27.02.2014 Aufrufe

Was wir gemeinsam gescha en - Zahnärztekammer Niedersachsen

Was wir gemeinsam gescha en - Zahnärztekammer Niedersachsen

Was wir gemeinsam gescha en - Zahnärztekammer Niedersachsen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GESUNDHEITSPOLITIK ●<br />

Zu viel Macht?<br />

alles umsetz<strong>en</strong>, was in unserem Wahlprogramm<br />

stand. Aber <strong>wir</strong> hab<strong>en</strong> viele<br />

liberale Vorstellung<strong>en</strong> realisiert. D<strong>en</strong>k<strong>en</strong><br />

Sie nur daran, dass bis zur Wahl<br />

der Ärztemangel eig<strong>en</strong>tlich überall geleugnet<br />

wurde, jetzt ist er als echtes<br />

Problem anerkannt und <strong>wir</strong> hab<strong>en</strong> erste<br />

Maßnahm<strong>en</strong> ergriff<strong>en</strong>. Endlich <strong>wir</strong>d<br />

auch wieder mehr Geld für die ambulant<strong>en</strong><br />

ärztlich<strong>en</strong> Leistung<strong>en</strong> als für Arzneimittel<br />

ausgegeb<strong>en</strong>. Und <strong>wir</strong> sind auf<br />

einem gut<strong>en</strong> Weg, die Freiberuflichkeit<br />

geg<strong>en</strong> viele Widerstände zu erhalt<strong>en</strong>.<br />

Die freie Arztwahl als ein<strong>en</strong> elem<strong>en</strong>tar<strong>en</strong><br />

Bestandteil unseres Gesundheitswes<strong>en</strong>s<br />

hab<strong>en</strong> <strong>wir</strong> eb<strong>en</strong>falls bewahr<strong>en</strong><br />

könn<strong>en</strong>, das ist eines meiner z<strong>en</strong>tral<strong>en</strong><br />

Anlieg<strong>en</strong>. Ich bin auch froh, dass inzwisch<strong>en</strong><br />

– nicht zuletzt aufgrund der Initiative<br />

aus der Ärzteschaft – die Diskussion<br />

über Wahltarife in die Gänge gekomm<strong>en</strong><br />

ist. Die Kass<strong>en</strong> hätt<strong>en</strong> schon heute<br />

die Möglichkeit, über Wahltarife ihr<strong>en</strong><br />

Z<br />

u viel Macht beim SpiBu?<br />

Mit der Schaffung des<br />

»GKV-Spitz<strong>en</strong>verband«<br />

hat der Gesetzgeber ein öff<strong>en</strong>tlich-rechtliches<br />

Kartell<br />

<strong>gescha</strong>ff<strong>en</strong>.<br />

Eine Monsterbehörde, die<br />

– weitgeh<strong>en</strong>d unkontrolliert –<br />

etwa 180 Milliard<strong>en</strong> Euro pro<br />

Jahr verteilt. Gern auch an die<br />

Reinhard<br />

eig<strong>en</strong><strong>en</strong> Funktionäre und sozialpolitisch<strong>en</strong><br />

Gesinnungs-<br />

Schaffrath<br />

g<strong>en</strong>oss<strong>en</strong>.<br />

Das ist der weitere Ausbau der Staatsmedizin.<br />

Mit all<strong>en</strong> Folg<strong>en</strong>, die intranspar<strong>en</strong>te und allmächtige<br />

Verwaltungsapparate mit sich bring<strong>en</strong>: Willkür,<br />

Mangel, Korruption, Vettern<strong>wir</strong>tschaft und<br />

Inkompet<strong>en</strong>z.<br />

Ihre Aufgabe, Herr Minister, wäre es gewes<strong>en</strong><br />

dieses Kass<strong>en</strong>-Kartell zu zerschlag<strong>en</strong>, um – zumindest<br />

ansatzweise – Wettbewerb zu ermöglich<strong>en</strong>.<br />

Aber auch das hab<strong>en</strong> Sie wieder nicht <strong>gescha</strong>fft.<br />

Wie so vieles nicht.<br />

FOTO: ZKN-ARCHIV<br />

REINHARD SCHAFFRATH<br />

_WWW.FACHARZT.DE, 26.4.2013<br />

Versichert<strong>en</strong> neue Option<strong>en</strong> in der Versorgung<br />

zu erschließ<strong>en</strong>. Das <strong>wir</strong>d aber<br />

noch viel zu w<strong>en</strong>ig g<strong>en</strong>utzt.<br />

Enger: Gab es auch Them<strong>en</strong>, an d<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

Sie sich die Zähne ausgebiss<strong>en</strong> hab<strong>en</strong>?<br />

Bahr:Ich hätte mir gewünscht, dass<br />

<strong>wir</strong> bei der Kost<strong>en</strong>erstattung weiterkomm<strong>en</strong><br />

und würde g<strong>en</strong>erell mehr<br />

Wahlfreiheit und Wettbewerb – gerade<br />

bei d<strong>en</strong> Krank<strong>en</strong>kass<strong>en</strong> – bevorzug<strong>en</strong>.<br />

Leider hab<strong>en</strong> <strong>wir</strong> es auch nicht <strong>gescha</strong>fft,<br />

die GOÄ <strong>wir</strong>klich voranzubring<strong>en</strong>.<br />

Enger: Und nach wie vor gibt es auch die<br />

elektronische Gesundheitskarte (eGK),<br />

die doch eig<strong>en</strong>tlich inzwisch<strong>en</strong> längst<br />

veraltet ist. Warum setz<strong>en</strong> Sie weiter auf<br />

die eGK und bau<strong>en</strong> nicht lieber moderne<br />

Struktur<strong>en</strong> der Kommunikation auf?<br />

Bahr: Nicht ich setze auf die eGK,<br />

sondern die Gematik. Ich will d<strong>en</strong> gläsern<strong>en</strong><br />

Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong> nicht und habe deshalb<br />

alles gestoppt, was dabei zu einer<br />

Gefährdung der IT-Sicherheit führ<strong>en</strong><br />

kann. Aber w<strong>en</strong>n <strong>wir</strong> jetzt völlig<br />

von vorne anfang<strong>en</strong>, dann komm<strong>en</strong> <strong>wir</strong><br />

auch nicht weiter.<br />

Enger: Herr Minister, Sie hab<strong>en</strong> selbst<br />

schon mehrmals in Prax<strong>en</strong> hospitiert.<br />

Wie viele korrupte Ärzte hab<strong>en</strong> Sie dabei<br />

getroff<strong>en</strong>?<br />

Bahr: Ich habe keine getroff<strong>en</strong> und<br />

bin auch überzeugt, dass sich die allermeist<strong>en</strong><br />

Ärzte an die Regeln halt<strong>en</strong>. Das<br />

Problem war aber, dass die Staatsanwaltschaft<strong>en</strong><br />

weg<strong>en</strong> des BGH-Urteils ihre<br />

Ermittlung<strong>en</strong> eingestellt hab<strong>en</strong>. Und<br />

jetzt hab<strong>en</strong> <strong>wir</strong> ein<strong>en</strong> Weg gefund<strong>en</strong>,<br />

geg<strong>en</strong> d<strong>en</strong> Verdacht der Bestechlichkeit<br />

vorzugeh<strong>en</strong>, ohne die Freiberuflichkeit<br />

zu gefährd<strong>en</strong>. Der niedergelass<strong>en</strong>e Arzt<br />

ist kein Angestellter der Krank<strong>en</strong>kass<strong>en</strong>,<br />

aber er ist auch keinem Unternehm<strong>en</strong><br />

verpflichtet, sondern ausschließlich sein<strong>en</strong><br />

Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong>.<br />

Enger: Unsere letzte Frage: W<strong>en</strong>n Sie sich<br />

ein Gesundheitssystem wünsch<strong>en</strong> könnt<strong>en</strong>,<br />

wie würde dieses ausseh<strong>en</strong>?<br />

Bahr: Ich würde mir wünsch<strong>en</strong>, dass<br />

die ständige Skandalisierung aufhört,<br />

die alle im Gesundheitswes<strong>en</strong> Tätig<strong>en</strong><br />

frustriert und demotiviert. D<strong>en</strong>n ich<br />

k<strong>en</strong>ne kein System, indem auf so hohem<br />

Niveau eine fläch<strong>en</strong>deck<strong>en</strong>de Versorgung<br />

der Bevölkerung gewährleistet<br />

<strong>wir</strong>d wie bei uns. Wir könn<strong>en</strong> stolz sein<br />

auf das, was <strong>wir</strong> <strong>gemeinsam</strong> <strong>gescha</strong>ff<strong>en</strong><br />

hab<strong>en</strong>. _KVB FORUM 5/2013 –<br />

Umfrage: Fast 90 Proz<strong>en</strong>t der Niedergelass<strong>en</strong><strong>en</strong><br />

sind geg<strong>en</strong> Bürgerversicherung<br />

DAS MITGLIEDERMAGAZIN DER KASSEN-<br />

ÄRZTLICHEN VEREINIGUNG BAYERNS<br />

Käme die Bürgerversicherung, bedeutet das nach Ansicht deutscher Hausund<br />

Fachärzte rationierte medizinische Leistung<strong>en</strong>, eingeschränkte<br />

Therapiefreiheit und eine bedrohte Versorgungsqualität. Das ist das Ergebnis<br />

einer repräs<strong>en</strong>tativ<strong>en</strong> Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid<br />

im Auftrag des Wirtschaftsmagazins »Focus Money«.<br />

Befragt wurd<strong>en</strong> 500 niedergelass<strong>en</strong>e Ärzte. 87 Proz<strong>en</strong>t lehn<strong>en</strong> demnach d<strong>en</strong><br />

Umbau des Gesundheitssystems zu einer Bürgerversicherung ab, nur 13 Proz<strong>en</strong>t<br />

würd<strong>en</strong> ihre Einführung begrüß<strong>en</strong>. Die Ärzte erwart<strong>en</strong> im Falle der Einführung<br />

einer Bürgerversicherung ein<strong>en</strong> verstärkt<strong>en</strong> Druck zu budgetier<strong>en</strong> und medizinische<br />

Leistung<strong>en</strong> zu rationier<strong>en</strong> (80 Proz<strong>en</strong>t).<br />

Außerdem sind die Ärzte der Meinung, dass dann die ärztliche Therapiefreiheit<br />

eingeschränkt (65 Proz<strong>en</strong>t) und die Versorgungsqualität der Pati<strong>en</strong>t<strong>en</strong> bedroht wäre<br />

(59 Proz<strong>en</strong>t). Als weitere mögliche Folg<strong>en</strong> wurde eine spätere Einführung neuer<br />

Behandlungsmethod<strong>en</strong> mangels Wettbewerbs (51 Proz<strong>en</strong>t) und eine bedrohte<br />

freie Arztwahl (44 Proz<strong>en</strong>t) g<strong>en</strong>annt.<br />

Das Neb<strong>en</strong>einander von GKV und PKV beurteilt<strong>en</strong> 70 Proz<strong>en</strong>t als »sehr gut«.<br />

_FVDZ NEWSLETTER, 21.5.2013<br />

ZKN MITTEILUNGEN 6 | 2013 · 297

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!