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connect Die Smartphone-Neuheiten 2012 (Vorschau)

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ßen Erfolg. Ganz anders erging es<br />

dem Snapdragon. Der Name entwickelte<br />

sich zum Markenzeichen<br />

schneller, fortschrittlicher <strong>Smartphone</strong>s.<br />

Der seinerzeit verbaute<br />

Prozessor der ersten Baureihe S1<br />

war ein QSD8250, der bis heute in<br />

Produktion ist. Wobei das Wort<br />

Prozessor für die Snapdragons zu<br />

kurz greift, korrekterweise müsste<br />

von SoC (System-on-a-Chip) gesprochen<br />

werden.<br />

Modul-Bauweise<br />

Power<br />

Amp<br />

Power<br />

Amp<br />

Power<br />

Amp<br />

GPS<br />

Transceiver<br />

System-on-a-Chip<br />

Denn neben der Applikationsprozessor<br />

genannten zentralen Steuereinheit<br />

befinden sich auch viele<br />

andere der im Kasten „Modul-<br />

Bauweise“ (rechts) erklärten Bestandteile<br />

eines <strong>Smartphone</strong>s in<br />

den als Snapdragon firmierenden<br />

Chips. So integriert Qualcomm<br />

Baugruppen für den Mobilfunk,<br />

zur Datenübertragung an Speicher,<br />

Speicherkarten-Slot, Kamera, Display,<br />

Lautsprecher, Mikrofon und<br />

USB-Anschluss und vieles mehr<br />

auf seinen Snapdragon-Chips. Hier<br />

hat sich bei jedem Generationssprung<br />

einiges getan. So war<br />

die schnelle Mobilfunkvariante<br />

HSPA+ ab der zweiten Snapdragon-Generation<br />

S2 verfügbar. 3-D-<br />

Kameras unterstützt erst die mit<br />

zwei Prozessorkernen ausgestattete<br />

dritte Generation. Und in der<br />

vierten Generation mit zwei bis<br />

vier Kernen kommen Chips mit<br />

eingebautem Bluetooth und WLAN<br />

zum Einsatz. Auch ein sogenanntes<br />

World-Modem, das alle im Einsatz<br />

befindlichen Mobilfunkstandards<br />

einschließlich LTE unterstützen<br />

kann, wird es erstmals in der S4-<br />

Baureihe geben. Hierzu sind allein<br />

im Modem drei Prozessoren nötig,<br />

eine Baseband-CPU übernimmt<br />

die Kontrolle, während zwei Hexagon-DSP<br />

genannte Digital-Signal-<br />

Prozessoren (DSPs) für Kodierung<br />

und Dekodierung der Mobilfunkdatenströme<br />

zuständig sind. Ob ein<br />

Snapdragon-<strong>Smartphone</strong> nur für<br />

GSM und UMTS oder auch für<br />

amerikanische und asiatische CD-<br />

MA2000 Netze geeignet ist, zeigt<br />

sich an der zweiten Stelle der Ziffer<br />

im Produktnamen. Eine 2 steht<br />

hier für GSM/UMTS, eine 6 zusätzlich<br />

für CDMA, das World-<br />

Modem wird sich in einer 9 widerspiegeln.<br />

Eine 0 und ein APQ im<br />

Namen kennzeichnen den Verzicht<br />

auf ein Mobilfunkmodem – solche<br />

Chips kommen in Tablets und neuerdings<br />

auch in Fernsehern zum<br />

Einsatz. Einen Überblick über die<br />

verschiedenen Featurevarianten<br />

der Generationen liefert die Tabelle<br />

auf Seite 60.<br />

Im <strong>Smartphone</strong> ist der Prozessor nur eine Komponente<br />

unter vielen, doch kommt ihm eine zentrale Rolle zu.<br />

WiFi and Bluetooth<br />

Transceiver<br />

Micro SD<br />

Digital<br />

Baseband<br />

Processor<br />

Auch wenn in <strong>Smartphone</strong>-Artikeln meist von dem<br />

Prozessor die Rede ist, macht der die Arbeit nicht allein.<br />

Denn während auf dieser CPU Betriebssystem und Applikationen<br />

laufen, was ihr den Namen Application Processor<br />

eingebracht hat, gibt es mindestens noch einen<br />

zweiten Prozessor. <strong>Die</strong>ser kodiert und dekodiert die<br />

Datenströme, sodass Mobilfunknetz und <strong>Smartphone</strong><br />

einander verstehen, man spricht hier vom Baseband-<br />

Prozessor. Von der Basis ist die Rede, da erst der Transceiver<br />

die Datenströme auf die zugelassenen Funkfrequenzen<br />

umsetzt, in Deutschland also auf 900 und<br />

1800 MHz (GSM) und 2100 MHz (UMTS). Um Datenströme<br />

handelt es sich im digitalen Mobilfunk auch bei<br />

der Sprachübertragung zur Telefonie. Um die Hochfrequenzsignale<br />

senden zu können, sind Verstärker nötig,<br />

ROM<br />

Camera<br />

SDRAM<br />

Applications<br />

Processor<br />

Prozessor-Architektur<br />

Das Design der in <strong>Smartphone</strong>s<br />

eingesetzten Applikationsprozessoren<br />

kommt fast ausschließlich<br />

von der britische Firma ARM. Sie<br />

entwickelt, was Apple, Nvidia,<br />

Samsung und viele andere in Lizenz<br />

fertigen. Das immer gleiche<br />

Design führt zu überall gleichen<br />

Befehlssätzen. Ein <strong>Smartphone</strong>-<br />

Power<br />

Management<br />

Touchsreen<br />

Controller<br />

Display<br />

Batterie<br />

USB<br />

Speaker<br />

Hersteller kann also mit vergleichsweise<br />

wenig Betriebssystemanpassung<br />

ein preiswertes Mobiltelefon<br />

mit dem Prozessor von Lieferant A<br />

und ein teures mit einem von Lieferant<br />

B herstellen. Für seinen ersten<br />

Snapdragon hat Qualcomm nun<br />

nicht das ARM-Prozessor-Design<br />

lizenziert, sondern nur den zugehörigen<br />

Befehlsatz. Zu diesem entwi-<br />

Head-<br />

phone<br />

Mic<br />

die sie auf die erforderliche Leistung bringen. <strong>Die</strong> mit<br />

wesentlich weniger Sendeleistung agierenden Komponenten<br />

für Datentransfers über WLAN und Bluetooth<br />

stecken meist in einem einzelnen Baustein, oft zusammen<br />

mit dem GPS-Empfangsmodul. Dazu kommen die<br />

diversen Schnittstellen zu Lautsprecher, Mikrofon,<br />

Touchscreen, Display, RAM, ROM und meist auch Speicherkarte.<br />

Essenziell ist das Powermanagement, das<br />

dafür sorgt, dass der Akku, am Netzteil angeschlossen,<br />

schonend und schnell geladen wird, und dass das<br />

<strong>Smartphone</strong> immer mit der gleichen Spannung versorgt<br />

wird, auch wenn diese<br />

am Akku durch fortschreitende<br />

Entladung<br />

nachlässt.<br />

In manchen <strong>Smartphone</strong>s schirmen<br />

Metallkappen Strahlungen der Baugruppen<br />

ab. Der Snapdragon befindet sich im Bild<br />

links oben unter der gelochten Kappe.<br />

Illustratinen: © slog21 (1) – / © Vjom (1) – / © paranormal (1) – shutterstock.de<br />

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