. Akustisch anspruchsvolle<br />

Räume profitieren vom Einmesssystem<br />

in jeder Hinsicht. Auch klanglich lieferte der Receiver<br />

ein sehr ausgeglichenes Ergebnis, das seine Priorität<br />

auf Linearität und nicht auf Effekthascherei legt.<br />

Zwar verzichtet der Harman-Kardon-Receiver auf<br />

einen Pure-Audio-Modus, dafür spielt das System<br />

auch bei abgeschaltetem Einmesssystem groß auf.<br />

Bassimpulse wurden in Filmkampfszenen äußerst<br />

trocken und ohne nennenswerte Raumanregung<br />

reproduziert. Der Mittenbereich versprühte eine<br />

angenehme Natürlichkeit die Sprecherstimmen zu<br />

einer realitätsnahen Wiedergabe verhalf. Details<br />

kamen ebenso feinfühlig aus unseren Surround-<br />

Lautsprechern und klangen zu keiner Zeit überzogen.<br />

Hatte uns der AV-Receiver mit seiner hohen<br />

Linearität bereits überzeugt, setzte die räumliche<br />

Wiedergabequalität dem AVR660 noch das i-Tüpfelchen<br />

auf. Unser ermittelter Übersprechungswert<br />

von –85 dB zwischen den Kanälen attestierte dem<br />

Testgerät auch im Messlabor enorme Weite. Bewegungen<br />

durch den Raum nahmen wir um unseren<br />

Hörplatz herum so weitläufig wahr, dass wir<br />

uns direkt in das Filmgeschehen hineinversetzt<br />

fühlten. Fehlt es dem Receiver an der einen oder<br />

anderen Stelle noch an Ausstattungsmerkmalen,<br />

macht dies seine klangliche Qualität mehr als<br />

wett. Negativ fielen uns lediglich die sehr hohen<br />

Leistungsaufnahmewerte auf. Allein im Stand-by-<br />

Betrieb benötigt der AVR660 29 Watt (W). Im Bereitschaftsmodus<br />

ohne weiteres Zutun steigt der Wert<br />

auf beachtliche 129 W an.<br />

Ergebnis<br />

sehr gut<br />

85 %<br />

Bilder: .Auerbach Verlag, Harman Kardon, Onkyo<br />

64<br />

<strong>DIGITAL</strong> <strong>TESTED</strong> 2.2011<br />

* Für hervorgehobene Fachbegriffe finden Sie die Erklärung auf Seite 70

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